1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau
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104 Wolfgang Gerstelberger<br />
durch eine intelligent <strong>und</strong> arbeitsteilig koordinierte sowie zugleich stark grenzüberschreitend<br />
ausgerichtete RIS-Entwicklung in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> vermeiden.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser These können aktuelle politische <strong>und</strong> administrative<br />
Entscheidungen als „intervenierende Variablen“ einen för<strong>der</strong>lichen (o<strong>der</strong> auch hemmenden)<br />
Rahmen schaffen:<br />
• Die bevorstehende Verwaltungs- bzw. Kreisreform („Großkreise“) kann dazu beitragen,<br />
politisch-administrative Grenzen <strong>und</strong> das optimale Einzugsgebiet für ein grenzüberschreitendes<br />
RIS <strong>Oberlausitz</strong> zu harmonisieren;<br />
• eine etwaige Neuordnung <strong>der</strong> sächsischen Hochschullandschaft nach Auslaufen des<br />
Hochschulpaktes im Jahr 2010 kann die Potentiale für den grenzüberschreitenden Wissens-<br />
<strong>und</strong> Technologietransfer in <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> heraus weiter stärken;<br />
• die Neugestaltung <strong>der</strong> EU-Regional- sowie Sozialfonds <strong>und</strong> <strong>der</strong> sächsischen Wirtschafts-<br />
bzw. Regionalför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> nächsten För<strong>der</strong>periode kann die Bedingungen<br />
für eine trinationale RIS-Gestaltung optimieren helfen;<br />
• die Verkehrs- <strong>und</strong> Infrastrukturpolitik von EU, B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Land kann dazu beitragen,<br />
interne sowie externe RIS-Grenzen durchlässiger zu machen;<br />
• Bildungs- <strong>und</strong> Kulturpolitik können entsprechende Beiträge zur Stärkung eines<br />
grenzüberschreitenden innovativen Milieus im Dreilän<strong>der</strong>eck leisten (z. B. durch die<br />
Gestaltung des Fremdsprachenunterrichtes).<br />
Derartige intervenierende Variablen müssen über volks- <strong>und</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Indikatoren hinaus für realistische RIS-Szenarien berücksichtigt werden.<br />
5. Fazit: Kurzfristige Maßnahmen <strong>und</strong> notwendige Strategien<br />
Was ist also zu tun?<br />
Im Sinne einer nachhaltigen grenzüberschreitenden RIS-Entwicklungsstrategie für die<br />
<strong>Oberlausitz</strong> sind bestimmte Maßnahmen kurzfristig realisierbar:<br />
• Systematische Erhebung <strong>der</strong> Technologie-, Gründungs- <strong>und</strong> Innovationspotentiale<br />
in den angrenzenden polnischen <strong>und</strong> tschechischen Regionen analog <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Studien für Ostsachsen (ist teilweise im Rahmen eines EXIST-Vorhabens <strong>der</strong> <strong>Zittau</strong>er<br />
Hochschulen <strong>und</strong> des Zentrums für angewandte Forschung/ZAF e.V. geplant);<br />
• wissenschaftliche Auswertung („Begleitforschung“) aktueller grenzüberschreitend<br />
angelegter Projekte mit RIS-Bezug (z. B. 3CIP, polnisch-deutsches <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> tschechischdeutsches<br />
Tourismusbarometer, Eurotextilregion, diverse INTERREG-IIIA-Projekte);<br />
• Aufbau, Weiterentwicklung <strong>und</strong> stärkere horizontale Verknüpfung bestehen<strong>der</strong> bzw.<br />
neuer Innovationsnetzwerke (z. B. im Rahmen <strong>der</strong> NEMO-Initiativen <strong>und</strong> Bemühungen<br />
um einen Regionalen Wachstumskern in Bautzen <strong>und</strong> Görlitz/<strong>Zittau</strong>);<br />
• Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Promotoren für die Professionalisierung grenzüberschreiten<strong>der</strong><br />
Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsprojekte (<strong>IHI</strong>-ESF-Vorhaben);<br />
• Intensivierung von Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungspartnerschaften sowie des Wissenschaftleraustausches<br />
(z. B. Verb<strong>und</strong>initiativen des TGZ Bautzen, <strong>IHI</strong>-Master in Abstimmung<br />
mit <strong>der</strong> Hochschule <strong>Zittau</strong>/Görlitz <strong>und</strong> den Partnerhochschulen in Tschechien, Polen<br />
<strong>der</strong> Ukraine <strong>und</strong> Kasachstan).