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Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

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schen Modellen abgeleiteten Therapien <strong>bei</strong> Kindern und vor allem im Jugendalter gut nachweisbar.<br />

„Das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapien besteht in der Entwicklung von zwischenmenschlichen<br />

Problemlösungsstrategien über den Erwerb sozialer Fertigkeiten, im Aufbau<br />

von Selbstwertgefühl, in kognitiven Restrukturierungen und in Veränderungen von sozialen<br />

Umweltbezügen“ (Steinhausen, 2006, S. 189).<br />

Eingesetzt werden da<strong>bei</strong> spezifische Techniken der Selbstkontrolle, der systematischen Planung<br />

von Aktivitäten, der kontingenten Verstärkung, der Planung angenehmer Aktivitäten<br />

und der kognitiven Veränderung von Einstellungen (vgl. Steinhausen, 2006).<br />

Die verschiedenen therapeutischen Inhalte und Techniken werden im Rahmen der kognitiven<br />

Verhaltenstherapie kombiniert. Anhand der Hilfe dieses Repertoires sollten die behandelten<br />

Kinder oder Jugendliche zunächst in die Lage versetzt werden, ihre häufig als sehr<br />

belastend erlebte depressive Stimmung und akute Antriebslosigkeit zu überwinden. Durch<br />

gesteigerte kognitive und behavioristische Bewältigungskompetenzen soll die junge Klientel<br />

dann im weiteren Verlauf angemessener <strong>mit</strong> emotionalen und sozialen Belastungen und<br />

Aufgaben umgehen und die erworbenen Kompetenzen stabilisieren. Zu den eingesetzten<br />

Interventionen gehören unter anderem die Selbstbeobachtung, die Selbstkontrolle und<br />

Selbstverstärkung, ein Problemlösetraining, wie auch ein Entspannungstraining (vgl. Groen<br />

und Petermann, 2002).<br />

Die noch relativ kurze Entwicklungsphase der systematischen Erforschung der Depression im<br />

Kindes- und Jugendalter, zeigt vorerst nur begrenzte Erfahrungen über den Verlauf der sich<br />

in diesem Alter manifestierten Depression.<br />

Für die Anpassungsstörungen <strong>mit</strong> depressiver Verstimmung, kann eine insgesamt eher<br />

günstige Prognose und ein gutes Ansprechen auf therapeutische Massnahmen angenommen<br />

werden. Hingegen ist der Verlauf der Major-Form dadurch gekennzeichnet, dass ein Jahr<br />

nach Beginn der Therapie, etwa 70-80 % geheilt sind und 10 % eine anhaltende Depression<br />

haben (vgl. Steinhausen, 2006).<br />

2.3.8 Relevanz für die <strong>Psychomotoriktherapie</strong><br />

Die <strong>Psychomotoriktherapie</strong> kann die Aufar<strong>bei</strong>tung im Sinne einer Psychotherapie nicht ersetzen.<br />

Doch wie bereits erwähnt, erachtet man heute ein polyätiologisches Modell zur Ableitung<br />

als angemessen, um die Ursachen der Depression zu erfassen. Wie die einzelnen<br />

Faktoren <strong>mit</strong>einander verknüpft sind, ist noch unbekannt. Doch es zeigt sich, dass die Ursachen<br />

auf mehreren Ebenen zu suchen sind und eine depressive Verstimmung auf mehreren<br />

Ebenen zum Ausdruck kommen kann. Eine <strong>Psychomotoriktherapie</strong> hat den Anspruch ganzheitlich<br />

vorzugehen und kann so der Depression auf mehreren Ebenen begegnen. Verschiedene<br />

Symptome einer depressiven Verstimmung können im Rahmen einer <strong>Psychomotoriktherapie</strong><br />

angegangen und ein adäquater Umgang <strong>mit</strong> ihnen gefördert werden. Im Folgenden<br />

möchten wir gerne anhand gewisser Merkmale einer depressiven Verstimmung aufzeigen,<br />

dass sich die Psychomotorik <strong>mit</strong> dieser Thematik auseinandersetzt.<br />

Eine Beeinträchtigung der Gefühls- und Stimmungslage gilt als charakteristisch für eine<br />

Depression. Die <strong>Psychomotoriktherapie</strong> vermag die Wahrnehmung der eigenen Gefühle und<br />

die Auseinandersetzung <strong>mit</strong> diesen zu fördern. Das Erkennen von Gefühlen und erlernen von<br />

Bewältigungsstrategien, wie es <strong>bei</strong> einer kognitiv-behavioristischen Therapie der Fall ist,<br />

kann auch im Rahmen einer <strong>Psychomotoriktherapie</strong> zum Tragen kommen.<br />

<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 25<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik

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