Mombis Anglerrezepte
Private Rezeptesammlung für Süßwasserfische mit Fischkunde und Räucheranleitung von Michael Momber
Private Rezeptesammlung für Süßwasserfische mit Fischkunde und Räucheranleitung von Michael Momber
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lebenden Kleinlebewesen wie Insektenlarven, Schnecken und Würmern. In Spanien wurde jedoch beobachtet,
dass vor allem Großkarpfen teilweise auch temporär räuberisch leben und kleinere Weißfische verschlingen.
Die Überwinterung erfolgt in tieferen Bereichen von Seen bzw. in speziellen tiefer angelegten
Winterungsteichen der Teichwirtschaft, die nicht bis zum Grund durchgefrieren können.
Zucht und Formen
Die Länge beträgt bei Speisekarpfen meist circa 35 cm bei einem Gewicht von ungefähr einem Kilogramm. In
freien Gewässern erreichen sie in seltenen Fällen bis 110 cm. Es wurden schon Exemplare mit 1,2 m und bis
über 35 kg gefangen. Der Körper ist seitlich abgeflacht; Zuchtformen wie der Aischgründer sind oft besonders
hochrückig. Der Karpfen hat eine Rückenflosse, eine schwach gegabelte Schwanzflosse, zwei kurze und zwei
lange Barteln neben dem Maul. Karpfen können mehr als 50 Jahre alt werden. Sie werden aber in der
Teichwirtschaft normalerweise nach zwei Jahren in wärmeren Gebieten bis drei Jahren als Speisefisch mit
einem Gewicht um ein Kilogramm vermarktet. Die Laichzeit liegt in Europa zwischen Mai und Juli. Die Paarung
beziehungsweise der Laichvorgang erfolgt nur bei einer Temperatur von mehr als 17° C, spontan bei
Wassertemperaturen zwischen 18° und 20° C in der Uferregion von Teichen oder ruhigen Flussabschnitten,
vor allem Altwässern und überschwemmten Wiesen. In der Teichwirtschaft wird das Laichen meist künstlich
herbeigeführt (unter anderem durch Gabe von Hypophysenextrakt).
Von den Karpfen gibt es diverse Formen, die aber alle der Art Cyprinus carpio angehören:
Der Wildkarpfen ist die Urform, hat ein vollständiges Schuppenkleid und einen flachen spindelförmigen Körper.
Unregelmäßige Schuppenanordnung. Der Wildkarpfen ist auf die Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt.
Der Schuppenkarpfen, mit vollständigem Schuppenkleid, ist hochrückiger als der Wildkarpfen. Gleichmäßige
Schuppenanordnung. Der Kopf ist leicht abgesetzt. Der größte je gefangene Karpfen war ein Schuppenkarpfen
und wog 38,15 kg [1] und wurde in Deutschland gefangen.
Der Zeilkarpfen hat eine Reihe annähernd gleich große Schuppen. Sie sind und wie in einer „Zeile“ entlang der
Seitenlinie angeordnet. Die restliche Körperfläche ist frei von Schuppen.
Der Spiegelkarpfen (Cyprinus carpio morpha noblis) ist eine in Europa weit verbreitete Zuchtform. Sein
Aussehen ist durch wenige, vergrößerte, metallisch glänzende Schuppen charakterisiert, die unregelmäßig an
den Körperseiten verteilt sind. Vom Kopf bis zum Schwanz verläuft am Rücken meist eine durchgehende Reihe
von Schuppen, und auch der Schwanzstiel ist beschuppt. Der Spiegelkarpfen ist meist sehr hochrückig und
rund. Es wurden schon Spiegelkarpfen bis zu 36 kg gefangen.
Der Lederkarpfen (Nacktkarpfen) hat keine oder nur ganz wenige verteilte Schuppen.
Die Koi sind bunte Zuchtformen aus Japan, die als Zierfische gehalten werden. „Koi“ ist das japanische Wort
für Karpfen allgemein und bezeichnet dort nicht ausdrücklich die bunten Formen. Von den Koi gibt es eine
Vielzahl von Formen, die Schuppen-, Zeil- und Spiegelkarpfen in verschiedenen Färbungen und Farbmustern
sowie eine besonders metallisch glänzende Schuppenvariante (Ginrin) umfassen. Diese Koi tragen viele
verschiedene japanische Typbezeichnungen.
Fortpflanzung
Bei Fischen bezeichnet man die Weibchen als Rogner und die Männchen als Milchner. Zur Paarung treffen sich
die Fische in flachen, wärmeren und pflanzenreichen Gewässerbereichen. Das Männchen „treibt“ das
Weibchen im Laichspiel. Es dient der Synchronisation der Laichbereitschaft. Nach dem Treiben stößt das
Männchen mit dem Maul mehrfach gegen die Flanke des Weibchens. Dieses gibt daraufhin Eier ins Wasser ab.
Anschließend gibt das Männchen seine Samen hinzu. Es findet eine äußere Befruchtung im Wasser statt. Das
Weibchen legt, je nach Alter und Größe, ca. 15 Millionen Eier ab. Die befruchteten Eier haften sich an
Pflanzen. Nach dem Ablaichen schwimmen die Elternfische wieder in ihr ursprüngliches Gewässer zurück. Es
erfolgt keine Brutpflege. Häufig wird bei solchen Paarungsspielen die Schleimhaut der Fische stark verletzt.
Nach der Laichzeit werden oft tote Fische angetrieben, die einer Pilzinfektion zum Opfer gefallen sind.
Die Eier enthalten Dotter zur Ernährung des Brütlings. Zwischen dem dritten und achten Tag schlüpft er mit
dem Kopf voran aus der Eihülle. Die Fische sinken zu Boden, weil die Schwimmblase noch nicht mit einem
Gasgemisch gefüllt ist. Kurze Zeit nach dem Schlüpfen ernähren sie sich noch von dem Dottersack an ihrem
Bauch, der allmählich aufgezehrt wird. Dann beginnen sie, planktische Kleintiere aufzunehmen, zuerst die
kleineren Rädertiere, mit dem Heranwachsen auch Kleinkrebse. Nach dem Schlüpfen schwimmen sie auf
schnellstem Wege zurück zu ihren normalen Lebensräumen.
Angelfischerei
Der Karpfen ist sehr beliebt bei Anglern, da er ein starker Kämpfer ist, sehr groß wird und sich durch Boilies
Mombis Angler-Rezepte Seite 151