Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW
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Ich denke wenn jemand das Tier Pferd überhaupt nicht mag, dann kommt er auch nicht in so<br />
eine Therapie. (Freiwilligkeit der Therapie)<br />
- Sehr vielfältig durch die Ganzheitlichkeit<br />
- Bewundernswert wie Menschen auf den Pferden plötzlich zu singen, summen sprechen,<br />
erzählen beginnen. Vor allem <strong>bei</strong> den Kindern aus der Sprachheilschule, welche<br />
zum Teil auch ein grosses Bewusstsein der eigenen Mängel haben, ist es schön zu sehen,<br />
wie sie zu sprechen beginnen und Hemmungen abbauen. Das sind für mich<br />
wunderbare Momente<br />
- Gesichtszüge ändern sich, am Offensichtlichsten ist es wenn die Klienten zu Lachen<br />
beginnen, wenn sich die ganze Gesichtsmuskulatur entspannt, das ist einfach wunderbar.“<br />
12. Spielt die Affinität zu Tieren (Pferden) eine Rolle bzw. kann sie die Therapie beeinflussen?<br />
Buben / Mädchen Unterschiede<br />
„Jungs die ich habe sind so 9 / 10 in diesem Alter gibt es keine Unterschiede zum Verhalten<br />
gegenüber Pferden. Auch die Buben zeichnen die Pferde in der Schule und erzählen begeistert<br />
von ihnen. Heikel wird es erst später in der Zeit der Adoleszenz (Vorpubertät / Pubertät).<br />
Dann ist das Pferd für den Jungen nicht mehr dasselbe wie für das Mädchen. Mädchen betüdeln<br />
die Pferde gerne (halten, streicheln, herzen, putzen, Zöpfli mache) ist überhaupt nicht<br />
mehr ihr Ding.<br />
Ich hatte männliche Jugendliche in diesem Alter, aber sie waren geistig behindert. Dies<br />
macht wieder einen Unterschied. Sie schauen die Pferde <strong>mit</strong> anderen Augen an, eher <strong>mit</strong> der<br />
kindlichen Begeisterung, die auch die „normalen“ Jungs zu Beginn haben.“<br />
Affinität zu Tieren:<br />
„Ich habe schon das Gefühl, dass die Affinität zu den Pferden eine Rolle spielt. Ich finde es<br />
auch extrem wichtig, dass man entsprechende Tiere für die Therapie einsetzen kann. Die<br />
einem auch ein Vertrauen geben können. Vertrauen über<strong>mit</strong>teln, dass Klienten merken aha<br />
ich kann zu dem Tier hingehen und es ist gar nicht so böse wie ich es ursprünglich gedacht<br />
habe. Da gibt es auch schöne Erlebnisse auf der Weide, wenn das Pferd nicht davon springt<br />
sondern zu einem hinkommt, neugierig ist und einen beschnuppert. Man kann <strong>mit</strong> der Zeit<br />
zum Pferd hingehen und es streicheln… Es gibt in diesem Sinne verschiedene Prozesse um<br />
die Angst abzubauen.“<br />
Förderlich besonderer Bezug zu Tieren?<br />
„Ich denke schon, dass dies etwas ausmacht. Je offener man ist <strong>mit</strong> einem Tier zu ar<strong>bei</strong>ten<br />
umso offener ist man danach auch um das geschehen zu lassen, was man eigentlich gerne<br />
erreichen möchte.<br />
Auch hier ist das Vertrauen ganz wichtig.“<br />
Bemerkungen / Weiteres<br />
Dauer der Therapie allgemein (nicht auf depr. Bezogen)<br />
„Bisher ist es noch nie vorgekommen das jemand <strong>mit</strong> einer bestimmten Anzahl Therapie-<br />
Einheiten in seiner Vorstellung vor<strong>bei</strong> gekommen ist. Es ist immer offen, wie lange die Therapie<br />
geht. In der Regel dauert es viel länger als sagen wir 10 Mal. Das geht ein, zwei oder<br />
auch mehr Jahre. Ich finde das auch schön, wenn es eine gewisse Kontinuität gibt. Der Fan-<br />
<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 122<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik