23.04.2020 Aufrufe

Mombis Anglerrezepte

Private Rezeptesammlung für Süßwasserfische mit Fischkunde und Räucheranleitung von Michael Momber

Private Rezeptesammlung für Süßwasserfische mit Fischkunde und Räucheranleitung von Michael Momber

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Blankaale tagesperiodische Vertikalwanderungen aus, d. h. tagsüber schwimmen sie in Tiefen bis zu 600 m

und steigen nächtens fast bis an die Wasseroberfläche. Im folgenden Jahr treffen sie dann in der Sargassosee

ein, wo sie vermutlich in Tiefen bis zu 2000 m laichen. Dieser letzte Lebensakt raubt ihnen dann auch die

allerletzten Energiereserven – nach der Paarung und Abgabe der Geschlechtsprodukte sterben sie.

Wissenschaftsgeschichte

Der Lebenszyklus des Europäischen Aales gab den Menschen über viele Jahre Rätsel auf. Aristoteles war noch

davon überzeugt, dass Aale entweder spontan im Schlamm entstünden, sich aus Staub bildeten oder von

Erdwürmern geboren werden. Auch die lebend gebärende Aalmutter (Zoarces viviparus), ein kleiner bis

mittelgroßer Meeresfisch mit langgestrecktem Körper, erhielt ihren Namen, weil ihr nachgesagt wurde, sie

gebäre kleine Aale. Im Mittelalter wurde der Aal häufig den Schlangen zugeordnet oder zumindest behauptet,

dass Aale und Schlangen sich paaren würden. Zahlreichen Bestandteilen des Aals wurden in der Volksmedizin

heilende Kräfte zugesprochen.

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erkannte man die durchsichtigen und weidenblattähnlich geformten

Fischchen, die bis dahin als Leptocephalus breviroistris wissenschaftlich beschrieben worden waren, als

Larvenform der Aale. 1922 entdeckte der dänische Zoologe Johannes Schmidt die bis heute kleinsten Larven

nördlich der Bermudas. Wo die afrikanischen, japanischen und anderen asiatischen Arten laichen, ist

unbekannt.

Angeltechnik

Fangsaison für den Europäischen Aal ist von März bis Oktober. Aale werden beim Grundfischen erbeutet; als

Köder dienen Würmer (besonders Tauwurm oder Mistwurm, Dentrobenas sind entgegen der landläufigen

Meinung nicht so gut geeignet.Sie sondern eine gelbliche Körperflüssigkeit ab die die Aale nicht mögen),

Krebs- und Fischstücke oder tote Köderfische. Angler weisen darauf hin, dass Aale nach dem Anbiss möglichst

rasch gelandet werden sollten, da sie gerne um Hindernisse unter Wasser herumschwimmen und sich so

festsetzen. Auch Käse (Edamer, Emmentaler) soll mittlerweile ein beliebter Köder sein. Hauptsache er riecht

stark. Der Aal wird als nachtaktiver Fisch überwiegend am Abend oder nachts erbeutet. Erfolgversprechend

sind im Frühjahr besonders flache Stellen, an denen sich das Wasser schnell erwärmt. Bei fallenden

Temperaturen im Herbst beißen die Aale noch an tiefen Gewässerstellen. In tiefen Seen können noch im

November Aale gefangen werden. Die Angelschnur wird mit einem Senkblei versehen, so dass sich der Köder

nahe am Flußgrund befindet, da dort die Aale entlangwandern. In stehenden Gewässern jagen Aale besonders

in hellen Mondnächten auch Kleinfische direkt an der Wasseroberfläche. Der Aal ist gar nicht so sehr ein reiner

Grundfisch, wie vielfach angenommen wird. An der Angelrute wird sinnvollerweise ein Glöckchen befestigt, um

so den Anbiss zu erkennen. Grundsätzlich gehen die Aalfänge in Europa seit Jahren stark zurück. Es wird

bereits über ein partielles Fangverbot nachgedacht. Dass der Aalbestand in den europäischen Gewässern

zurückgeht, liegt unter anderem daran, dass die Glasaale vor den Küsten Spaniens und Frankreichs gefangen

und dann nach Asien als Delikatesse verkauft werden.

Bedeutung in der Küche

Der Aal ist ein beliebter Speisefisch, der sich durch sein extrem fettreiches Fleisch auszeichnet. Aufgrund

seines Fettgehaltes eignet er sich besonders zum Räuchern. Er wird aber auch gebraten oder gekocht.

Darreichungsformen sind neben Räucheraal, der Aalspieß und die Aalsuppe. Als Spezialität im Hannöverschen

Raum wird vor allen Dingen Steinhuder Rauchaal auch als "Aal in Gelee" und "Aal grün" zubereitet. Die

berühmte Hamburger Aalsuppe ist dagegen ursprünglich nicht mit Aal gekocht, heute gehört Räucheraal

jedoch meist zu den Zutaten. Aalbricken sind kleine Aale, welche zu Bratmarinaden verarbeitet werden.

Die ersten Aalesser waren wohl die Skandinavier, denn in deren Küchenabfällen aus der Zeit zwischen dem

Spätpaläolithikum und der Eisenzeit wurden Aalskelette gefunden.

Das Blut des Aals enthält ein hämolytisches Gift (Ichthyotoxin), welches allerdings beim Kochen, Braten oder

Räuchern neutralisiert wird. Aalblut sollte daher nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung

kommen. Das kann zu Lähmungserscheinungen oder Erbrechen führen.

Herkunftsnachweis:

Dieser Artikel steht unter Europäischer Aal in der freien Enzyklopädie Wikipedia und ist unter der GNU-Lizenz

für freie Dokumentation lizenziert. Die Autoren-Historie ist hier einsehbar.

Mombis Angler-Rezepte Seite 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!