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1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

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44 Wilfried Rosenberg<br />

generieren. Großstädte <strong>und</strong> Regionen werden immer mehr zu Kristallisationspunkten<br />

<strong>der</strong> Zukunft. Dort ist Kultur, Tradition <strong>und</strong> Identität. Alles Aspekte, die die Menschen<br />

brauchen um Halt <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft zu erhalten. Regionen müssen sich verhalten<br />

wie Marken, man muss sie unterscheiden können um sie wahrzunehmen; ihr Unterschied<br />

sorgt für Sicherheit <strong>und</strong> Wohlstand. Der Unterschied treibt die Entwicklung.<br />

Außerdem sind Wertegemeinschaften die besten Wertschöpfungsketten.<br />

Was wir ausstrahlen, das ziehen wir auch an. In diesem Sinne gilt es die Gemeinschaft<br />

in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> zu stärken. Der Staat ist dabei, wenn auch zögerlich, sein<br />

Geschäftsmodell zu verän<strong>der</strong>n, weil es die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> Globalisierung erzwingen.<br />

Nötige innovative, wirtschaftliche Fortschritte sind vor allem durch Konzentration <strong>und</strong><br />

Kooperation zu erreichen.<br />

Wenn schon die Bevölkerung in Sachsen <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> <strong>Oberlausitz</strong> weiter<br />

abnimmt, an<strong>der</strong>erseits aber weltweit wächst, stellt sich die Frage, wollen wir traurig<br />

sein o<strong>der</strong> die Lage als Chance sehen. Überlegen wir, wie Wertschöpfung dennoch in<br />

die Region zu holen ist <strong>und</strong> wo die <strong>Chancen</strong> liegen. Dabei liegt nahe, sich auf das zu<br />

konzentrieren, was man in <strong>der</strong> Region hat. Z. B. bedient sich Siemens in Görlitz eines<br />

wachsenden Weltmarktes in China <strong>und</strong> Indien; von diesem Markt könnte die Region<br />

profi tieren, wenn sie dazu richtig aufgestellt wäre.<br />

An dieser Stelle sei sehr deutlich gemacht: Die These, dass Verfl echtungen grenznaher<br />

Unternehmen an Bedeutung gewinnen, hat sich nicht bestätigt. Vielmehr bleibt vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> von Sprachbarrieren, Mentalitätsunterschieden, Qualitätsdefi ziten,<br />

fehlen<strong>der</strong> Termintreue u. a. die Grenze als Kostenfaktor bestehen. Deshalb ist <strong>der</strong> Meinung<br />

von den <strong>Chancen</strong> „in <strong>der</strong> Mitte Europas“ eher entgegen zu treten, ohne dass ich<br />

das pauschalisieren will <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg das Wort<br />

reden möchte. Zuerst gehört die <strong>Oberlausitz</strong> zu Sachsen <strong>und</strong> darauf sollten wir bauen!<br />

Die positive Entwicklung im Lande spornt an, schließlich haben wir auch daran<br />

mitgewirkt, dass Leuchttürme in Dresden, Leipzig <strong>und</strong> Chemnitz entstehen konnten.<br />

Wir verstehen uns nicht ausreichend als gemeinsame Region <strong>Oberlausitz</strong>, die sich im<br />

Wettbewerb mit an<strong>der</strong>en Regionen befi ndet. Das beginnt mit einer ges<strong>und</strong>en Haltung<br />

zum Wettbewerb, zu Wachstum <strong>und</strong> zum An<strong>der</strong>ssein. Beschäftigen wir uns mit <strong>der</strong><br />

Herausbildung von Alleinstellungsmerkmalen. Wir müssen uns zwischen Vielfalt, Verschiedenartigkeit,<br />

Verschwendung auf <strong>der</strong> einen <strong>und</strong> Gleichmacherei, Einheit <strong>und</strong> Geiz<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite entscheiden. Wollen wir die im Menschen liegenden Potenziale<br />

verkümmern lassen o<strong>der</strong> entwickeln? Übertriebene Fürsorglichkeit des Staates ist eher<br />

eine Entmündigung statt eine Hilfe. Sich als Mitarbeiter im Unternehmen Region zu<br />

verstehen, ist die Herausfor<strong>der</strong>ung für alle <strong>Oberlausitz</strong>er. Den Bedeutungswandel <strong>der</strong><br />

Teilregionen bedauern, hilft nicht, am Wachstum des Ganzen teilzunehmen schon.<br />

Deshalb ist <strong>der</strong> Infrastrukturentwicklung weiter Bedeutung beizumessen.<br />

In den vergangenen Jahren ist es in einem schwierigen Prozess gelungen, die wirtschaftlichen<br />

Kernkompetenzen zu markieren. Regionale Strategien daraus zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> die Kompetenzen auszuprägen, erfolgt bis heute aber nicht. Parteipolitische <strong>und</strong><br />

ideologische Grabenkämpfen <strong>und</strong> falsche Kompromisse wie auch Kirchturmdenken<br />

verschleißen jene Gestaltungskräfte, die wir dringend brauchen. Wenn wir das regional<br />

nicht schaffen, weil die Kreise dazu keine Kraft aufbringen, wie wir gerade bei <strong>der</strong> Ver-

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