Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW
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Aktivitäten. Grenzen des Heilpädagogischen Reitens bilden gewisse Grenzfälle aus der Sicht<br />
von Therapeut/in oder Klientel. In solchen Fällen muss die Hauptproblematik jeweils herausgear<strong>bei</strong>tet<br />
werden und an geeignete Professionen verwiesen werden. Weitere Grenzen können<br />
das Umfeld, welches Infrastruktur, Hilfs<strong>mit</strong>tel und Hilfspersonen <strong>bei</strong>nhaltet, die Finanzierbarkeit<br />
der Massnahmen, die Ressourcen des Therapeuten bzw. der Therapeutin und des<br />
Pferdes, sowie die Motivation und Ressourcen der Klientel sein (vgl. Gäng, 2004).<br />
Ar<strong>bei</strong>tsweisen des Heilpädagogischen Reitens und Voltigierens<br />
Auf der Suche nach Methoden, welche im Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren eingesetzt<br />
werden, stiessen wir auf sehr vielfältig wirkende Ar<strong>bei</strong>tsweisen. Innerhalb des heilpädagogischen<br />
Bereichs gibt es ein breites Spektrum, im Einsatz des Pferdes und seiner Ausrüstung,<br />
in den Grundberufen der Übungsleiter, in den Zielgruppen der Betreuung, in den<br />
Schwerpunkten der Zielsetzung und in der Bevorzugung von Einzel- oder Gruppenbehandlung<br />
(vgl. Gäng, 2004).<br />
Wie der Name schon deutlich macht, wird <strong>bei</strong>m Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren,<br />
das Pferd auf unterschiedliche Weise eingesetzt.<br />
Aber nicht nur der Umgang <strong>mit</strong> dem Pferd gehört zum Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren,<br />
sondern auch die Ar<strong>bei</strong>t um das Pferd herum, welche das Putzen sowie Füttern des<br />
Pferdes und auch das Ausmisten des Stalles umfasst. Diese stellen Übungen dar, die von der<br />
Klientel soweit wie möglich selbstständig erledigt werden. Das geschieht, wenn nötig, unter<br />
der Anleitung und Hilfestellung durch die begleitende Pädagogin bzw. den begleitenden Pädagogen<br />
(vgl. Schnitzer, 2006).<br />
Ziele des Heilpädagogischen Reitens und Voltigierens<br />
Das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren wird als Methode der Förderung oft angewendet,<br />
da <strong>mit</strong> ihr der ganze Mensch angesprochen wird: Die Klientel setzt sich <strong>mit</strong> emotionalen<br />
wie auch sozialen Aspekten auseinander und wird körperlich und geistig gefordert, weil sie<br />
aufgrund ihrer Behinderung <strong>mit</strong> einem anderen Lebewesen in Beziehung tritt, welches Gefühle<br />
hat wie die Klientel selber auch und diese versuchen muss, sofern dies möglich ist, den<br />
richtigen Umgang zu finden.<br />
Beim Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren liegt das Hauptaugenmerk nicht in der reiterlichen<br />
Ausbildung, sondern in der individuellen Förderung der einzelnen Person. Das<br />
Pferd wird da<strong>bei</strong> als Mittel eingesetzt, um die Klientel in den Bereichen der Motorik, des<br />
Körpergefühls, der körperlich-seelischen Verfassung und ihres Sozialverhaltens zu unterstützen<br />
(vgl. Schnitzer, 2006).<br />
Die Rolle des Pferdes <strong>bei</strong>m Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren<br />
Die Idee des Heilpädagogischen Reitens und so<strong>mit</strong> der Gedanke, den spielerischen Umgang<br />
von Kindern <strong>mit</strong> einem Pferd pädagogisch zu nutzen, entsprang Beobachtungen und Erfahrungen,<br />
welche Frau M. Gäng <strong>mit</strong> Kindern in ihrer eigenen Familie gemacht hatte. Ihren Kindern<br />
ermöglichte der Umgang <strong>mit</strong> den eigenen Pferden, auf fast selbstverständliche Art und<br />
Weise sich selbst zu überwinden, sich abzuhärten aus Liebe zum Tier, weil das Pferd ohne<br />
Ausnahme <strong>bei</strong> jedem Wetter und zu ganz bestimmten Zeiten gefüttert und gepflegt sein<br />
wollte. Ebenso wurden die gegenseitige rücksichtsvolle Kontaktaufnahme und Auseinandersetzung<br />
spürbar, sowie positive und negative Erfahrungen zu machen, begünstigt.<br />
Als Erziehungshilfen in Sozialisationsprozessen und <strong>bei</strong> verhaltensauffälligen Kindern sind<br />
Pferde und Ponys besonders geeignet, da sie in ihrem Verhalten weitgehend konstant und<br />
<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 34<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik