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1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

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Theoretische Anmerkungen zu Problemen <strong>der</strong> Modellierung <strong>und</strong> Operationalisierung 115<br />

4. Probleme <strong>der</strong> wissenschaftlichen Methode als Voraussetzung für Modellbildungen<br />

/ Ausgewählte Probleme <strong>der</strong> Modellierung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Operationalisierung im<br />

Kontext <strong>der</strong> Erwartungen <strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen integrierter <strong>und</strong> ganzheitlicher<br />

Regionalforschung<br />

Was war ursprünglich <strong>der</strong> Stimulus, das Motiv für diesen Beitrag? Doch ein Modell<br />

zu entwerfen, bzw. <strong>der</strong>en Entwurfsbedingungen zu bestimmen, welches <strong>Regionalentwicklung</strong><br />

abbildet, d. h. das zeigt, wie sich defi nierte Regionen unter ebenso defi nierten<br />

Bedingungen entwickeln werden <strong>und</strong> von welchen externen <strong>und</strong> internen Einfl ussfaktoren<br />

<strong>und</strong> mit welcher Stärke diese Entwicklung beeinfl usst wird. Dass dabei auf ein<br />

Multi-Interdependenz-Modell gestoßen wurde, liegt nahe <strong>und</strong> auch, dass Regionen als<br />

ein sich dynamisch entwickelndes System vorgestellt werden, welche aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> hohen<br />

Binnenkomplexität <strong>und</strong> ihrer Merkmalsdichte Eigenschaften <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

von chaotischen bzw. hyperkomplexen System, also von sog. Nicht-linearen Systemen<br />

aufweisen. Und drittens unter den Bedingungen <strong>der</strong> gegenwärtigen Transformationsprozesse<br />

dieses System „Region“ sich auch noch wie ein „hochinstabiles“ bzw. als eines,<br />

das sich fern ab vom Gleichgewicht befi ndet, verhält. Soweit die schon nicht mehr<br />

banalen, aber doch nahe liegenden Vorüberlegungen mit gewissen Anleihen. Verstärkt<br />

wurden diese Überlegungen noch durch verblüffende Entwicklungen in <strong>der</strong> Informatik,<br />

insbeson<strong>der</strong>e (um nur ein paar Stichworte zu nennen) <strong>der</strong> Fuzzylogic, <strong>der</strong> Algorithmen-<br />

<strong>und</strong> Sequenzanalyse in riesigen Zahlenreihen, damit verb<strong>und</strong>en <strong>der</strong> Clusteranalyse <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> referenziellen Daten- <strong>und</strong> Musterbearbeitung bis hin zu quasi-künstlich-intelligenten<br />

autoreferenziellen Verarbeitungssystemen. Aber – <strong>und</strong> das ABER muss groß geschrieben<br />

werden – davor liegt ein Berg von Problemen, ohne <strong>der</strong>en annähernde Lösungen das<br />

soeben abstrakt Vermutete <strong>und</strong> technisch Instrumentelle <strong>der</strong> wissenschaftlichen Arbeit<br />

we<strong>der</strong> konkretisiert noch angewendet werden kann. Welche Daten können überhaupt<br />

verwendet werden? Wird nicht bereits aus <strong>der</strong> differenzierten Sicht auf sehr verschiedene<br />

Regionalitätsbegriffe deutlich, dass wir es hier schon im Ansatz mit methodologisch<br />

unscharfen Begriffen <strong>und</strong> mit einer gleichsam erzwungenen Verpfl ichtung zur Hermeneutik<br />

zu tun bekommen? Wie werden die Daten erfasst? Welche Implikationen von<br />

Erfassung <strong>und</strong> Verarbeitung müssen berücksichtigt werden? Etc. pp. Also die Probleme<br />

fangen hier erst an – nicht zu vergessen, mit welcher Frage wir konfrontiert werden,<br />

wenn wir die Region als System betrachten <strong>und</strong> die alte Weisheit, dass das „Ganze immer<br />

mehr ist als die Summe <strong>der</strong> Teile“, berücksichtigen wollen. Worin äußert sich <strong>und</strong> welchen<br />

Stellenwert besitzt das eigenständige Merkmal „Ganzheit“, das Ganzheitsverhalten,<br />

die Eigenwertigkeit <strong>und</strong> Eigendynamik des Ganzen? Wie ist etwa politisch o<strong>der</strong> auch<br />

wirtschaftlich eine relative Gleichgültigkeit <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen von einzelnen Bausteinen<br />

eines Systems gegenüber dem Verhalten bzw. <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Ganzheit zu<br />

bewerten? Welche Gravitationskräfte wirken beispielsweise, wenn einmal eingeschlagene<br />

Entwicklungspfade o<strong>der</strong> -korridore verlassen werden sollen, wie sich das leicht beschreiben<br />

lässt für die spiralförmig abwärts verlaufenden Entwicklungen von schrumpfenden<br />

Städten in Ostdeutschland. Voraussetzungen für die Modellierung: ist die Defi nition<br />

einer Region als System. Doch was ist „System“ 7 hier? Welche festen Charakteristika

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