Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW
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auf die Gefühle und Absichten. Dadurch soll sie sich besser kennen lernen, ihrer Stärken und<br />
Schwächen bewusst werden und den Umgang <strong>mit</strong> ihnen üben. Sie sollte sich so akzeptieren<br />
wie sie ist, dann kann sie in die Zukunft blicken und sich weiter entwickeln.<br />
Durch das erfolgreiche Stabilisieren der Emotionen, erlebt sich der Mensch selbstwirksam.<br />
Dies führt dazu, dass er eine innere Kontrollüberzeugung gewinnt. Die Überzeugung etwas<br />
bewirken zu können und der Welt nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, lässt den Menschen<br />
aktiv werden. Er wird so<strong>mit</strong> Verursacher seiner Handlungen und kann dadurch eigene Ziele<br />
verfolgen. So erweitert die Klientel ihre Fähigkeiten und tritt, durch und <strong>mit</strong> Bewegung, in<br />
Kontakt <strong>mit</strong> der Aussenwelt.<br />
Das therapeutische Beziehungsangebot soll eine Vertrauensbasis schaffen, die es der Klientel<br />
ermöglicht, ihre sekundäre Affektregulation zu berichtigen. Durch authentisches Spiegeln,<br />
ohne jegliche Bewertung, erhält der Mensch eine objektive Repräsentanz, einer durch sein<br />
Verhalten verursachten Reaktion eines Gegenübers. So<strong>mit</strong> kann er seine zum Teil zwiespältigen<br />
Repräsentanzen korrigieren, was die Fähigkeit, Situationen objektiv einzuschätzen und<br />
zu handeln, unterstützt.<br />
Das nächste Kapitel „Resilienz“ macht noch einmal deutlich, dass eine internale Kontrollüberzeugung<br />
enorm wichtig für eine gesunde Entwicklung ist. Dies resultierte aus der Protektionsforschung,<br />
<strong>bei</strong> der die Kontrollüberzeugung zu den Schutzfaktoren gehört.<br />
2.2 Resilienz<br />
Da Resilienz eine Voraussetzung für eine gesunde psychische Entwicklung ist, möchten wir<br />
ausleuchten, was genau Resilienz ist und wie sie unterstützt werden kann. Gleichzeitig zeigen<br />
wir auf, welche Faktoren diesem unterstützenden Prozess entgegenwirken. Diese Risiko<br />
und Schutzfaktoren können <strong>bei</strong> der Entstehung, Aufrechterhaltung und Vermeidung einer<br />
Depression von Bedeutung sein, wie wir später im Kapitel 2.3 aufführen werden.<br />
2.2.1 Definition<br />
Aus dem Text von Cornelia von Hagen und Gisela Röper „Resilienz und Ressourcenorientierung<br />
– Eine Bestandsaufnahme“, gehen unterschiedliche Betrachtungsweisen von Resilienz<br />
hervor:<br />
Schumacher und Kollegen sprechen von einer relativen Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />
pathogenen Umständen und Ereignissen, die über die Zeit und über Situationen variieren<br />
kann (vgl. Von Hagen & Röper, 2007). Diese Definition geht darauf ein, dass es in unterschiedlichen<br />
Lebensabschnitten andere Vulnerabilitäten gibt. Speziell das Alter der Pubertät<br />
birgt ein erhöhtes Risiko in sich. Vieles ist in dieser Zeit im Umbruch und verursacht unterschiedliche<br />
Krisen, die es zu bewältigen gibt. Das beginnt <strong>mit</strong> dem Eintritt in die Berufswelt<br />
und geht bis zur neuronalen Ebene, auf der sich diese Netzwerke weiter ausbilden.<br />
Weiter erwähnen Bender und Lösel eine flexible, der Situation angepasste Widerstandsfähigkeit<br />
(vgl. Von Hagen & Röper, 2007).Sie gehen also davon aus, dass ein Organismus über<br />
eine flexible Widerstandsfähigkeit verfügt. Dies ist hilfreich da die Probleme, auf die ein Individuum<br />
stösst, <strong>mit</strong>samt den Rahmenbedingungen variieren. Wohl ist es auch gerade<br />
darum ein Merkmal der Resilienz, weil ohne Anpassung an die Umwelt ein Subjekt schnell an<br />
seine Grenzen stösst und in seiner Entwicklung nicht weiter kommen kann. Nur durch Flexi-<br />
<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 12<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik