1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau
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Regionales Innovationssystem <strong>Oberlausitz</strong>: Quo vadis? 99<br />
schen Handlungsempfehlungen bereits heute aufgr<strong>und</strong> bisheriger regionaler Szenarien <strong>und</strong><br />
vorliegen<strong>der</strong> Erfahrungen für die <strong>Oberlausitz</strong> möglich sind.<br />
Derartige Szenarien sollten aus Sicht <strong>der</strong> Innovationspraxis <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />
vorrangig Fragen hinsichtlich folgen<strong>der</strong> Aspekte berücksichtigen:<br />
• Optimales räumliches Einzugsgebiet eines o<strong>der</strong> mehrerer RIS in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> – unter<br />
Einbeziehung <strong>der</strong> polnischen <strong>und</strong> tschechischen Nachbarregionen;<br />
• Zeithorizont (kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristig);<br />
• Berücksichtigung politisch-administrativer Grenzen (Stichwort Kreisreform);<br />
• Konzentration auf bestimmte (Teil-)Branchen, Unternehmenstypen, Disziplinen<br />
<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Technologien mit jeweiligen Angeboten <strong>und</strong> Nachfragen;<br />
• für das bzw. die RIS mobilisierbare „Human Resources“ (z. B. Studenten, Absolventen,<br />
Nachwuchswissenschaftler, Alumni, Existenzgrün<strong>der</strong>);<br />
• mögliche Promotoren, Multiplikatoren <strong>und</strong> Foren (Abstimmungsplattformen) für<br />
Innovationsprojekte in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik <strong>und</strong> Verwaltung;<br />
• Zuliefer- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbeziehungen;<br />
• landes-, b<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> EU-weite Innovationstrends sowie politische Rahmenbedingungen<br />
(z. B. Transformationsprozesse o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>schwerpunkte);<br />
• bisherige positive <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> negative Erfahrungen mit diesen Aspekten.<br />
Ein erstes mögliches Szenario für die Entwicklung des Regionalen Innovationssystems<br />
<strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> unter Einbeziehung dieser praktischen Gestaltungsfragen lässt sich<br />
mit Fragmentierung o<strong>der</strong> Dezentralisierung versus Zusammenwachsen o<strong>der</strong> Kohärenz zusammenfassen.<br />
Was ist darunter zu verstehen?<br />
Im Falle einer fragmentierten regionalen RIS-Landschaft bilden sich in den Mittel- <strong>und</strong><br />
Oberzentren <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> lokale o<strong>der</strong> kommunale Innovationssysteme mit jeweils<br />
begrenzten räumlichen Einzugsgebieten heraus. Bautzen, Görlitz, <strong>Zittau</strong> <strong>und</strong> vielleicht<br />
auch noch Kamenz, Meißen o<strong>der</strong> Rothenburg würden die Zentren dieser dezentralen<br />
Regionalen Innovationssysteme sein.<br />
Was wären die Konsequenzen?<br />
In positiver Hinsicht könnten Transaktionskosten <strong>der</strong> RIS-Gestaltung <strong>und</strong> <strong>Regionalentwicklung</strong><br />
gering gehalten werden. Regionweite Institutionen sind o<strong>der</strong> werden weitgehend<br />
verzichtbar. Überschaubare Projektzuschnitte <strong>und</strong> kurze Wege wären <strong>der</strong> Regelfall.<br />
Lokale Innovationsangebote <strong>und</strong> -nachfragen lassen sich vergleichsweise einfach in<br />
Übereinstimmung bringen.<br />
Als negative Konsequenz ist einerseits anzunehmen, dass notwendige kritische<br />
Massen für größere Innovationsprojekte (z. B. Regionale Wachstumskerne, langfristige<br />
Sicherung <strong>der</strong> Hochschulstandorte in Bautzen, Görlitz, <strong>Zittau</strong>) nicht erreicht werden<br />
können. Was an<strong>der</strong>erseits die grenzüberschreitende Innovationszusammenarbeit mit den<br />
Nachbarregionen in Polen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tschechischen Republik angeht, sind unkoordinierte<br />
<strong>und</strong> daher wenig effektive Initiativen von sächsischer Seite wahrscheinlich. Vieles deutet<br />
zudem darauf hin, dass in zeitlicher Perspektive angesichts einer <strong>der</strong>art fragmentierten