Mombis Anglerrezepte
Private Rezeptesammlung für Süßwasserfische mit Fischkunde und Räucheranleitung von Michael Momber
Private Rezeptesammlung für Süßwasserfische mit Fischkunde und Räucheranleitung von Michael Momber
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Artgenossen, Fröschen, Würmern, Kaulquappen und Bachflohkrebsen. Insekten jagen sie sowohl unter Wasser
(Larven) als auch über bzw. an der Wasseroberfläche.
In der Teichwirtschaft erhalten Regenbogenforellen praktisch ausschließlich Pelletfutter, das im Wesentlichen
aus gepresstem Fischmehl, Blutmehl, Fischöl und einem meist pflanzlichen Bindemittel besteht. Die früher
verbreitete Nassfütterung mit Schlachtabfällen von Artgenossen ist heute aus seuchenpolitischen Gründen
obsolet. Bei der Brutaufzucht kommt es häufig zu Kannibalismus durch sog. Vorwüchser, also rascher
wachsende Individuen.
Fortpflanzung
Regenbogenforellen werden mit etwa 2 Jahren geschlechtsreif. Ihre Laichzeit dauert in Mitteleuropa von
Dezember bis Mai, in den USA von März bis April. Zum Laichen gräbt das Weibchen in den Kies der Oberläufe
von Flüssen mit ihrer Schwanzflosse eine Laichgrube, in welche sie ihre Eier legt. Das Männchen besamt
anschließend die Eier, worauf das Weibchen die Grube mit Sand und Kies wieder zudeckt. Die Entwicklung
dauert 300 bis 320 Tagesgrade (d. h. bei 10 Grad 30 bis 32 Tage, bei 5 Grad doppelt so lange). Nach dem
Schlüpfen tragen die Jungfische noch einen Dottersack, der sie ernährt. Bis dieser aufgebraucht ist, bleiben sie
noch in der Nähe der Grube.
Wachstum
Die schnellwüchsigen und agilen Regenbogenforellen verdrängen Bachforellen durch starke
Nahrungskonkurrenz häufig aus ihrem natürlichen Habitat. Regenbogenforellen sind die häufigsten Fische in
kommerziell genutzten Angel- und Forellenteichen sowie Put-and-take-Seen, die größten Fänge werden
regelmäßig im Quellengrund bei Ruppichteroth gemacht. Hierbei werden Einzeltiere aus dänischen Steelhead-
Stämmen auf Rekordgewichte von bis zu 20 kg gemästet und wieder herausgefangen. In Dänemark hat sich
ein ganzer Wirtschaftszweig auf Zucht und Teichwirtschaft von Großforellen spezialisiert. Über 250 dänische
Put-and-take-Seen laden Touristen aus ganz Europa zum Forellenangeln an. Bekannte Forellenseen mit
Exemplaren von Großforellen bis zu 14 kg sind z.B. Krusmølle Lystfiskeri, Mjøls Lystfiskeri und Rødekro
Lystfiskeri in Südjütland.
Der Weltrekord für das Gewicht einer in einem natürlichen Gewässer gefangenen Regenbogenforelle liegt bei
25 kg, 1970 von D. R. White Nähe Bell Island/Alaska gefangen. An der Auburn University in Alabama werden
Karpfen mit Forellengenen gezüchtet, welche verstärkt Wachstumshormone bilden.
Verbreitung
Ursprünglich im Nordwesten der USA und Südwesten Kanadas heimisch, ist die Regenbogenforelle seit 1882
auch in Europa verbreitet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden Laich und junge Fische in viele Regionen
der Welt exportiert und dort angesiedelt. Sie leben in Flüssen und Seen, bevorzugen allerdings
schnellfließende und klare Gebirgsbäche. Einige der flussbewohnenden Exemplare schwimmen nach einiger
Zeit ins Meer und bleiben dort. Wegen ihres blauen Kopfes werden sie auch Stahlkopfforellen genannt. Durch
das schnelle Wachstum und den großen Nahrungsverbrauch der Regenbogenforellen können Bestände der
einheimischen Bachforellen verdrängt werden.
Kurioses
Das Wort "Regenbogenforelle" wird gerne in Form eines Running Gags zur Einführung in das Themengebiet
der Kryptologie verwendet. Wegen seiner Länge und der mehrfach vorkommenden gleichen Buchstaben
(e,r,o,n,l) eignet es sich besonders zur Veranschaulichung einfacher Verschlüsselungsalgorithmen.
Herkunftsnachweis:
Dieser Artikel steht unter Regenbogenforelle in der freien Enzyklopädie Wikipedia und ist unter der GNU-Lizenz
für freie Dokumentation lizenziert. Die Autoren-Historie ist hier einsehbar.
Mombis Angler-Rezepte Seite 53