Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW

ewusst wahr und trotzdem kann ich mit den richtigen Inputs den Klienten die einen oder
anderen Phänomene bewusster machen. Damit eben weitere Erfahrungen zum Beispiel im
taktilen Bereich gemacht werden können. Beispiel mit dem Streicheln des Pferdes spürt man
ob es warm, kalt, nass, trocken,… ist. Man kann am Pferd riechen, denn Pferde riechen immer
so fein, vor allem wenn sie im Offenstall gehalten werden und nicht so nach Stall riechen.“
Frage: Wenn die Klienten beim Reiten angekommen sind, setzt du Spielzeug ein?
„Vor allem wenn wir im Viereck arbeiten, werden Spielsachen eingesetzt. Tücher sind sehr
angenehm um damit zu arbeiten. Man kann zum Beispiel die Pferde in die Tücher einpacken,
Gegenstände holen und an einem anderen Ort wieder abladen.
Genau bei den Kindern mit denen ich arbeite, sie sind sprachbehindert, gibt dies gute Inputs
für Kommunikations-Momente. Das Kind muss sagen, wo es hin will, es muss dem Pferd sagen,
wann es anreiten und anhalten soll. Ich als Therapeut mache von mir aus nichts, erst
wenn das Kind mir den Auftrag erteilt. So wird das Kind sehr motiviert sich sprachlich zu äussern
zugleich wird es gefordert und gefördert. Sehr gutes Angebot für sprachbehinderte Kinder.
Zur Motivation kommt noch die ganze Palette an Material hinzu, welche auch gelernt
und kommunikativ gebraucht werden kann (Halfter, Striegel, Heu,…). Mit der Zeit wissen die
Kinder was ein Halfter ist, welche Farbe zum Beispiel das von Byrtha hat, wie man das Halfter
hält. Was dann auch sehr wertvoll ist, wenn man hinaus geht und die Jahreszeiten erleben
kann. Dies gibt auch ganz viele Sprechanlässe (Witterung, Bodenbeschaffenheit, …).
Man kann zum Beispiel nur schon hören und danach beschreiben, wie sich der Boden anfühlt.
Man hört im Wald verschiedene Tiere. Beim Teich hat es Enten, Frösche und Graureiher.
Das sind alles Sprechanlässe, welche ich sehr gerne aufnehme oder den Kindern die Anregung
biete, damit sie sich sprachlich ausdrucken.
Für das Kind muss es ein wunderbares Erlebnis sein, wenn man dem Pferd sagt komm und es
kommt. Das muss ein irrsinniges Gefühl sein, wenn einem so ein grosses Pferd gehorcht.
Auch wenn man sagt HAAALT, dass das Pferd stehen bleibt.
Drum ist es mir auch sehr wichtig, dass die Kinder mit den Pferden sprechen. Die wissen ja
nicht was wir Menschen von ihnen wollen, erst wenn wir es ihnen gesagt haben, was wir
gerne möchten.
Wobei meine Pferde machen extrem gut mit, sie passen sehr gut auf, sie schauen genau was
um sie herum passiert und sind sehr hilfsbereit. Dies zeigt sich zum Beispiel beim Hufauskratzen,
wo sie die Beine schon von alleine hoch heben, weil sie genau wissen, was als
nächstes kommt. Das ist natürlich schon hilfreich, auch für mich, wenn man so „gäbigi“ Pferde
hat. Natürlich ist die Voraussetzung zu solche gäbigen Pferden auch, dass ein gutes Vertrauensverhältnis
zwischen mir und den Pferden besteht.
Mein Umgang mit den Pferden ist natürlich extrem wichtig. Wenn ich selber um die Pferde
herum hetze, muss ich nachher nicht erwarten, dass ich ein ruhiges Pferd habe.“
7. Wie sieht ein für eine depressive Klientel spezifisches Arbeitsvorgehen aus?
a. Arbeitsweisen
b. Dauer
c. Intensität
8. Welche Schwerpunkte stehen im Zentrum in der Arbeit mit depressiven Klienten?
a. Schwerpunkte
b. Hypothesen, Erfahrungen welche Faktoren sind es/könnten es sein, die die Intervention
mit Pferden so erfolgreich machen?
Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit Depressionen 120
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik