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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

J oachim Leuschner t<br />

Am 12. Apri:l 1978, dem ersten Tage seiner Vorlesungen im Sommersemester<br />

1978, ,ist der Inhaber des Lehrstuhls A für Geschidtte an der Technischen Universität<br />

Hannover, Professor Dr. Joachim Leuschner, 'lInerwartetim Alter von 55 Jahren<br />

verstorben. Joachim Leuschner wurde am 22. Juni 1922 in Berlin geboren und studierte<br />

seit 1940 Geschichte, Gern1ani\Stik sowie englische und lateinische Philologie<br />

an der dortigen Friedrich-Wilhelm-Universität. Durch den Wehr- und Kriegsdienst<br />

wurde sein Studium mehrere Jahre unterbrochen, das erst 1946 an der Georg-August­<br />

Universität Göttingen fortgesetzt werden konnte. Aufgrund seiner von Professor<br />

Hermann Heimpd betreuten Dissertation "Zur Idee der Deutschen Geschichte im<br />

späten Mittelalter" wurde Joachim Leuschner im Jahre 1951 zum Dr. phi!. promoviert.<br />

Anschließend war er Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur<br />

Herausgabe der historisch-politischen Schriften Dietrichs von Nieheim, einem Kurialen<br />

aus Westfalen (t 1417), der auf dem Konzil zu Konstanz zur Reformgruppe gehörte.<br />

Djcse Edition, seit 1967 gemeinsam mit Katharina Colberg bearbeitet und<br />

1976 abgeschlossen, w.ird in Kürze erscheinen.<br />

Ein volles Jaluzehnt war Dr. Leuschner als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der<br />

Bayerischen Akademie der Wissenschaften für die Jahrbücher Kaiser Siegmunds in<br />

der Reihe der Jahrbücher der Deutschen Geschichte tätig, bevor er 1963 die Professur<br />

für Geschichte und jhre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Göttingen<br />

übernahm. Im Jahre 1969 wurde er zum ordentlichen Professor für Geschichte<br />

an der Technischen Universität Hannover berufen. Unter seiner engagierten Lcitung<br />

wurde die <strong>Bibliothek</strong> des Historischen Seminars in der Landes- und Rechtsgeschichte<br />

beträchtlich erweitert. Aus beiden Bereichen stammen eine Reihe von Dissertationen,<br />

die, von Professor Leuschner betreut, tei.lweise unter Verwendung von<br />

Archivalien der staatlichen und kommunalen Archive Niedersachsens angefertigt<br />

worden sind.<br />

Seine große Hanse-Exkursion ,im Juni 1977 begann in <strong>Braunschweig</strong>, wo er vor<br />

den mehr als 40 Teilnehmern an den bedeutendsten Bauwerken unserer Stadt seine<br />

methodische und didaktische Konzeption entwickelt hat: Geschichte durch Anschauung<br />

begreifen zu lernen.<br />

Professor Leuschner ist der Geschichtswissenschaft, die er liebte und aus der heraus<br />

er lebte, bis zu seinem unerwarteten Tode mit großer Hingabe und leidenschaftlichen<br />

Engagement verbunden geblieben. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen<br />

gehören "Volk und Raum. Zum Stil der national-'Sozialistischen Außenpolitik"<br />

(1958), "Geschichte an Universitäten und Schulen" (gemeinsam mit Hans-Heinrich<br />

Nolte und Brigide Schwarz, 1973), die Kapitel VII b:is XII des Teiles "Mittelalter"<br />

im "Studienbuch Geschichte" (hrsg. von Reinhard Elze und Konrad Repgen, 1974)<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042568

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