Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

und umfassenden psychischen Störung. Die diagnostischen Beschreibungsebenen Symptom,
Syndrom und Diagnose einer Störung, lassen sich im Rahmen einer klinischen Diagnostik und
Klassifikation unterscheiden (vgl. Groen und Petermann, 2002).
• Symptome sind die kleinste Beschreibungseinheit psychopathologischer Phänomene und
umfassen einzelne Verhaltensweisen oder emotionale, kognitive und körperliche Merkmale.
Unter Depression wird, bei der Bestimmung auf der Symptomebene, ein Gefühl von Traurigkeit,
Niedergeschlagenheit oder Unlust verstanden.
• Syndrome fassen verschiedene Symptome zusammen, welche in einer bestimmten Kombination
mehr als zufällig auftreten.
Wenn mit der zentralen affektiven Symptomatik weitere charakteristische Anzeichen einhergehen,
lässt sich ein depressives Syndrom bestimmen. Es kann sich bei diesen Merkmalen
um weitere emotionale Probleme, wie ein vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle
oder Gedanken an den Tod handeln. Es kann auch kognitiv emotionale Beeinträchtigungen,
wie eine erschwerte Entscheidungsfindung betreffen. Oder es kann sich um ein eingeschränktes
Konzentrationsvermögen, körperlich-neurovegetative Symptome, wie Veränderung
des Appetits und des Schlafverhaltens, oder um verhaltensbezogene Auffälligkeiten,
wie eine verlangsamte Psychomotorik oder Agitiertheit handeln.
• Die Beschreibung und Bestimmung der Depression als depressive Störung bezieht sich auf
eine klinische Diagnose, die auf den Kriterien psychiatrischer Klassifikationssyteme wie dem
DSM-IV (APA,1994) oder dem ICD-10 (WHO,1993) beruht. Die Integration von Symptomen
bzw. Syndromen, sowie zusätzlich zu berücksichtigende Merkmale (z.B. Kriterien der psychosozialen
Beeinträchtigung, der Zeit oder des Verlaufs) erfolgt auf der Diagnoseebene.
Abbildung 2.1: Übersicht Depressionssymptomatik (Groen und Petermann, 2002, S. 16)
Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit Depressionen 16
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik