braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Goslar gefahren sein 198). Freitag, 18. August schreibt er: "Mein Zug geht um I loH.<br />
Ankunft in Goslar 4.11. Dann wenn Wetter erträglich hoffe ich eine Strecke zu gehen"<br />
199). Im Brief "Sonnabend früh 9 3/4." = 19. August 1908, vor der Abreise nach<br />
Goslar geschrieben: "Den Aufstieg von etwa 1000 Fuß, von Goslar bis Auerhahn<br />
denke ich zu wandern" 200). Jedenfalls teilt er dann weiter mit, zum "Auerhahn"<br />
aufgestiegen zu sein, "rund eine Stunde •.. ohne jede Ermüdung bei stömendem<br />
Regen" 201). Sowohl durch seine angegriffene Gesundheit ("erzwungene Ruhe",<br />
"Befinden hat sich wohl gebessert") 202) als auch durch das Wetter bedingt ("der [!]<br />
Barometer fällt immer ruhig weiter" 203» unternimmt Holstein nicht so viel wie in<br />
den früheren Jahren. "Hier [im Dammhaus] sitze ich und höre dem Heulen des<br />
Sturms zu .•. Wandre ... ruhig bei jedem Wetter. Vormittags gehe ich bergauf<br />
bergab zwei bis drei Stunden, 'auch n,achmittags bummle und sitze ich stundenlang<br />
umher. Als Anfang ist das befriedigend" schreibt Holstein am I. September, also<br />
ziemlich zu Beginn seines letzten Aufenthalts 204). Am 3. September beschreibt er<br />
das schlechte Wetter mit den Worten: "Sturm und Regen arbeiteten drei Tage lang<br />
wie zwei Schreier, die sich umschichtig unterbrechen, um zu Worte zu komm. Jetzt<br />
scheint es besser werden zu wollen. Kalt. Heute früh berichtete der PostilIon aus<br />
Andreasberg Schneefall auf dem Bruchberg, etwa 800 Fuß über hier. Spazierengehen<br />
konnte ich bei jedem Wetter auf zwei vom Walde geschützten Bergstraßen, von<br />
denen das Wasser ablief. Keinen Tag bin ich unter drei Stunden gewandert". Aber<br />
abends ist es still geworden: "Jetzt ist es etwas nach 10 Uhr, im Hause schläft alles,<br />
draußen im Walde ist es ganz windstill. Wenn man horcht, erkennt man, wie Kipling<br />
sagt, ,die Nachtgeräusche, die in ihrer Gesamtheit ein großes Schweigen ausmachen'"<br />
205). Wegen der oben zitierten erzwungenen Ruhe "gestaltet sich ..• der<br />
hiesige Aufenthalt ... langweiliger als in den Vorjahren. Sonst wäre ich wohl noch<br />
etwas länger geblieben ••. Dies ist das erste Mal, daß ich noch keinen Hirsch schreien<br />
198) In dem Brief vom "Sept. 08", den T rot h a S. 54 abdrud