1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau
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Regionales Innovationssystem <strong>Oberlausitz</strong>: Quo vadis? 105<br />
Diese kurzfristig realisierbaren Maßnahmen zielen überwiegend auf den RIS-Kern <strong>und</strong><br />
die inneren -Schichten. Sie betreffen vor allem konkrete Innovationsprojekte <strong>und</strong> -netzwerke<br />
sowie <strong>der</strong>en unmittelbare Unterstützung. Die äußeren, mittelbar unterstützenden<br />
RIS-Schichten lassen sich demgegenüber im Regelfall nur langfristiger verän<strong>der</strong>n.<br />
Um <strong>der</strong>artige langfristige <strong>und</strong> zumeist aufwändige Verän<strong>der</strong>ungen Erfolg versprechend<br />
planen zu können, sind – zumindest – ähnlich Organisationsentwicklungen auf <strong>der</strong><br />
Unternehmensebene folgende Strategieelemente notwendig:<br />
• Eine belastbare <strong>und</strong> robuste (in unserem Fall grenzüberschreitende) Ist-Analyse sowie<br />
ein „Benchmarking“ (kennzahlengestützter quantitativer <strong>und</strong> qualitativer Vergleich) mit<br />
vergleichbaren RIS,<br />
• ein explizit formuliertes Ziel <strong>der</strong> RIS-Gestaltung im Sinne eines realistischen <strong>und</strong><br />
möglichst wi<strong>der</strong>spruchsfreien Leitbildes,<br />
• eine fl exibel verän<strong>der</strong>bare Umsetzungsstrategie mit abgrenzbaren, motivierend formulierten<br />
Arbeitspaketen sowie Ressourcen- <strong>und</strong> Zeitplanungen,<br />
• RIS-Promotoren („Kümmerer“, Multiplikatoren) <strong>und</strong> Innovationsforen (Abstimmungsplattformen)<br />
in ausreichen<strong>der</strong> Anzahl, mit klaren Verantwortungsbereichen sowie<br />
angemessenen Kompetenzen, Qualifi kationen <strong>und</strong> Erfahrungen,<br />
• ein den Verän<strong>der</strong>ungsprozess unterstützendes Innovationsklima, das beispielsweise<br />
auch Fehler <strong>und</strong> Umwege in vertretbarem Umfang zulässt,<br />
• Controlling-Instrumente für den Verän<strong>der</strong>ungsprozess, die ein vorausblickendes Gegensteuern<br />
im Falle von Fehlentwicklungen ermöglichen.<br />
Was die <strong>Oberlausitz</strong> angeht, sind alle diese notwendigen Voraussetzungen für die<br />
Umsetzung einer nachhaltigen grenzüberschreitenden RIS-Entwicklungsstrategie bisher<br />
erst in Ansätzen vorhanden.<br />
Die Ist-Analyse wäre (s. o.) grenzüberschreitend <strong>und</strong> um dynamische Betrachtungen<br />
zu ergänzen. Instrumente für ein robustes, kontinuierliches RIS-Benchmarking fehlen<br />
bisher. Was das RIS-Leitbild betrifft, sind bisher lediglich einzelne Elemente formuliert<br />
(vgl. z. B. die Ergebnisse <strong>der</strong> Regionalkonferenz „Wirtschaft – Schule – Wissenschaft“<br />
– März 2006). Dies gilt entsprechend auch hinsichtlich <strong>der</strong> Arbeitspakete, Ressourcen-<br />
<strong>und</strong> Zeitplanungen für die Umsetzung sowie Controlling-Instrumente.<br />
RIS-Promotoren <strong>und</strong> Innovationsplattformen existieren in einzelnen relevanten Bereichen<br />
in ausreichen<strong>der</strong> Quantität <strong>und</strong> Qualität (z. B. Eurotextilregion, NEMO-Projekte,<br />
Verb<strong>und</strong>initiative Bahntechnik), jedoch bei weitem noch nicht fl ächendeckend. Das Innovationsklima<br />
in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> ist – soweit verifi zierbar – ungleichmäßig ausgeprägt.<br />
Einzelne „Innovationsinseln“ (z. B. in den eben genannten Fel<strong>der</strong>n) prägen das Bild. In<br />
bestimmten an<strong>der</strong>en Branchen <strong>und</strong> Handlungsfel<strong>der</strong>n herrscht demgegenüber eher ein<br />
wenig innovatives o<strong>der</strong> sogar „resignatives“ Klima. 10<br />
Es gibt also viel zu tun – packen wir es an.<br />
10 Vgl. z. B. Besold u. a. 2005 sowie weitere dort angegebene Quellen