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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

Flügel zusammenstoßen, erhebt sidt ein mädttiger Lnrenturm, dessen Verzierungen italienisch<br />

beeinflußt sind. Heute wird das Schloß vom Amtsgericht bewohnt; außerdem ist man<br />

dabei, ein Heimatmuseum einzuridtten.<br />

Anläßlidt der 200. Wiederkehr der ersten Brockenbesteigung von Johann Wolfgang<br />

von Go e t h e veranstaltete der Geschidttsverein eine Fahrt nadt Tor f hau s mit<br />

Spaziergang auf dem "Goetheweg". Ansdtließend hielt Prof. Dr. Jost Sc h i I lern ei t, TU<br />

Braunsdtweig, im Gasthaus "Königskrug" den Festvortrag: "Goethe und das Gebirgs- und<br />

Steinreich. "<br />

*<br />

Die Reihe der Vor t r ä g e im Winterhalbjahr 1977/78 begann Prof. Dr. Jürgen<br />

Pa u I vom Lehrstuhl für Baugeschichte an der Technischen Universität <strong>Braunschweig</strong>. Er<br />

spradt (mit Lidttbildern) zu dem Thema: "Die Stadt des Mittelalters. Bild und geschidttliche<br />

Wirklichkeit." Wie der Redner ausführte, ist das heutige Bild von der Stadt des Mittelalters<br />

stark geprägt von rezeptiven Momenten; es ist die Interpretation der historischen Stadt<br />

aus der Sidtt und als Gegenbild der modemen Großstadt. Es ist eine primär ästhetisdte<br />

Interpretation. In dem Vortrag wurde "dieses rezeptive Bild mit der geschichtlichen Wirklichkeit<br />

der Formwerdung und Funktion der Stadt des Mittelalters verglichen".<br />

Der zweite Vortrag war der Ur- und Frühgeschichte gewidmet. Oberkustos Hajo<br />

Ha yen, von der Abteilung für Moorforschung des Staatlichen Museums für Naturkunde<br />

und Vorgeschichte in Oldenburg (i.O.) machte mit neuen Ergebnissen zur Geschichte von<br />

Weg und Wagen bekannt und ließ seine Zuhörer einen Blick in die neuere Geschichte der<br />

Bohlwegforschung tun. Besonders eingehend wurden die Bohlenwege in den großen Mooren<br />

am Dümmer behandelt. (Vgl. Hayens gleichnamige Arbeit, erschienen als Bd.45 im "Archiv<br />

für deutsche Heimatpftege GmbH", Köln 1977 und als Sonderdruck aus der Heimatchronik des<br />

Kreises Vechta).<br />

Am 20. Januar 1978 sprach Studiendirektor Jürgen Sc h u I tz, <strong>Braunschweig</strong>, über<br />

"Die Akademie für Deutsche Jugendführung der Hitlerjugend in <strong>Braunschweig</strong>". Es liegt<br />

uns darüber folgender Bericht der Wolfenbütteler Zeitung vom 4. Februar (- mö -) vor .<br />

.. Wir fahren oft an dem pseudo-antiken Bauwerk an der Wolfenbütteler Straße unweit<br />

des Schlosses Richmond vorbei, ohne an die Geschichte, an den eigentlichen Sinn dieses<br />

pompösen Baues zu denken. Wir wissen vielleicht, daß er heute die Müller-Schule und das<br />

<strong>Braunschweig</strong>-Kolleg beheimatet, daß dieses Gebäude - ganz nach dem Gesdtmack der<br />

nationalsozialistischen Zeit - einst die ,Führer der deutschen Jugend', die Elite der Hitlerjugend,<br />

beherbergen sollte, das wissen heute nur noch wenige.<br />

Da ,die Jugend von der Jugend geführt' werden sollte, brauchte man ständig neue<br />

Jugendführer. Einen neuen Beruf wollte man kreieren, ein Führerkorps - eine elitäre<br />

Schicht - sollte herangezogen und besonders ausgebildet werden. Als Standort dieser<br />

Akademie wählte man die Löwenstadt <strong>Braunschweig</strong>, und der ehemalige Bürgermeister<br />

Hesse versprach, nicht nur das Gelände zu stellen, sondern den ganzen Komplex zu<br />

finanzieren.<br />

Der erste Spatenstich war im September 1937; Pfingsten 1938 feierte man das Richtfest;<br />

im August des Jahres 1939 zogen die ersten Teilnehmer des ersten Lehrganges ein. Allerdings<br />

mußte man zur Eröffnung am 50. ,Führergeburtstag' (20. April) nach Potsdam ausweichen,<br />

da die Handwerker noch in der künftigen ,Akademie für deutsche Jugendführung<br />

der Hitlerjugend in <strong>Braunschweig</strong>' arbeiteten. Der endgültige Ausbau mit Schießständen,<br />

Sporthalle und einem See war ohnehin erst nach dem ,Endsieg' geplant, denn mittlerweile<br />

hatte der Zweite Weltkrieg begonnen. Die Reihen der 100 Schüler und 30 Lehrer lichteten<br />

sich, der Bau von vielleicht zehn Millionen Reichsmark stand leer, der erste Lehrgang<br />

,verteidigte' sein Vaterland im Westen und bald in Rußland. - Ab und zu wurden Lehrgänge<br />

des BDM (,Glaube und Schönheit') in den neuen Räumen abgehalten. Im Jahre 1942<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042568<br />

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