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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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desstraße 242 in Richtung Braunlage bzw. St. Andreasberg. Holstein besdlfeibt die<br />

Lage ziemlich korrekt mit "am Kreuzungspunkt der Straße Altenau-Osterode und<br />

Andreasberg-Klausthal" 151). Dasselbe Gebäude, in dem Holstein wohnte, steht<br />

nom. In dem Brief an Ida von Stülpnagel, die Kusine, den Rogge auf "ca. 1.5.9.02"<br />

datiert 152), der aber bestimmt nicht alsbald nach der Ankunft geschrieben wurde,<br />

erwähnt Holstcin, daß er nun schon das vierte Jahr 15.') in demselben Haus wohne,<br />

diesmal aus der Schweiz kommend, wo es ihm zu lebhaft war (Heiden und Rorschach,<br />

Kanton Appenzell bzw. St. Gallen). Im Gegensatz zur unruhigen Schweiz ("in der<br />

Schweiz gefiel mir's nicht. Es wimmelt überall von Menschen, Fremden und Einheimischen")<br />

154) ist es "hier, ... abgesehen von Sonntagen, unglaublich still und<br />

menschenleer. Der meilenweite Wald - alIes Tannen 155) - hat etwas Erfrischendes<br />

und Ermunterndes, was ich anderswo nicht finde. Wenn schlechtes Wetter ist, habe<br />

ich die Auswahl unter verschiedenen Ch:msseen". Die Termine des Aufenthalts 19°2<br />

lassen sich nicht bestimmen. JedenfaIls bringt Frauendienst eine "Aufzeichnung",<br />

dat. "Berlin, I. Oktober 1902" 156), also wird Holstein, wie vorgesehen, am 29. September<br />

heimgekehrt sein 157).<br />

Auch in diesem Jahr ersteigt 'er am "ersten schönen Tag" den Brocken. Mit Stolz<br />

meldet er, daß er "die 39 km hin und zurück (oder 5 1/, Meile) ... ohne Anstrengung<br />

in 8 3/, Stunden" schafft, was einer Durchschnittsleistung von knapp 4,5 km/h entspricht<br />

- eine beaclltliche Leistung sowohl hinsichtlich des bergigen Geländes als<br />

auch erst recht des Alters des Wanderers (Holstein ist jetzt 65 Jahre alt). GleidI am<br />

nämsten Morgen, dem Tag, an dem abends der undatierte Brief geschrieben wird,<br />

geht Holstein wiederum, wie schon 1898 von Riefensbeek, nun vom Dammhaus aus,<br />

zur IIanskühnenburg. Er meldet, daß er für den Hin- und Rückweg zusammen fünf<br />

Stunden gebraucht habe. Da eine Strecl{e 10 km lang ist, schaffte Hoistein auf dem fast<br />

ebenen Weg einen Stundendurmschnitt von 4 km; er ging also gemütlich. Nach<br />

Vollendung des langen Briefes will er "noch etwas auf dem Sperberhaier Damm 158)<br />

hin und her wandern", der dem Dammhaus, das daher seinen Namen trägt, gegenüber<br />

auf der anderen Straßenseite liegt. Holstein fügt dem Brief ein Bild des Dammes<br />

bei, und er erläutert den Zweck der Anlage. Anschließend gibt er einen neuen Beweis<br />

irgend einer Empfehlung konnte Holstein dort wohnen, denn das Haus sm eint auf Pensionsgäste<br />

nimt eingerimtet gewesen zu sein. In Me y e r s Reiseführer "Der Harz" (s. Anm. 51)<br />

wird auf S. 172 lediglim angegeben "Einkehr, kalte Küme". - Einer Notiz in der CIausthaler<br />

Zeitung "Offentlime Anzeigen für den Harz" vom 15. 7. 1890 zu folge befanden sim<br />

gegenüber dem Dammhaus Anlagen, wo sidl am Vortag dieser Ausgabe "eine remt animierte<br />

Gesellsmaft" bewegt habe, also offenbar der damals üblime Kaffee- bzw. Biergarten.<br />

101) R 0 g g e: Holstein S. 233.<br />

162) R 0 g g e: Holstein S. 211-214.<br />

1&3) Aus den Jahren 1899 bis 1901, in denen Holstein also aum im Dammhaus wohnte,<br />

liegen mir keine Briefe vor.<br />

164) R 0 g g e: Holstein S. 211.<br />

lG') Holstein drückt sidl ebenso ungenau aus wie die meisten: nidlt Tannen, sondern<br />

Fidlten sind die weit überwiegende Mehrzahl der Bäume im Harz, also audl in der Gegend<br />

um das Dammhaus.<br />

122<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

lG6) Fra u end:1 e n s t Bd. 4, S. 238.<br />

167) R 0 g g e: Holstein S. 213.<br />

1&8) Der Sperberhai ist ein Geländepunkt unmittelbar nördlich des Dammhauses.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042568

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