1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau
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70 Franciszek Adamczuk / Danuta Strahl<br />
Einwohner 2,8 Beschäftigte im Hochschulwesen, in <strong>der</strong> Dresdener Region aber 1,5 Mal<br />
mehr Personen, also 4,1 Personen. Der Anteil <strong>der</strong> Berufstätigen mit höherer Schulbildung<br />
an <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Berufstätigen beträgt in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>schlesischen Region 23,3<br />
Prozent, wobei er im Regierungsbezirk Dresden sogar 40 Prozent beträgt. Der Anteil<br />
<strong>der</strong> Erwerbstätigen im höheren Schulwesen an <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Berufstätigen in beiden<br />
Regionen ist vergleichbar. Er beträgt in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlesischen Woiwodschaft 0,89<br />
Prozent, in <strong>der</strong> Dresdener Region wie<strong>der</strong>um 0,98 Prozent. Es ist wert zu beachten, dass<br />
diese Indizes für das gesamte Land vergleichbar sind.<br />
Die Bewertung, welche die regionalen Querschnitte auf <strong>der</strong> NUTS 2-Ebene berücksichtigt,<br />
erlaubt es festzustellen, dass interregionale Differenzierungen in Deutschland<br />
stärker wahrnehmbar sind als in Polen, aber Entwicklungsdisproportionen zwischen den<br />
Regionen bei<strong>der</strong> Staaten, <strong>und</strong> darin zwischen <strong>der</strong> Region Dresden <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlesien,<br />
sehr wesentlich sind.<br />
3. Die Entwicklung Sachsens <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlesiens<br />
angesichts regionaler Strategien<br />
Wenn es sich um Nie<strong>der</strong>schlesien <strong>und</strong> Sachsen handelt, so war das erste die Raumentwicklung<br />
unter den neuen gesellschaftlich-politischen Bedingungen betreffende<br />
Dokument, ein Sächsisches Dokument, im Jahr 1994 für dieses B<strong>und</strong>esland vorbereitet,<br />
mit <strong>der</strong> Bezeichnung Landesentwicklungsplan, im weiteren Text mit <strong>der</strong> Abkürzung LEP<br />
benannt. Laut <strong>der</strong> sächsischen Gesetzgebung ist LEP ein Raumordnungsplan für den<br />
gesamten Freistaat Sachsen. Das ist offensichtlich, denn damals existierte die Woiwodschaft<br />
Nie<strong>der</strong>schlesien noch nicht. Sie ist, wie bekannt, ein Resultat <strong>der</strong> Verwaltungsreform<br />
in Polen aus dem Jahr 1999. Das muss deshalb erwähnt werden, weil damals<br />
die Woiwodschaft Jelenia Góra die an Sachsen angrenzende Region war. Die damalige<br />
Woiwodschaft Jelenia Góra hat nach <strong>der</strong> Vereinigung Deutschlands in <strong>der</strong> ersten Hälfte<br />
<strong>der</strong> 90er Jahre eine eigene Entwicklungsstrategie erarbeitet. Ein großer Teil dieser Strategie<br />
betraf die Zusammenarbeit mit Deutschland, <strong>und</strong> konkret mit Sachsen als angrenzende<br />
Region. Die Woiwodschaft Jelenia Góra als eine <strong>der</strong> 49 kleinen Woiwodschaften<br />
in Polen war als Partner für die starke <strong>und</strong> erheblich größere Region Sachsen zu klein.<br />
Deshalb betraf ein Teil <strong>der</strong> sächsischen Kontakte Sachsens auch Subjekte aus an<strong>der</strong>en<br />
Teilen <strong>der</strong> jetzigen Woiwodschaft Nie<strong>der</strong>schlesien, z. B. die damaligen Woiwodschaften<br />
Wrocław, Legnica o<strong>der</strong> Wałbrzych. Diese Woiwodschaften grenzten nicht unmittelbar<br />
an Sachsen. In <strong>der</strong> damaligen Zeit gab es kein Dokument über die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> beiden Regionen, abgesehen von dem 1993 <strong>und</strong> 1994 entstandenen<br />
Konzept für die abschnittsweise Zusammenarbeit von Teilen Sachsens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Woiwodschaft<br />
Jelenia Góra, die sich auf die im Jahr 1991 entstandene Euroregion Neiße bezieht<br />
<strong>und</strong> oftmals als sog. Dornierkonzept bezeichnet wird.<br />
Nach <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Woiwodschaft Nie<strong>der</strong>schlesien im Jahr 1998 begann man sofort<br />
mit den Arbeiten am Entwicklungskonzept in <strong>der</strong> Raumordnung für die Woiwodschaft<br />
selbst <strong>und</strong> für die nie<strong>der</strong>schlesisch-sächsische Zusammenarbeit. Bereits im Oktober 1999<br />
entstand die Arbeitsversion des Dokuments mit dem Namen „Sächsisch-nie<strong>der</strong>schlesische