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Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

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7.5.6 Interview <strong>mit</strong> P. A. (25.11.2009)<br />

1. Welchen Ausbildungsweg haben Sie beschritten?<br />

„Ich bin Primarlehrer und habe Heilpädagogik studiert an der Uni Basel. Damals gab es noch<br />

keine Spezialisierung.<br />

Ich habe immer als Lehrer gear<strong>bei</strong>tet, die ersten 3 Jahre <strong>mit</strong> einer Primarklasse an einer Regelschule,<br />

von da an hatte ich immer Kleinklassen für Verhaltensauffällige. Dann habe ich an<br />

der Sprachheilschule in Wabern erst eine Klasse gehabt <strong>mit</strong> schwerhörigen Kindern. Danach<br />

Sprachheilkinder und seither in Münchenbuchsee immer Sprachheilkinder.<br />

Dann die Ausbildung zum heilpädagogischen Reiten.“<br />

2. Wie setzt sich die Klientel zusammen?<br />

a. vom Alter<br />

b. von den Diagnosen<br />

„Patienten: zusammengewürfelt, querbeet durch alle Diagnosen, ausser die medizinisch Indizierten,<br />

die werden der Hippotherapie zugewiesen. Sonst habe ich jede Behinderungsart<br />

und jedes Alter (kleinstes 4 jährig – 45 Jahre).“<br />

3. Wer stellt die Diagnosen? Werden sie im Therapieverlauf erar<strong>bei</strong>tet?<br />

„Diagnosen werden vorher gestellt und dann so zu mir geschickt.<br />

Es ist fast die Regel, dass mir dann während der Therapie noch weitere Dinge auffallen, welche<br />

ich dann <strong>mit</strong> den Eltern oder Sozialpädagogin bespreche. Wir bleiben darauf auch im<br />

Gespräch und können so eruieren, was ist schon gelaufen, was hat nicht geklappt. Das ist<br />

sehr spannend. Ich mache durch das Band hinweg nur positive Erfahrungen. Ich habe es<br />

noch nie erlebt, dass das Heilpädagogische Reiten kontraproduktiv in der Entwicklung von<br />

einem Menschen wäre. Ganz im Gegenteil, wenn ich sehe, wie die Klienten reagieren, wenn<br />

sie am reiten sind auf dem Pferd. Das ist jedes Mal auch für mich wieder ein besonderes Erlebnis,<br />

auch wenn gewisse Leute schon jahrelang kommen. Ich sehe, was da<strong>bei</strong> ausgelöst<br />

wird. Wie zum Beispiel die Menschen auftauen, erst verschlossen sind dann auftun, lachen<br />

und erzählen und sogar zu singen beginnen. Singen ist auch etwas, <strong>bei</strong> dem plötzlich extrem<br />

viel zum Vorschein kommt. Es gab schon Klienten, die auf dem Pferd die ganze Zeit gesungen<br />

haben. Wisst ihr wenn man sieht, wie sich auch der Gesichtsausdruck verändert. Wie sie zu<br />

lachen beginnen, die Gesichter gelöst werden, das ist so etwas erfüllendes. Ich gebe ja nicht<br />

nur diese Stunde, ich erhalte auch sehr viel von den Klienten zurück, das ist das, was wirklich<br />

auch Spass macht. Ich habe es noch nie bereut oder das Gefühl gehabt, jetzt mag ich nicht<br />

mehr, denn ich kriege auch immer wieder Energie von den Klienten.“<br />

4. Auf welchen theoretischen Modellen basiert die Therapie?<br />

5. Mit welchen Methodischen Konzepten wird in der Therapie gear<strong>bei</strong>tet?<br />

Generelle Prinzipien?<br />

„Nach Fähigkeiten der Klienten:<br />

Es ist mir wichtig, dass ich möglichst alle Wahrnehmungsbereiche in einer Lektion anspreche.<br />

So, dass das Kind aber gar nicht merkt, was da alles abgeht. Es geht enorm viel auf dem<br />

Pferd, in sämtlichen Wahrnehmungsbereichen. Das setze ich ganz gezielt ein. Ich gebe genaue<br />

Hinweise/Impulse oder Hilfen für den Klienten, dass er dieses oder jenes macht, <strong>mit</strong><br />

dem ich beabsichtige, dass er zum Bsp. im visuellen oder auditiven Bereich eine Erfahrung<br />

machen kann. Da<strong>mit</strong> der Klient veranlasst wird seine Wahrnehmung zum Beispiel auf die<br />

<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 118<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik

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