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Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

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Faktor Schwerpunkt<br />

Die jeweils gesetzten Schwerpunkte hängen von den angestrebten Therapie-Zielen, sowie<br />

der momentanen Verfassung der Klientel ab. Da<strong>bei</strong> gibt es folgende Ebenen:<br />

- Emotionale Ebene (Erlebnis)<br />

- Kognitive Ebene (Gehirn)<br />

- Körperliche Ebene (Motorik)<br />

- Soziale Ebene (Interaktion)<br />

Wie <strong>bei</strong> unserer Auswertung der Praxis beschrieben wird, ist <strong>bei</strong> Menschen <strong>mit</strong> einer<br />

Depression der Schwerpunkt auf die Erlebnisebene zu setzen. Bei der Ar<strong>bei</strong>t stehen vor<br />

allem die Emotionen im Zentrum.<br />

Faktor Nähe – Distanz<br />

Triade: Pferd – Therapeut – Klient<br />

Das Pferd reagiert auf die Distanz, in der sich die Therapeutin oder der Therapeut, welche/r<br />

die Bezugsperson des Pferdes ist, zu ihm aufhält. Je näher die Therapeutin bzw. der Therapeut<br />

kommt oder je stärker sie bzw. er sich auf das Pferd konzentriert, umso mehr hat sie<br />

bzw. er Einfluss auf das Verhalten des Pferdes. Nimmt sie bzw. er sich zurück, wird das Pferd<br />

sich mehr auf die Klientel einstellen und natürlich auf sie reagieren. Zu Beginn moderiert die<br />

Therapeutin bzw. der Therapeut diese Verhältnisse sehr klar. Mit der Zeit kann sie sich auch<br />

vermehrt aus den direkten Wechselbeziehungen heraus nehmen und der Klientel so<strong>mit</strong><br />

mehr Verantwortung übertragen.<br />

Faktor Wahrnehmung<br />

Um die Klientel in ihrer Entwicklung zu unterstützen, soll sie ganzheitlich angesprochen werden.<br />

Dies <strong>bei</strong>nhaltet auch, dass möglichst alle Wahrnehmungsbereiche in einer Stunde zum<br />

Zuge kommen. Der Therapeut bzw. die Therapeutin kann sich während der Stunde überlegen,<br />

<strong>mit</strong> welchen Inputs er bzw. sie die verschiedenen Bereiche stimulieren könnte. Was<br />

daraus geschieht ist dann wiederum von der Klientel abhängig, ob sie auf das Angebot eingeht<br />

oder ob ihr Interesse gerade woanders liegt.<br />

Methoden<br />

Die wichtigsten Methoden sind natürlich das Reiten nach heilpädagogischen oder<br />

therapeutischen Grundsätzen. Zusätzlich gibt es aber noch andere Methoden, die in die<br />

Ar<strong>bei</strong>t integriert werden können.<br />

Reiten aus der Körper<strong>mit</strong>te<br />

Ist eine Reitmethode, die die Amerikanerin S.Swift entwickelt hat. Durch die<br />

Übertragung verschiedener Ansätze aus der Körperar<strong>bei</strong>t (orientalische Kriegs-<br />

künste wie Tài chi u. a., Alexander-Technik), genauer Kenntnis der körpereigenen<br />

Anatomie und Mechanik und dem Einsatz von Vorstellungsbildern findet S. Swift<br />

einen Lern- und Lehr-weg, der sich von den herkömmlichen Reitver<strong>mit</strong>tlungs-<br />

strategien <strong>mit</strong> Bewegungskorrekturanweisungen vollkommen unterscheidet.<br />

Das Ziel ist eine perfekte körperliche und geistige Übereinstimmung zwischen<br />

Pferd und Reiter.<br />

(Deppisch, 1997, S. 53)<br />

<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 52<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik

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