20.01.2013 Aufrufe

Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kontaktaufnahmen oft über den Hund laufen und so bin ich wie andere Hundehalter auch<br />

der Meinung, dass Tiere Freunde schaffen können. Es wurde belegt, dass der Hund als starker<br />

Katalysator für den Aufbau sozialer Beziehungen zu Menschen dient, sogar dann, wenn<br />

der Hund und sein Besitzer kein Interesse an sozialen Beziehungen zeigen. Tiere geben<br />

offensichtlich einen Sympathiebonus: Studien zeigen, dass Menschen auf einer Fotografie<br />

von anderen positiver beurteilt wurden, wenn sie in Gesellschaft eines Tieres abgelichtet<br />

sind. In diesem Zusammenhang fanden Katcher und Beck, dass Personen von anderen als<br />

sozial attraktiver angesehen werden, wenn sich Tiere in ihrer Umgebung befanden.<br />

Die Psychologen S. und E. Corson stellten im Rahmen einer Studie, die Auswirkungen tiergestützter<br />

Psychotherapie in den Vordergrund. 50 Personen, die auf konventionelle Behandlungsmethoden<br />

nicht angesprochen hatten, wurden für das Experiment ausgewählt. Nach<br />

Beendung des Experiments zeigten 47 Klienten eine Besserung des Befindens. Bei diesen<br />

Klienten war über das Tier ein erstes Gespräch zwischen ihnen und ihrem Arzt möglich geworden.<br />

Das Ehepaar S. und E. Corson und ihre Mitar<strong>bei</strong>ter konnten empirisch nachweisen, dass zwischen<br />

der Beziehung des Menschen zu einem Tier und seiner Möglichkeit, <strong>mit</strong> anderen Menschen<br />

eine Beziehung einzugehen, ein Zusammenhang besteht.<br />

Der Hauptgrund dafür, dass die „Brücke“ Hund Beziehungen zwischen Menschen schafft,<br />

liegt darin, dass Tiere ungefragt angesprochen werden können. Die Funktion des Tieres als<br />

katalysatorischer Ver<strong>mit</strong>tler, begründet das Ehepaar Corson da<strong>mit</strong>, dass das Tier von niedrigerem<br />

Rang als der Klient bzw. die Klientin ist, so gering deren Selbstwertgefühl auch sein<br />

mag. Zudem ist aus der Sicht der Klientel, die Wahrscheinlichkeit, dass im Kontakt <strong>mit</strong> dem<br />

Tier dieselben negativen Erfahrungen gemacht werden wie im Umgang <strong>mit</strong> anderen Menschen,<br />

sehr gering.<br />

Weiter stellte das Ehepaar Corson die Hypothese auf, dass sich der Kreis sozialer Kontakte<br />

zunächst auf die therapeutische Bezugsperson und später auf andere Menschen ausdehnt.<br />

Die anfänglich nonverbale Interaktion wird da<strong>bei</strong> durch verbale Kommunikation ersetzt (vgl.<br />

Vanek-Gullner, 2003).<br />

Einsatz von Tieren für therapeutische Zwecke<br />

Wie aus den Ausführungen ersichtlich wird, kann man Tiere in diversen Heilberufen unterstützend<br />

für therapeutische Zwecke einsetzen. Heutzutage gibt es zahlreiche tiergestützte<br />

Therapien, welche in der Gesellschaft und zum Teil auch von den Krankenkassen anerkannt<br />

werden. Wie in der Einleitung bereits beschrieben, würde es den Rahmen unserer Ar<strong>bei</strong>t<br />

sprengen, wenn wir auf alle Tiere, die in Therapien eingesetzt werden, eingehen würden.<br />

Deshalb haben wir uns auf das Pferd, welches oft für therapeutische Zwecke verwendet<br />

wird, beschränkt. Aber auch <strong>mit</strong> dem Pferd gibt es heutzutage eine Menge an unterschiedlichen,<br />

therapeutischen Angeboten. Im Kapitel 2.5 möchten wir auf einige der bekanntesten<br />

Therapien, welche sich auf den Einsatz des Pferdes stützen, eingehen.<br />

Relevanz der tiergestützten Therapie für die <strong>Psychomotoriktherapie</strong><br />

Die Kommunikation zwischen der Psychomotoriktherapeutin oder dem Psychomotoriktherapeuten<br />

und der Klientel ist für die <strong>Psychomotoriktherapie</strong> grundlegend. Unabhängig<br />

davon ob die Klientel sich verbal oder nonverbal äussert, die Therapeutin bzw. der Therapeut<br />

kann die Botschaft aufnehmen und darauf eingehen.<br />

<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 30<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!