Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

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Dieses Foto veranschaulicht ein Beispiel, wie die auf dem Holzpferd eingeübten Kunststücke und Voltige-Elemente auf dem bewegten Pferd umgesetzt werden können. Es zeigt zudem sehr schön welche Vertrauensbasis vorhanden ist, denn das Pferd läuft ohne, dass jemand es führt oder an einem Strick hält. V. Gefühl des Wohlbefindens Da eine Depression mit einem Gefühl der Niedergeschlagenheit, einem unbehaglichen Gefühl einhergeht, soll vor allem der Gegenpol, das Wohlbefinden unterstützt werden. Dies wird erreicht, wenn kein Druck auf die Klientel ausgeübt wird. Die Erlebniswelt steht im Zentrum. Die Klientel soll entspannte Momente fürs Gemüt erfahren. Es können zum Bei- Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit Depressionen 58 Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
spiel Ausritte unternommen werden, bei dem die Klientel geführt wird und die Verantwortung abgeben kann. Sind Fohlen auf dem Hof zu Hause, kann deren Unbeschwertheit und Lebensfreude beobachtet werden, wenn sie die Klientel auf dem Ausritt begleiten. Selbst wenn sie noch nicht so wahrgenommen werden kann, erlebt die Klientel Freude. Diese kann ansteckend wirken. Das Ziel ist es, der Klientel den Zugang zum „Spass-haben“ zu erleichtern. Damit der Mensch mit sich zufrieden ist, muss er mit seinem Körper im Einklang sein. Er muss sich spüren und auf sich einlassen können. Durch taktil-kinästhetische Wahrnehmungen wird der Weg zur propriozeptiven Eigenwahrnehmung beschritten. In der Praxis könnte das so aussehen, dass die Klientel erst unterschiedliche Materialien befühlt und kennen lernt. Später kann sie das Pferd berühren und spüren wie sich das anfühlt. Sie kann ihre Hand zum Beispiel auf das Schulterblatt des bewegten Pferdes legen und die Bewegung spüren. Dies kann dann auch mit einem eigenen Körperteil ausgeführt werden, der Mensch spürt so, wie sein Körper vom Pferd bewegt wird. Er spürt einzelne Körperteile und wird sich deren wieder bewusst. Weiter soll er auf seine Atmung achten und sich von innen spüren. Wenn die Klientel dazu bereit ist, kann man Gedankenreisen durch den Körper unternehmen. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, mit jedem Atemzug ihren Körper von innen in Gedanken mit Farbe auszumalen versuchen. Erst wenn der Mensch mit sich zufrieden ist, kann er auch loslassen und Freiheit erleben. Es braucht die Voraussetzung, dass nichts die Konzentration bindet. Dann ist es möglich, ohne einengende Zwänge und Gedanken, den Moment geniessen zu können. VI. Gefühl der Lebensfreude Das Bewegungsverhalten des depressiven Menschen ist stark eingeschränkt, wirkt starr und schlaff. Damit wieder Bewegungsfreude entwickelt wird, muss der Körper durch Bewegung wieder belebt werden. Da kann das Pferd, welches beispielsweise spazieren geführt wird, anregend auf den menschlichen Körper wirken. Genauso kann es belebend wirken, wenn die Klientel auf dem Pferd sitzt und vom Pferd mit bewegt wird. Dabei kann sie spüren, wie unterschiedliche Pferde, verschiedene Arten des Gehens haben. Es gibt Pferde die durch ihren Rücken mehr Bewegung weitergeben als andere, es gibt längere und kürzere Beine, welche vor allem die Eigenarten eines Pferdes bildet. Lebensfreude drücken Pferde auf der Koppel durch buckeln und herumtollen aus. Es liegt nahe, dass ein gesunder Mensch manchmal auch am liebsten Luftsprünge machen würde, um seine Lebensfreude auszudrücken. Auf dem Pferd kann die Klientel die unterschiedlichen Gangarten, Tempo erleben und somit Teil von dieser Lebensfreude werden. Es wird eigene Freude und Energie aktiviert. Damit dies auch in andere Bereiche der Lebenswelt der Klientel dringen kann, ist ein Transfer wichtig. Zum Beispiel kann eine leichte Aufgabe gestellt werden, dass die Klientel sich einmal am Tag etwas Gutes tut. Dies kann ganz trivial sein, wie die Hände sehr bewusst und sorgfältig zu waschen. Sie soll auf die Kleinigkeiten achten, die sie trotz ihrer Depression geniessen kann, Dinge die sie erfreuen. Zum Beispiel den Geruch einer Tasse Kaffee bewusst einatmen, damit das tägliche Leben wieder mehr Farbe und Tiefe erhält. Es soll der Versuch unternommen werden, ein bisschen über den „Brillenrand der Depression“ zu schielen. Dies ist keine einfache Aufgabe aber sie ist einen Versuch wert. Kann der Mensch sich an kleinen Dingen freuen, ist er zufriedener und auf dem Weg zurück ins Leben. Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit Depressionen 59 Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
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tasie sind keine Grenzen gesetzt, m
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