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Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

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2.3.6 Erhöhtes Depressionsrisiko im Jugendalter<br />

Warum welche Kinder und Jugendliche depressiv werden, ein erhöhtes Risiko tragen und<br />

welche Faktoren zur Genesung <strong>bei</strong>tragen können, kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht<br />

eindeutig und umfassend beantwortet werden.<br />

„Es liegt keine einheitliche, empirisch gestützte Theorie zur Entwicklung und Aufrechterhaltung<br />

depressiver Störungen im Kindes- und Jugendalter vor“ (Groen und Petermann, 2002,<br />

S. 87).<br />

Es scheinen eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beteiligt zu sein.<br />

Verschiedene Faktoren der Entwicklungsphase des Jugendalters gelten als besonderes Risiko<br />

für die Entstehung einer Depression. Diese Entwicklungsphase kann so<strong>mit</strong> als Phase erhöhter<br />

Vulnerabilität für verschiedene psychische Probleme charakterisiert werden.<br />

Die Auseinandersetzung <strong>mit</strong> in diesem Lebensabschnitt biologischen, psychologischen und<br />

sozialen Veränderungen und Entwicklungsaufgaben, stellt ein Risiko für Fehlanpassungen<br />

des <strong>Jugendlichen</strong> dar. Mit den besonderen Herausforderungen und Belastungen im Jugendalter,<br />

werden auch die Zunahme depressiver Symptome und Störungen zu Beginn der Adoleszenz,<br />

sowie das deutlich erhöhte Depressionsrisiko von Mädchen in Verbindung gebracht<br />

(vgl. Groen und Petermann, 2002).<br />

Bei der zeitlichen Abgrenzung der Jugendphase fällt auf, dass diese nicht immer übereinstimmend<br />

erfolgt. Der Beginn der Jugendzeit wird oft <strong>mit</strong> dem Einsetzen der Pubertät oder<br />

der Geschlechtsreife gleichgesetzt. Da<strong>bei</strong> wird ihr altersmässiger Beginn häufig auf elf oder<br />

zwölf Jahre datiert. Das Ende der Jugendzeit liegt je nach Vorstellung zwischen der Vollendung<br />

des 17. Lebensjahres bis hin zum Abschluss der Berufsausbildung oder des Studiums.<br />

Die Jugendzeit, welche als Übergangsperiode zwischen Kindheit und Erwachsenenalter beschrieben<br />

wird, ist zum einen gekennzeichnet durch das rapide körperliche Wachstum und<br />

der kognitiven Entwicklung des <strong>Jugendlichen</strong>, sowie zum anderen durch die Vielzahl sozialer<br />

Entwicklungsaufgaben. Dem Heranwachsenden stellen sich laut Groen und Petermann im<br />

Jugendalter unter anderem folgende Entwicklungsaufgaben:<br />

• Das Akzeptieren körperlicher Veränderungen und der eigenen äusseren Erscheinung<br />

• Die Ausbildung und Stabilisierung von Selbstwertgefühl und Identität<br />

• Die Loslösung vom Elternhaus bzw. Entwicklung von Autonomie<br />

• Die Erweiterung und Intensivierung von Beziehungen zu Gleichaltrigen<br />

• Das Herstellen intimer, partnerschaftlicher Beziehungen<br />

• Die Bewältigung steigender schulischer Anforderungen<br />

• Die Entwicklung von Werten und Zielen, Zukunftsplänen und -perspektiven<br />

Die einschneidenden bio-psycho-sozialen Veränderungen und Entwicklungsaufgaben der<br />

Jugendzeit hängen in vielen Fällen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Problemen, Schwierigkeiten und<br />

Misserfolgen, sowie einem erhöhten allgemeinen Stressniveau im Leben des Heranwachsenden<br />

zusammen.<br />

Ausgangspunkt für die Jugendzeit ist die Pubertät, welche <strong>mit</strong> Veränderungen einhergeht.<br />

Das rasante körperliche Wachstum ist da<strong>bei</strong> nur ein Aspekt dieser Entwicklungszeit. Die<br />

Geschlechtsreife sowie die Form und Grösse des Körpers werden unter anderem durch starke<br />

Hormonausschüttungen reguliert. Die Einflüsse dieser Veränderungen wirken direkt und<br />

indirekt auf die Psychosoziale Entwicklung des <strong>Jugendlichen</strong>, zum Beispiel in Form eines sich<br />

<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 21<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik

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