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1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

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Wirtschaft <strong>und</strong> Gewerbe in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> 45<br />

waltungsreform erleben, dann müssen insbeson<strong>der</strong>e die zukünftigen Kreisstädte Bautzen<br />

<strong>und</strong> Görlitz mit ihren Mittelständlern ran.<br />

Die beiden Städte sind wichtige Kristallisationspunkte, zu denen soll die gesamte Region<br />

neidlos aufblicken können. Vergleicht man die Wirtschaftskraft <strong>der</strong> beiden Städte, wird<br />

sehr schnell deutlich, was zu tun ist: Bautzen hat seit 2000 mit 42.000 Einwohnern eine<br />

eher stabile Größe erreicht, wo Görlitz sich gerade erst bei 54.000 Einwohnern fängt, aber<br />

mit über 25 Prozent im Jahrgang 1965 <strong>und</strong> älter eine ungünstigere Altersstruktur aufweist.<br />

In beiden Städten gibt es fast die gleiche Anzahl steuerpfl ichtiger Unternehmen, nämlich<br />

ca. 1.400, aber in Görlitz werden nur 53 Prozent des Umsatzes von dem in Bautzen gemacht.<br />

Nach Bautzen pendeln 14.470 Personen zur Arbeit, in Görlitz sind es 6.700. Daran<br />

spiegelt sich das Auseinan<strong>der</strong>klaffen <strong>der</strong> ganzen Region wi<strong>der</strong>; <strong>und</strong> es wird deutlich, dass<br />

sich jedes Teilgebiet <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> auf seine Weise entwickeln muss!<br />

Die <strong>Oberlausitz</strong> als Mittelstandregion herausstellen:<br />

Mutige haben am Verän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Gestalten Spaß <strong>und</strong> übernehmen<br />

unternehmerische Verantwortung für Wachstum!<br />

Wenn ich vom Mittelstand spreche, ist das für mich eine Frage <strong>der</strong> Haltung, <strong>der</strong> Kultur<br />

<strong>der</strong> Selbständigkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> persönlichen Verantwortung. Deshalb ist Mittelstand nicht<br />

unbedingt an Unternehmensgrößen festzumachen. Aber auch die charakterisieren das<br />

Bild: 80,5 Prozent haben bis neun Mitarbeiter. Nur 3,5 Prozent haben 50 <strong>und</strong> mehr<br />

Mitarbeiter, aber damit 44,55 Prozent aller Beschäftigten. Dabei liegen wir knapp über<br />

dem Sachsen-Durchschnitt. Das gilt auch für den Anteil im verarbeitenden Gewerbe, wo<br />

wir 10,4 Prozent <strong>der</strong> Unternehmen haben <strong>und</strong> <strong>der</strong> Sachsen-Durchschnitt bei 9,4 Prozent<br />

liegt. So strukturschwach, wie manche glauben, ist die Region demnach nicht.<br />

Mittelstandsfre<strong>und</strong>lichkeit drückt sich vor allem in <strong>der</strong> Ertragsfähigkeit aus. Dabei<br />

gewinnen die weichen Rahmenbedingungen weiter an Bedeutung. Ohne Ertragswachstum<br />

<strong>der</strong> gesamten Region bedeutet aber Gewinn des einen immer den Verlust bei den<br />

an<strong>der</strong>en. Mittelstandsfre<strong>und</strong>lichkeit hat etwas mit dem Unternehmerbild in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zu tun <strong>und</strong> ob Leistungsträger Anerkennung fi nden. Hier vollzieht sich eine<br />

Entwicklung, mit <strong>der</strong> wir eher unzufrieden sein sollten. Wenn Mittelständler mit 20–50<br />

Mitarbeiter vermelden, dass sie mit 10–15 Leuten wesentlich zufriedener waren, dann<br />

kann doch etwas nicht funktionieren.<br />

Wenn Gewerkschaften plakatieren: „Vertrauen ist gut, Betriebsrat ist besser!“, wird<br />

eine Geisteshaltung deutlich, die das Klima vergiftet. Viele Mittelständler haben zum<br />

Betriebsrat an sich keine negative Meinung, aber sobald die Gewerkschaften ihr Unternehmer-Feindbild<br />

aufziehen, gibt es Ablehnung. Als BVMW treten wir übrigens für<br />

Mitarbeiterbeteiligung ein, dann wird schneller klar, dass alle für ihr Unternehmen auch<br />

Verantwortung übernehmen müssen. Dass wir in vielen Mittelstandbetrieben <strong>der</strong> Region<br />

gewerkschaftsfreie Zonen haben, erweist sich auch als ein Standortvorteil. Im Übrigen<br />

würde in <strong>der</strong> Natur niemand auf die Idee kommen, einen Baum zu verschneiden, wenn<br />

er noch gar keine Triebe hat.

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