Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW
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Inhalte der Ausbildungen<br />
- Begegnung zwischen beeinträchtigten Menschen und dem Pferd in ganzheitlicher Betrachtung<br />
– das Pferd als Ver<strong>mit</strong>tler<br />
- Einführung, Begriffe, Definitionen zur Heilpädagogik, zur Pädagogik und Psychologie<br />
von verschiedenen Behinderungsarten<br />
- Anwendungsmöglichkeiten des HPR / TR <strong>bei</strong> verschiedenen Behinderungsarten<br />
respektive psychischen Befindlichkeiten und Erkrankungen<br />
- Praxisausbildung: Methodik /Didaktik im HPR / TR<br />
- Erwerb von reiterlichen Qualifikationen (RQ) und deren Anwendungen im HPR / TR;<br />
Selbsterfahrung an und auf dem Pferd; Handpferdereiten<br />
- Persönliche Verantwortung gegenüber dem Pferd: Haltung, Ausbildung, Gesunderhaltung,<br />
etc.<br />
Die Ausbildung stützt sich auf die Bücher von Marianne Gäng, die wir auch für unsere<br />
Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der Literatur hinzugezogen haben (vgl. www.sgtr.ch, 2006).<br />
4.2 Theoretische Grundlagen der Reittherapeutinnen bzw. Reitpädagogen<br />
Das folgende Psychologische Konstrukt scheint sinnvoll für die Ergänzung der Theorien. Anhaltspunkte<br />
zu diesem Konstrukt waren aus den Interviews heraus zu hören. Zur Vertiefung<br />
wurde noch weitere Literatur hinzugezogen.<br />
Humanistische Strömung<br />
Folgende vier Thesen der Humanistischen Psychologie machen deutlich, wie sehr diese<br />
Strömung für die Therapie ausschlaggebend ist:<br />
- Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die erlebende Person. Da<strong>mit</strong> rückt das Erleben<br />
als das primäre Phänomen <strong>bei</strong>m Studium des Menschen in den Mittelpunkt.<br />
- Der Akzent liegt auf den spezifisch menschlichen Eigenschaften wie der Fähigkeit zu<br />
wählen, der Kreativität, Wertschätzung und Selbstverwirklichung.<br />
- Die Auswahl der Fragestellungen und der Forschungsmethoden erfolgt nach Massgabe<br />
der Sinnhaftigkeit.<br />
- Ein zentrales Anliegen ist die Aufrechterhaltung von Wert und Würde des Menschen.<br />
Das Interesse gilt der Entwicklung der jedem Menschen innewohnenden Kräfte und Fähigkeiten.<br />
(Berner, 2002, S. 126)<br />
Das Humanistische Menschenbild<br />
Das Menschenbild ist etwas elementares, es spiegelt sich in der Haltung der Pädagogin bzw.<br />
des Pädagogen oder der Therapeutin bzw. des Therapeuten wieder und wirkt handlungsleitend.<br />
Folgende Annahmen sind <strong>bei</strong>m humanistischen Menschenbild zentral:<br />
Der Mensch verfolgt das Ziel sozial unabhängig zu sein. Da<strong>bei</strong> entwickelt er ein aktives, autonomes<br />
Selbst, das zunehmend in den eigenen Entwicklungsprozess eingreift und Eigenverantwortung<br />
zu übernehmen beginnt. Ein Individuum kann nur dann Verantwortung für die<br />
Gemeinschaft übernehmen, wenn es auch für sich selbst verantwortlich ist. Der Mensch<br />
strebt, neben der Regulation der biologischen Bedürfnisse, nach Selbstverwirklichung. Der<br />
<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 48<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik