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1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

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Region <strong>und</strong> Globalisierung 15<br />

Hierzu bedarf es eines gezielten Aufbaus tragfähiger vernetzter Diskussions- <strong>und</strong> Entscheidungsstrukturen.<br />

Die wichtigsten Körperschaften, Organisationen <strong>und</strong> Verbände<br />

sind zusammenzuführen. Mit dem Oberzentralen Städteverb<strong>und</strong> ist bereits eine entsprechende<br />

Gr<strong>und</strong>struktur vorhanden, aber mir erscheint es angesichts <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong><br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen sinnvoll, in <strong>der</strong> Region zu diskutieren, inwieweit eine noch bessere<br />

Vernetzung <strong>und</strong> Bündelung bestehen<strong>der</strong> Strukturen, sozusagen ein noch schlagkräftigeres<br />

Regionalmanagement, geschaffen werden kann, um einen umfassenden regionalen Konsens<br />

herzustellen, Aktivitäten zu bündeln <strong>und</strong> konkrete Projekte gemeinsam umzusetzen.<br />

Zugegebenermaßen ist dies keine leichte Aufgabe angesichts einer gesellschaftlichen Entscheidungspraxis,<br />

die stark von Partikularinteressen bestimmt ist. Aber es gibt in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong><br />

wie bereits erwähnt etliche Aktivitäten <strong>und</strong> Projekte, an die es anzuknüpfen gilt.<br />

Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> – sozusagen als erste Säule – ist dabei zunächst die wirtschaftliche<br />

Entwicklung zu sehen. Nach den großen strukturellen Einbrüchen Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

gibt es wie<strong>der</strong> gute Ansätze für die wirtschaftliche Entwicklung. Automobilzulieferer<br />

haben sich in <strong>der</strong> Region etabliert, mittelständische Unternehmen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tourismus<br />

entwickeln sich als tragfähige Wirtschaftsfaktoren, verschiedene Netzwerke <strong>und</strong> auch<br />

Kooperationen mit polnischen <strong>und</strong> tschechischen Wirtschaftspartnern bieten hier für<br />

die Zukunft gute Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Die zweite Säule ist die Kooperation <strong>der</strong> wissenschaftlichen Einrichtungen. 66.000<br />

Studenten <strong>und</strong> 6.500 Mitarbeiter studieren <strong>und</strong> arbeiten an den wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Euroregion Neiße. Wissenschaft denkt <strong>und</strong> arbeitet von Natur aus<br />

grenzüberschreitend. Das „Städtenetz <strong>der</strong> Wissenschaft“ ist ein guter Ansatz in diese<br />

Richtung. Bildung ist letztlich unser wichtigstes Zukunftskapital, wobei ich beson<strong>der</strong>s<br />

das notwendige Zusammenspiel von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft betonen möchte.<br />

Gerade aus <strong>der</strong> Verbindung <strong>der</strong> regionalen Forschungskapazitäten mit <strong>der</strong> ansässigen<br />

Wirtschaft können Innovationen entstehen, die Arbeitsplätze schaffen <strong>und</strong> <strong>der</strong> nachwachsenden<br />

Generation eine Zukunft geben. Und als eine dritte Säule, auf die Sie in<br />

Zukunft in <strong>der</strong> Region bauen können, erscheint mir die gemeinsame Geschichte <strong>und</strong><br />

Kultur <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> mit ihren Nachbarregionen Nordböhmen <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlesien;<br />

sie ist das Kapital, mit dem sich schon heute gut arbeiten lässt. Grenzüberschreitende<br />

Initiativen wie die via sacra, die die drei Län<strong>der</strong> verbindet, die via regia, an die in <strong>der</strong><br />

Landesausstellung 2010 in Görlitz erinnert werden wird, die schon Tradition gewordene<br />

Vergabe des Brücke-Preises in Görlitz sind eine Basis, auf <strong>der</strong> die Zusammenarbeit<br />

auch auf an<strong>der</strong>en Gebieten wachsen kann. In dem Maße, wie die Menschen aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer gemeinsamen Geschichte <strong>und</strong> Kultur eine regionale Identität entwickeln, sind sie<br />

in <strong>der</strong> Lage, gemeinsame Interessen zu formulieren <strong>und</strong> umzusetzen. Nicht vergessen<br />

werden sollten auch die beachtlichen Möglichkeiten, die sich aus <strong>der</strong> Zugehörigkeit <strong>der</strong><br />

<strong>Oberlausitz</strong> zu einem sich insgesamt sehr dynamisch entwickelnden europäischen Wirtschaftsraum<br />

ergeben. Raumwissenschaftliche Untersuchungen gehen sogar davon aus,<br />

dass sich im östlichen erweiterten Europa <strong>der</strong>zeit ein zweiter europäischer Wirtschaftskernraum<br />

entwickelt. Der Freistaat Sachsen, aber auch die <strong>Oberlausitz</strong> werden davon<br />

erheblich profi tieren.

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