Pferdgestützte Psychomotoriktherapie bei Jugendlichen mit ... - BSCW
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2.3.2 Klassifikation der affektiven Störungen<br />
Störungen deren Hauptsymptom die Veränderung der Stimmung ist, werden unter dem<br />
Begriff affektive Störungen zusammengefasst.<br />
Ähnlich wie Angst ist Depression ein allgemeiner Bestandteil der menschlichen Erfahrung<br />
und Existenz. Als Symptom kann die Depression infolge von Verlusten oder von Enttäuschungen<br />
oder aber auch ohne spezifischen Anlass auftreten.<br />
Die Klassifikation der affektiven Störungen gilt für alle Altersgruppen und berücksichtigt <strong>mit</strong><br />
Ausnahme der Störung des Sozialverhaltens <strong>mit</strong> depressiver Störung, keine für Kinder und<br />
Jugendliche spezifische Kategorien. Dieser Verzicht auf die Angabe spezifischer diagnostischer<br />
Leitlinien für diesen Altersbereich muss als ein Mangel betrachtet werden.<br />
Zunächst werden die affektiven Störungen unter dem Aspekt der Episoden klassifiziert, wo<strong>bei</strong><br />
zusätzliche Spezifikationen, der Berücksichtigung des Schweregrades (leicht, <strong>mit</strong>telgradig,<br />
schwer) dienen:<br />
Die Zyklothemie, eine langanhaltende affektive Störung, wurde traditionell den Persönlichkeitsstörungen<br />
zugeordnet.<br />
Die Dysthymie, eine weniger schwere aber langanhaltende Verstimmung, verbindet sich <strong>mit</strong><br />
dem Konzept einer chronischen depressiven Verstimmung, welche ältere Begriffe wie depressive<br />
Neurose, depressive Persönlichkeit und neurotische Depression (<strong>mit</strong> einer Dauer<br />
von mehr als zwei Jahren) umschliesst (vgl. Steinhausen, 2006).<br />
„Die verschiedenen Formen depressiver Reaktionen sind als Anpassungsstörungen konzipiert“<br />
(Steinhausen, 2006, S. 182).<br />
Es werden sowohl kurzfristig anhaltende Reaktionen als auch Episoden <strong>mit</strong> unterschiedlichem<br />
Schweregrad und die chronische Form der Dysthymie, als depressive Störungen verstanden.<br />
Das Konzept der „major depression“ der US-amerikanischen Klassifikation des DSM deckt<br />
sich <strong>mit</strong> einer <strong>mit</strong>telgradigen bis schweren depressiven Episode. Laut Steinhausen ist die<br />
Major Depression durch eine, über mindestens zwei Wochen anhaltende Verstimmung oder<br />
Reizbarkeit, in Verbindung <strong>mit</strong> anderen typischen Zeichen, charakterisiert.<br />
Die leichten Formen der depressiven Episode, wie auch die depressiven Reaktionen und die<br />
Dysthymien zählen zu den Minor-Formen. Die Dysthymie wird allerdings, hinsichtlich des<br />
Beginns gemäss der Definition der ICD-10, nicht vor der späten Adoleszenz diagnostiziert<br />
(vgl. Steinhausen, 2006).<br />
F 30 manische Episode<br />
F 31 bipolare affektive Störung<br />
F 32 depressive Episode<br />
F 33 rezidivierende depressive Störung<br />
F 34.0 Zyklothymie<br />
F 34.1 Dysthymie<br />
F 43.20 kurze depressive Reaktion (Anpassungsstörung)<br />
F 43.21 längere depressive Reaktion (Anpassungsstörung)<br />
F 43.22 Angst und depressive Reaktion, gemischt (Anpassungsstörung)<br />
F 92.0 Störung des Sozialverhaltens <strong>mit</strong> depressiver Störung<br />
Diese Auflistung der Klassifikation affektiver Störungen gemäss ICD-10 ist angelehnt an die Tabelle<br />
aus dem Buch „Psychische Störungen <strong>bei</strong> Kindern und <strong>Jugendlichen</strong>“. (Steinhausen, 2006, S. 183)<br />
<strong>Pferdgestützte</strong> <strong>Psychomotoriktherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Depressionen 17<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik