Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

tasie sind keine Grenzen gesetzt, man kann so viele Dinge machen und unterschiedliche Materialien
einsetzen.“
Heilpädagogisches Reiten:
„Das Reiten lernen steht nicht im Vordergrund. Es kann aber dazu führen, dass das Reiten
tatsächlich erlernt wird. Es gibt es auch, dass gesunde Kinder zu mir kommen, die reiten lernen
wollen. Das ist auch möglich, aber der Ansatz mit dem ich beginne (Aufbau/Basis) ist
immer ein heilpädagogischer, es ist dann nicht reitschulmässig. (Ganzheitlicher)
Es gab es auch schon, dass Mädchen ins heilpädagogische Reiten kamen und nach ein paar
Jahren nun auch selbständig reiten können. Aber das ist eher die Ausnahme.
Gespräche sind auch im heilpädagogischen Reiten sehr wichtig. Genau bei dem, dessen
Stunde ausgefallen ist, bedeutet es enorm viel wenn er einfach erzählen kann und ihm jemand
zuhört. Aus seinem Alltag, aus seinem Leben erzählen.“
Arbeit an der Angst:
„Angst ist kein Hindernis um heilpädagogisch zu Reiten. Es kommen viele Leute zu Beginn,
die sagen, ich habe ein bisschen Angst. Angst die lähmt ist natürlich etwas schwierig, es geht
eher in die Richtung zu Respekt vor dem Tier. Es ist dann meine Aufgabe die Person an das
Pferd hinzu führen, so dass eine Beziehung aufgebaut werden kann. Ich muss das Setting so
gestalten, damit der Klient merkt, dass er gar keine Angst vor dem Tier haben brauche. Viele
Leute kommen und fragen ob die Pferde ausschlagen oder beissen. Diese zwei Dinge sind in
der Meinung der Menschen verbreitet. Wenn sie danach die Erfahrung machen, dass das
nicht geschieht, dann können sie diese Angst peu à peu abbauen. Oder wenn jemand auf
dem Pferd oben Angst hat, dann wird das sorgfältig vorbereitet und der Klient wird mit entsprechenden
Übungen dahin geführt. Ich will ja keine Überforderung provozieren.“
Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit Depressionen 123
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik