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Zusammenfassung - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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5 Merkmalsgewinnung<br />

in Abbildung 5.4 zu sehen ist. Bei der stückweisen linearen Interpolation wird der Bereich<br />

zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stützstellen durch eine lineare Funktion angenähert. Es<br />

ist sofort einsichtig, dass hierbei die Teilfunktionen in den Nahtstellen zwar stetig, aber in den<br />

seltensten Fällen differenzierbar sind. Dies macht die lineare Interpolation zu einem schlechteren<br />

Kandidaten als die kubische Splineinterpolation. Gleichwohl wurde die lineare Interpolation<br />

in der Vergangenheit aufgrund ihrer einfachen und schnellen Implementierung für eine<br />

Neuabtastung <strong>von</strong> Handschriftsignalen eingesetzt [AA96].<br />

5.2 Gitterbasierte Richtungsmerkmale<br />

Eine Möglichkeit, die geometrische Form handschriftlicher Daten durch eine Menge lokaler<br />

Merkmale zu beschreiben, besteht darin, die lokale Strichrichtung mit Hilfe verschiedener<br />

Gittermuster auszudrücken. In diesem Abschnitt werden Gitter, basierend auf Quadraten sowie<br />

gleichseitigen Dreiecken, beschrieben. Während die erstere Variante die Adaption eines<br />

Verfahrens aus der Literatur darstellt, handelt es sich bei der zweiten Variante um einen durch<br />

den Autor dieser Arbeit vorgeschlagenen Merkmalstypen.<br />

5.2.1 Quadratische Gitter<br />

Der Merkmalstyp nach [Fre74] beruht darauf, ein Schriftbild mit einem quadratischen Gitter<br />

zu überlagern und die Linienzüge dieses Schriftbildes dadurch zu vereinfachen, dass diese<br />

auf die Gitterlinien abgebildet werden. Herbert Freeman beschrieb dieses Verfahren erstmals<br />

1974. Sein Ziel war die effiziente Speicherung und Verarbeitung <strong>von</strong> Linienzeichnungen.<br />

Dieser Vorgang soll durch Abbildung 5.5 verdeutlicht werden. Oben links in Abbildung 5.5<br />

ist als Beispiel eine Zeichnung, bestehend aus verschiedenen komplexen Formen, zu sehen.<br />

Rechts daneben ist dieselbe Zeichnung (ohne Schraffur) zu erkennen mit dem Unterschied,<br />

dass die Kanten der komplexen Formen als horizontale und vertikale Liniensegmente eines<br />

quadratischen Gitters vereinfacht beziehungsweise vergröbert und somit quantisiert wurden.<br />

In Abbildung 5.5 unten links ist das Resultat einer ähnlichen Vereinfachung derselben komplexen<br />

Formen, mit dem Unterschied, dass nunmehr auch diagonale Gitterkanten berücksichtigt<br />

wurden. Unten rechts in Abbildung 5.5 ist eine Vergrößerung eines Ausschnitts der quantisierten<br />

Zeichnung zu sehen, inklusive des quadratischen Gitters. Die einzelnen Gitterkanten,<br />

welche die vereinfachte Zeichnung repräsentieren, sind mit ihrer jeweiligen Kodierung beschriftet<br />

– die Kodierung selbst ist am rechten unteren Rand beschrieben. Wie zu erkennen<br />

ist, lässt sich jede quantisierte Linienzeichnung somit als Kodewort, das heißt als Abfolge<br />

<strong>von</strong> Kodezeichen (hier 0 bis 7) ausdrücken. Nicht berücksichtigt werden hierbei <strong>von</strong> Freeman<br />

jedoch die Lücken zwischen zwei Linienzügen, das heißt ihre relative Position zueinander.<br />

Diese Art der Kodierung wurde als Merkmalsextraktion unter Mitarbeit des Autors dieser<br />

Arbeit bereits erfolgreich für on-line Handschrift- und andere Stiftsignale eingesetzt. In<br />

[Ven05] etwa ist die Erkennung <strong>von</strong> handgeschriebenen Zeichen des lateinischen Alphabetes<br />

mithilfe dieser Kodierung beschrieben und in [CSVV07] und [Jon05] ist ihre Verwendung in<br />

einem Erkennungssystem für gezeichnete Bedienelemente einer grafischen Benutzeroberfläche<br />

(GUI) erklärt. In beiden Fällen, also bei der Erkennung <strong>von</strong> Buchstaben und der Erken-<br />

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