12.01.2013 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

renoviert und enthält im Innern sowie an der äußeren Kirchenwand eine Reihe sehenswerter<br />

Epitaphe. über Holle-Henneckenrode ging es dann nach B 0 den bur g. Dort bildeten<br />

das Schloß der Familie von Steinberg, die im Gutspark aufgestellten Grabdenkmäler des<br />

Geschlechts und die in Renovierung befindliche ev. Johanneskirche mit barocker Ausstattung<br />

lohnende Gegenstände der Besichtigung.<br />

Etwas schlichter ist in Alt wal I m 0 den die Kinne gehalten. Dafür bietet die aus<br />

verschiedenen Zeiten stammende Baugruppe des Herrenhauses einen besonders reizvollen<br />

Anblick. Besonders gilt dies für den aus Fachwerk hergestellten Teil des Gutsgebäudes, dem<br />

der berühmte Sagenheld Thedel Unverferd, d. h. der Unerschrockene, v. Wall moden, ein<br />

Zeitgenosse Heinrichs des Löwen, entstammte. Für den Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert<br />

mit Schießscharten und späteren Giebelaufbauten aus Fachwerk besteht allerdings Einsturzgefahr.<br />

[J. König]<br />

Die zweite Studienfahrt, eine Halbtagsexkursion am 15. Juni 1977, galt der archäologischen<br />

Denkmalspflege. Eingangs stellte Ardläologierat Hartmut Röt tin g M. A. die von<br />

ihm konzipierte Ausstellung "Archäologische Denkmalspflege <strong>Braunschweig</strong>. Rettung oder<br />

Zerstörung? 1976", die im <strong>Braunschweig</strong>ischen Landesmuseum gezeigt wurde, in einer<br />

instruktiven Führung vor. In der Ausstellung waren die wichtigsten der 16 größeren Fundbergungen<br />

und Ausgrabungen des Jahres 1976 mit Funden, Großfotos, Karten und Plänen<br />

vertreten. Darüberhinaus waren neue Bodenfunde ehrenamtlicher Mitarbeiter der archäologischen<br />

Denkmalspflege zu sehen. Zeitlich reichte das Spektrum der Exponate von der<br />

Jungsteinzeit bis in das 18. Jahrhundert. Den Schwerpunkt bildeten Objekte aus der Untersuchung<br />

des jungsteinzeitlichen Gräberfeldes der Kulturgruppen der Bandkeramiker und<br />

Rössener am Assehang am Rande des Ortes W i t t m a r. Diese Grabung war 1976 ein<br />

Exkursionsziel unseres Vereins. Im übrigen kann hier auf den Ausstellungsführer verwiesen<br />

werden. Die sensationellen Funde, die im Jahre 1951 beim Bau einer Kläranlage an der<br />

Krähenriede bei S al z g i t t e r - Leb e n s ted t gemacht wurden, haben nur einen Teil<br />

des dortigen jungsteinzeitlilnen JägerIagers erfaßt. Eine geplante Erweiterung der Kläranlage<br />

war Anlaß, die Grabung wieder aufzunehmen. Sie war das zweite Ziel der Exkursion.<br />

H. Rötting berichtete hier, daß Probebohrungen bereits zahlreiches neu es Material,<br />

Knochen und Geräte, zutagegebracht hätten und führte des weiteren in die Methoden der<br />

Grabungstechnik ein. Anschließend würdigte Dr. Alfred Tod e, der die Ausgrabungen<br />

von 1951 geleitet hatte, die wissensdlaftliche Bedeutung der damaligen Befunde. Während<br />

in der Regel an vergleichbaren Fundplätzen lediglich Einzelobjekte geborgen werden konnten,<br />

ließ sich bei Salzgitter-Lebenstedt ein Lager der eiszeitl1chen Rentierjäger in situ erschließen<br />

und auch die tundrenhafte Flora ermitteln. Die Bedeutung des Fundortes erhellt<br />

daraus, daß nach diesem zahlreiche andere FundsteIlen chronologisch eingeordnet werden.<br />

Wichtigstes Fundstück ist das Scheitelbein eines Vorneandertalers.<br />

Von der Krähenriede ging die Fahrt, leider etwas beeinträchtigt durch den einsetzenden<br />

Regen, zum Bur g be r g über S al z g i t t e r - L ich t e n be r g. Nach der Kaffeetafel<br />

fand die Besichtigung der Burgruine unter Führung des Leiters des Städtischen Museums<br />

Salzgitter, Lehrer Wolfram F 0 reh e, statt. Gegliedert in die Vor- und die Hauptburg,<br />

war die Burg Lichtenberg während des Mittelalters eine der bedeutendsten Höhenburgen<br />

unseres Raumes. Ihre strategische Bedeutung hatte sie durm ihre Lage hom auf einer<br />

Kalkkuppe über dem Kreuzungspunkt der Fernstraße Halberstadt-Hildesheim mit derjenigen<br />

Goslar-Frankfurt. W. Forche erläuterte die wechselvollen Smicksale der Burg im Kampf<br />

zwismen Welfen und Staufern sowie in den folgenden Jahrhunderten bis zu ihrer Zerstörung<br />

im Jahre 1551 durch Volrad von Mansfeld sowie die Geschichte der archäologischen<br />

Forschung, die bereits in den 1860ziger Jahren begann. Besonders eingegangen wurde auf<br />

die Arbeiten von Dr. H. A. S eh u I t z, auf die hier verwiesen werden kann. [M. Wiswe]<br />

Die romanischen Bauwerke im Raum G a n der s h ei m, C 0 r v e y und P ade rbor<br />

n standen im Mittelpunkt der Studien fahrt am 3J4. September 1977. Den gewichtigen<br />

Einstieg in das Thema machte die Stiftslcirche in Ga n der s h e im, eine fcühromanische<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042568

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!