1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau
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Theoretische Anmerkungen zu Problemen <strong>der</strong> Modellierung <strong>und</strong> Operationalisierung 117<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Innovation Interessante? Wie gehen wir mit Wahrscheinlichkeit <strong>und</strong><br />
Ahnung um im Rahmen unseres nach wie vor in <strong>der</strong> Sozial- <strong>und</strong> Geisteswissenschaft<br />
vorherrschenden Denkparadigmas <strong>der</strong> zweiwertigen Logik von wahr <strong>und</strong> falsch, das<br />
den Denkfi guren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts verpfl ichtet ist, das Paradoxe z. B. nicht zulässt<br />
<strong>und</strong> eng mit dem Newtonschen Weltbild verknüpft ist <strong>und</strong> an die Rationalität eines<br />
Immanuel Kant geb<strong>und</strong>en scheint? Und nicht zuletzt wächst unser Labyrinth ins Unermessliche,<br />
wenn wir die dimensionale Analyse unserer Ausgangsbegriffe gleichsam<br />
dreidimensional erweitern um solche Aspekte wie dann z. B. Demografi e, Beschäftigung,<br />
Reformprogramm, ordnungspolitische Wünsche, quasireligiöse Glaubenssätze von Wettbewerbsliberalität,<br />
vollkommener Markt, Ressorcenzugangsgerechtigkeit etc. pp.<br />
Lassen sie mich das noch ein wenig am Beispiel <strong>der</strong> Szenariomethode präzisieren:<br />
Szenarios funktionieren nach <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Hochrechnung. 9 Ein defi niertes System<br />
wird mit einer wachsenden Menge verän<strong>der</strong>ter Faktoren konfrontiert, so das aus dem<br />
heute scharf defi nierten mit dem Wachstum <strong>der</strong> Faktoren- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vermittlungsvielfalt<br />
ein morgen unscharf bzw. sehr offenes System wird. Das steigert die Unsicherheit <strong>der</strong> Beurteilung,<br />
d. h., es fällt die Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse bzw.<br />
Entwicklungen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ergeben sich einige Fragen für unser Thema.<br />
Ist es möglich, gleichsam die richtigen Stellschrauben des Systems zu ermitteln <strong>und</strong> ihre<br />
Gewichtung zu bestimmen? Können dann bei <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gewichtung neue<br />
Hochrechnungen bzw. neue Szenarien gef<strong>und</strong>en werden, die sich f<strong>und</strong>amental von den<br />
ersteren unterscheiden? Wie stabil sind die dann jeweiligen Systeme <strong>und</strong> wie resistent<br />
gegen Neues <strong>und</strong> äußere Einfl üsse? Welche Kriterien, welche Oberbegriffe <strong>und</strong> Teile-<br />
Bewertungen <strong>und</strong> Interpretationen von Einzelheiten werden verwendet? Die übliche<br />
Ungleichgewichtigkeit <strong>der</strong> Faktorenbewertung bzw. die Dominanz <strong>der</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Technikfaktoren als Vorurteil ist dafür oft beredtes Beispiel. Und warum ist das unvermeidlich,<br />
um Einsichten zu Trendaussagen zu verdichten, bzw. wenigstens das konkret<br />
Vielfältige zu einem Faktorindikator zu aggregieren? Wie ist die Verifi kation des Aggregationskriteriums<br />
möglich außer durch rückblickende, d. h. historische Betrachtung real<br />
stattgehabter Entwicklungen? Benötigt nicht jedes wissenschaftliche Szenarioverfahren<br />
eine Trendtransfermethodologie? In wie weit müssen in dieser psychologische <strong>und</strong> kulturelle<br />
Muster berücksichtigt werden, wo doch z. B. quasimimetische Anpassungen an<br />
externe bzw. an<strong>der</strong>norts entstandene, aber erst durch die Massenmedien zu uns herübergeholte<br />
Makro-Trends eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen?<br />
Darüber hinaus: welche nahe liegenden Aufgaben bzw. Probleme einer Methodologie<br />
<strong>der</strong> Simulation in Modellen hätten wir zu berücksichtigen? Vielleicht reicht an<br />
dieser Stelle eine Aufzählung, denn Vertiefungen sprengen letztlich doch den hiesigen<br />
Rahmen.<br />
– Erfassung bzw. Erkennung<br />
– Eichung <strong>der</strong> Indikatoren <strong>und</strong> Messverfahren<br />
– Ordnung, Dimensionalität, Limitierung <strong>und</strong> Aggregation<br />
– Indikation<br />
9 Vgl. den Bezug zu Trend-, Markt- <strong>und</strong> Milieuforschung (Sinus, Sigma <strong>und</strong> Meinungsforschung) Foresight-methode <strong>und</strong><br />
dazu gehörige Projekte.