braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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teilungen Holsteins über seine und seiner Kusine Gesundheit und die Mittel. die er<br />
zu ihrer Erhaltung anwandte" 165). An einer Briefstelle wie der des Briefes vom<br />
14. September 1904 bedauert man für unseren Zweck die herausgeberische Methode<br />
Rogges, wenngleich sie für den Zweck seiner Edition gerechtfertigt ist. Der Rehberger<br />
Graben zieht sich übrigens vom Oderteich nach Süden in Richtung St. Andreasberg.<br />
Auch in diesem Brief hebt Holstein hervor, daß er auf seiner Brockenwanderung<br />
von II Stunden nicht einmal eine ganze Stunde gerastet habe, also gut 10 Stunden<br />
wanderte. Wieder müssen wir seine Rüstigkeit bewundern; er ist 1904 67 Jahre<br />
alt.<br />
Der andere Brief ist vom 19. September, wieder "Dammhaus über Clausthal",<br />
an Graf Bülow. Er erwähnt darin einen ,,9-IOstündigen Fußmarsch" zum Brocken,<br />
die vierte Ersteigung "in diesen letzten Wochen". "Die Aussicht lohnt nicht der<br />
Mühe, aber die verschiedenen Wege dorthin sind eigenartig schön. außerdem wandere<br />
ich möglichst viel, um wenig zu lesen." Das bezieht sich auf sein Starleiden,<br />
über das er sich im Folgenden äußert 166).<br />
Schließlich ist ein Brief an Fürst Radolin, "Dammhaus. 20. September 1904", erhalten,<br />
aus dem hervorgeht, daß die vierte, im vorgenannten Brief erwähnte Brockenbesteigung<br />
am 18. September, einem Sonntag, war: "J awohl, ich sitze noch ruhig<br />
hier, sogar ruhiger als mir lieb ist, denn vorgestern habe ich bei der vierten diesjährigen<br />
Brockentour mir beide Füße durchgelaufen, weil die Schuhe infolge Durchweichens<br />
hart geworden waren" 167).<br />
1905 finden wir Holstein wieder im Harz. Er reist am Sonntag, 4. September<br />
"um 4 Uhr" von Berlin ab nach Goslar 168), wo er die Nacht im Hotel Achtermann<br />
verbringt. "Der Gasthof ist aufgebaut um einen Stadtturm herum. Letzterer ist<br />
Speisesaal geworden. Übrigens mäßig" urteilt er 169). Nach stürmischer Nacht fiel am<br />
Morgen des 5. September Nebelregen. Das hindert Holstein nicht, zu Fuß nach<br />
Clausthal zu wandern ("etwa 4 Stunden mit noo Fuß Höhenunterschied" 170». Das<br />
Gepäck schickt er als Reisegepäck auf eine als solche nicht ausgenutzte Fahrkarte<br />
("Billet dritter Güte" 171». In Clausthal (Holstein schreibt hier wieder Klausthai)<br />
ißt er zu Mittag - er gibt leider nich'tan, wo - und wandert dann die 8 km bis zum<br />
Dammhaus, wo er wieder Quartier nimmt.<br />
Am Mittwoch, 7. September, berichtet er Ida von Stülpnagel, der Kusine, in<br />
einem ausführlichen Brief von seinen Erlebnissen und Eindrücken. Es ist 'kaum<br />
glaubhaft, daß Holstein, wie er schreibt, am Ankunftstag zusätzlich zum Weg von<br />
Goslar (4 Stunden) und weiter bis zum Dammhaus (8 km) noch 6 Stunden gegangen<br />
sei; er wird die Summe dieser Wegstrecken meinen. Der in demselben Satz erwähnte<br />
165) R 0 g g e: Holstein S. VI.<br />
166) Frauendienst Bd. 4, S. 177.<br />
161) Frauendienst Bd. 4, 5.178.<br />
168) R 0 g g e: Holstein S. 241. - Lt. Fahrplan (wahrscheinlich ab Potsdamer Bahnhof)<br />
um 15.55 ab Berlin, an Goslar 10.59.<br />
119) R 0 g g e: Holstein S. 241.<br />
110) R 0 g g e: Holstein S. 241.<br />
111) R 0 g g e: Holstein S. 241.<br />
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042568