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Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

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aufstehen mochte. Die Pferde ziehen eben schon noch. Ich habe die Therapie, die am wenigstens<br />

ausfällt im Gegenzug zu Einzelgesprächs-, Gruppen-, Bewegungs-, Gestaltungs- und<br />

Kunst-, Wildnis-Therapie. Ich denke das Reiten ist etwas attraktives, die Pferde ziehen halt,<br />

weil sie Tiere und echt sind.<br />

Dann habe ich eben einen kurzen Austausch <strong>mit</strong> dem Team und habe danach die 3 Einzellektionen<br />

à 45min hintereinander. Die Klienten kommen danach mehr oder weniger selbständig<br />

in den Stall zuerst. Dann läuft das übliche Ritual ab: Begrüssung, putzen, führen - Halle /<br />

draussen.“<br />

Führen:<br />

Je nachdem<br />

- kürzere oder längere Führ-Phase<br />

- drinnen oder auch draussen.<br />

- jüngeres (fordert mehr) oder älteres Pferd (läuft einfach hinterher)<br />

Auswahl des Tieres?<br />

„Es ist mir wichtig, dass die Pferde gleichmässig gebraucht werden. Daher ist es manchmal<br />

davon abhängig, wer schon in wie viele Stunden aktiv ist. Was ich zudem noch schaue ist das<br />

Gewicht der Klienten. Ich hatte zum Beispiel schon adipöse Klienten und <strong>mit</strong> denen habe ich<br />

dann nur longiert, dies war aber von Anfang an abgemacht. Zudem hatte diese Frau noch<br />

eine Gehbehinderung und es wäre überhaupt schwierig gewesen sie auf das Pferd zu bringen.<br />

Ich habe hier keine Rampe. Ich bin nicht eingerichtet für körperlich behinderte Menschen.<br />

Meine Pferde sind auch nicht darauf ausgerichtet, es sind keine Gewichtträger in diesem<br />

Sinne (Araber). Das wollte ich auch nie. Das ist der Rahmen den ich habe und den die<br />

Villa auch kennt. Bei Klienten über 80kg liegt nur longieren drin, aber ich denke dies ist ja<br />

auch schon etwas.“<br />

Beziehung zum Tier<br />

„Ich schaue schon, dass da eine gewisse Konstanz über eine längere Zeit ist und auch wem<br />

ich welches Pferd gebe.<br />

Nach dem Führen wird geritten. Je nach Problematik führe ich zu Beginn auch noch viel. Wir<br />

machen Körpererfahrungen. Bei Sexualmissbrauch muss man zum Beispiel auch ein bisschen<br />

aufpassen. Ich mache dann auch langsam um zu schauen, was mag es verleiden und was<br />

nicht. Wenn sie Angst haben oder es ihnen unwohl ist, müssen sie es sagen und ich höre auf.<br />

Ich versuche überhaupt keine Zwänge aufzubauen, da<strong>mit</strong> die Stimmung und Klienten locker<br />

bleiben können.<br />

Am Schluss, wenn jemand schon länger kommt, ist es schon das Ziel:<br />

selber die Zügel in die Hand zu nehmen, die Führung übernehmen, Entscheidungen treffen<br />

(Anhalten, Tempo, Richtung), Verantwortung übernehmen, Übertrag auf eigenes Leben, was<br />

ja eben meistens nicht so gut klappt.“<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmethoden im Allgemeinen<br />

- Strukturiert durch Rituale<br />

- Was auch einfach dazu gehört, Ablauf Pferd richten.Wenn zum Beispiel das Pferd schon<br />

geputzt wurde, können Klienten auch <strong>mit</strong> einer kleinen Massage Kontakt zum Pferd aufnehmen,<br />

dies kommt eigentlich auch schon automatisch, dass man das Pferd zur Begrüssung<br />

streichelt<br />

<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 108<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik

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