braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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toben lassen - diesen Brief werde ich, falls ich ans Ziel gelange, dort in den Kasten
werfen" 64).
Aus Harzburg schreiht Holstein am 5., aus Hasselfelde ,am 8. September 1896.
Offenbar hat er die Bahnstrecke über Goslar, Harzburg, Nordhausen benutzt, denn
von Goslar aus machre er zu Fuß einen Abstecher nach Hahnenklee, dessen Charakterisierung
mitteilenswert ist: "Sonnabend inspizierte ich Hahnenklee. Von Goslar
drei Stunden hinauf, nach Lautenthal 65 ) I 1/, Stunde hinunter, alles bei Regen.
Hahnenklee ist eine grüne Wiese, von Wald umgeben. Recht schöne Lage, große
Zukunft, ohne Zweifel. Eine ältere Dame, der ich vor dem Ort begegnete, vertraute
mir an, Pensi{)n Schwcnzel 66) sei eine Spezialität für Damen und durchaus zu empfehlen.
3 1/2-4 Mark. Der Wirt im Deutschen Haus 67) suchte mich durch die Mitteilung
zu gewinnen, der OberIandforstmeister v. d. Borne 68) werde demnächst für einige
Wochen erwartet. Gerade für meine Zwecke war das aber nichts, denn es waren
noch ziemlich viele Fremde da, welche sich während des Regens unter der Veranda
gegenseitig beobachteten. H i ergibt es das nicht. Als Frau von Michael 69) mich in
Harzburg fragte: ,Was 1St denn das für ein Ort, wo Sie hingehen?' erwiderte ich:
,Ein Ort, wo man ein Hemde zwei Tage tragen kann' - womit in der Tat die ganze
Lage definiert ist. - I'ür Böttichers 70) würde ich Hahnenklee sehr empfehlen. Das
Deutsche Haus macht einen gut e n Eindruck. Pension für einen Menschen, mit
Zimmer I. Etage, 4,5071). Ich müßte mich irren, wenn Mutter Bötticher nicht manchmal
wegen der hohen Harzburger Preise sich Sorgen machte. Harzburg ist wirklich
M) Akt e n Bd. 79, BI. 24v-25.
85) Bei Trotha S. 35 steht La n tenthal, was gewiß ein Lesefehler ist.
88) Frhr. Grote gibt in seinem "Führer durdt die Umgebung der Luftkurorte Hahnenklee,
Boc:kswiese und Auerhahn", Lautenthai [1895], S. 45 die Pe n s ion Sdtwenzel mit
20 Betten in 15 Zimmern an, also eines der größten Häuser.
07) In Meyers Reiseführer (s. Anm. 5 I) ist das Deutsdte Haus auf S. 147 verzeidtnet.
Als Besitzer istFric:k angegeben,es wird als "sehrbesudtt,Zimmer(besdteiden) 1,50-2 [Mark],
... Pens[ion] m[it] Z[immer] von 3,50 M. an" besdtrieben. Vgl. audt Anm. 71. - Zur Gesdtidtte
dieses Hauses s. Kar! S eh u b e r t: Mein Heimatort Hahnenklee, o. O. 1932,
S. 11-14.
88) Es kann sidt um den Landforstmeister von dem Borne handeln, der im "Handbudt
über den Kgl. Preuß. Hof und Staat" für die Jahre 1895-1897 als Vortragender Rat im Ministerium
für Landwirtsdtaft, Domänen und Forsten, Abt. III Forst- und Jagdsachen, nachgewiesen
ist. - Die in C1austhal erscheinende Tageszeitung "Offentliche Anzeigen für den Harz"
bringt am 20. S. 1890 die Notiz vom 16., daß der Landforstmeister v. d. Borne innerhalb
einiger Tage im Forstrevier Torfhaus zwei Auerhähne erlegt habe. - Es wird auch derselbe
sein, der im Juli 1883 (ohne Angabe der Tage) im Hotel Zur Krone in C1austhal gewohnt
hat, wie das Gästebuch mit der Eintragung "1883 Juli v. d. Borne, Ob-Forstmstr, Hannover"
ausweist.
89) s. Anm. 52.
70) Gemeint ist das Ehepaar Karl Heinrich und Sophie (seit 1864: von) Bötticher. B.
(1833-1907) war preuß. Staatsminister und Staatssekretär im Reichsamt des Innern, zuletzt
Oberpräsident der Provinz Sachsen.
71) Eine Anzeige des Hotels Deutsches Haus im fraglichen Jahr 1906 gibt als Pensionspreis
"3,50 bis 4 M." an (F ri e d r ich B eh m e u. H. Wes sei: Führer durch die Luftkurorte
Hahnenklee, Booowiese, Wildemann, Lautenthai und Wolfshagen im Harz. Wolfenbüttel
1896, im unpaginierten Anzeigenteil am Ende des Bandes).
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042568
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