Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW
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Die bisher wenigen empirischen Studien an Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> haben aber dieses<br />
Modell nicht gestützt.<br />
Im Modell der kognitiven Verzerrung wird angenommen, dass der Mensch, der eine Depression<br />
hat, durch kognitive Verzögerung und durch eine negative Einstellung über sich selbst,<br />
die Welt und die Zukunft gekennzeichnet ist. Der betroffene Mensch interpretiert Ergebnisse<br />
falsch oder übersteigert, betrachtet sie ausserhalb von Kontexten und verzerrt seine persönlichen<br />
Erfahrungen dahingehend, dass nur die negativen Seiten bestätigt werden. Als Folge<br />
darauf entwickeln sich Gefühle der Wertlosigkeit und Hilflosigkeit, die nicht realitätsgerecht<br />
sind.<br />
Die verschiedenen theoretischen Modelle kommen jeweils an ihre Grenzen und werden der<br />
Vielfalt der empirischen Faktoren, die für die Entwicklung einer Depression bedeutsam sind,<br />
nicht gerecht (vgl. Steinhausen, 2006).<br />
2.3.5 Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression<br />
Prädisponierende Faktoren<br />
biologische Faktoren: familiäre Faktoren:<br />
- genetische Vulnerabilität - Bindungsdefizit<br />
- körperliche Krankheiten - Mangelanregung<br />
- defizitäre Erziehungsstiele<br />
psychologische Faktoren: - psychische Störung der Eltern<br />
- schwieriges Temperament - Disharmonie der Eltern<br />
- niedriger Selbstwert<br />
Lebensgeschichtliche Faktoren:<br />
- Verlust- und Trennungserfahrung<br />
- Missbrauch<br />
Aufrechterhaltende Faktoren<br />
biologische Faktoren: familiäre Faktoren:<br />
- Neurotrans<strong>mit</strong>terstörung - defizitäre Kommunikation / Interaktion<br />
- Dysregulation des endokrinen Systems - Vernachlässigung<br />
- Dysregulation des Immunsystems - Disharmonie der Eltern<br />
- psychische Störung der Eltern<br />
psychologische Faktoren: - Defizite an Selbstwert, negative<br />
- negative Kognitionen und Attributionen Attributionen und inadäquate<br />
- Defizite an Sozialkompetenz, defizitäre Bewältigungsfertigkeiten<br />
Selbstverstärkung und Bewältigungsfertigkeiten<br />
Auslösende Faktoren<br />
- Trennungs- und Verlusterfahrungen<br />
- Tyrannisieren (Mobbing)<br />
- Missbrauch<br />
- Krankheit oder Verletzung<br />
- Leistungsversagen<br />
- Trauma<br />
(Steinhausen, 2006, S. 87)<br />
<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 20<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik