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1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

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100 Wolfgang Gerstelberger<br />

RIS-Landschaft langfristige Strategien zu Gunsten kurz- <strong>und</strong> mittelfristiger Maßnahmen<br />

vernachlässigt würden. 8<br />

Was spricht dafür?<br />

Analysiert man die o. g. Projekte, Kooperationen <strong>und</strong> Dokumentationen, fi ndet man<br />

bisher zumindest auf <strong>der</strong> „Arbeitsebene“ einzelner Innovationsprojekte <strong>und</strong> -netzwerke<br />

kaum Projektinitiativen, welche die gesamte <strong>Oberlausitz</strong> als zusammen wachsendes<br />

Einzugsgebiet thematisieren. Die Zuschnitte sind eher kleinräumlicher (z. B. NEMO-<br />

Projekte) o<strong>der</strong> großfl ächiger angelegt (z. B. Verb<strong>und</strong>initiative Bahntechnik Sachsen,<br />

3CIP-Projekt).<br />

Demgegenüber existieren – als weiter außen befi ndliche Schalen unserer „RIS-Zwiebel<br />

– durchaus einige ausbaubare Ansätze für ein RIS <strong>Oberlausitz</strong>: MGO <strong>und</strong> Regionalmanager,<br />

Arbeitskreise <strong>der</strong> Innovationsmanager sowie Wirtschaftsför<strong>der</strong>er, Regionalkonferenz<br />

„Wirtschaft – Schule – Wissenschaft“ im März 2006. Die Wahrscheinlichkeit <strong>der</strong><br />

(weiteren) Realisierung dieses Szenarios wird darüber hinaus sicherlich auch von <strong>der</strong><br />

zukünftigen politisch-administrativen Entwicklung beeinfl usst. Ein „Großkreis <strong>Oberlausitz</strong>“<br />

könnte beispielsweise die RIS-Fragmentierung u. a. stärker hemmen als eine<br />

kleinteilige Verwaltungs- <strong>und</strong> Kreisreform mit zwei o<strong>der</strong> drei Kreisen.<br />

Ein zweites mögliches Szenario ließe sich mit Bipolarität o<strong>der</strong> Dualität überschreiben.<br />

Was ist darunter zu verstehen?<br />

Bipolarität meint, dass sich in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> (weiterhin) zwei zentrale – teils kooperierende,<br />

teils im Wettbewerb stehende – Regionale Innovationssysteme herausbilden:<br />

Eines in <strong>der</strong> Region Bautzen <strong>und</strong> ein zweites in <strong>der</strong> Region Görlitz/<strong>Zittau</strong>. Bautzen<br />

verfügt über das bedeutendste Technologiezentrum in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> sowie eine<br />

Berufsakademie <strong>und</strong> ist Sitz mehrerer wichtiger Innovationsnetzwerke (z. B. NEMO-<br />

Projekte, Verb<strong>und</strong>initiative Bahntechnik Sachsen). Görlitz/<strong>Zittau</strong> ist demgegenüber <strong>der</strong><br />

(Haupt-)Sitz jeweils einer Fachhochschule (Hochschule <strong>Zittau</strong>/Görlitz) <strong>und</strong> Universität<br />

(<strong>IHI</strong> <strong>Zittau</strong>) sowie <strong>der</strong> Kreisentwicklungsgesellschaft Löbau/<strong>Zittau</strong> <strong>und</strong> eines weiteren<br />

wichtigen Technologiezentrums für die <strong>Oberlausitz</strong>.<br />

An beiden Standorten dominieren eindeutig kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

(KMU) als Unternehmensform. Größere Unternehmensstandorte wie Bombardier o<strong>der</strong><br />

Siemens sind gleichermaßen Ausnahmen. Mit dem Allgemeinen Unternehmerverband<br />

(AUV) in <strong>Zittau</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> regionalen Glie<strong>der</strong>ung des B<strong>und</strong>esverbandes <strong>der</strong> Mittelständischen<br />

Wirtschaft (BVMW) in Bautzen sowie den jeweiligen Außenstellen <strong>der</strong> IHK<br />

Dresden verfügen beide RIS-Zentren über wichtige Schnittstellen zwischen Wirtschaft,<br />

Politik <strong>und</strong> Verwaltung.<br />

Was wären die Konsequenzen?<br />

Eine bipolare RIS-Gestaltung in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> bietet einerseits die Chance einer produktiven,<br />

intelligenten Aufgaben- <strong>und</strong> Arbeitsteilung zwischen den beiden Innovationszentren<br />

im Sinne von Branchen-, K<strong>und</strong>en-/Zulieferer-, Wissenschafts- o<strong>der</strong> Technologie-<br />

8 Vgl. GERSTLBERGER 2004a für vergleichbare Erfahrungen in Bremen, Baden-Württemberg <strong>und</strong> Nordhessen.

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