1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

Trialog als Vision für das kleine Dreieck Zittau–Hrádek–Bogatynia 55
Ergebnisse der vorangegangenen Betrachtungen beispielhaft in einem Entwurf von Baumassen
und Freifl ächen konkret ausgearbeitet werden. Ziel ist es, ein zukunftsfähiges
Image unter dem Aspekt der Belebung der Innenstadt zu entwickeln. Bei der Bearbeitung
der Aufgabenstellung wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit empfohlen.
Projektphilosophie Trialog
Trialog steht für das Leben dreier Kulturen in einer gemeinsamen Region, für den
Aufbau grenzüberschreitender Vertrauensgemeinschaften und Netzwerke sowie dem
Überwinden von Vorbehalten. Positives Denken und Handeln sind gerade in einer
wirtschaftlich angeschlagenen Region notwendig. Arbeitsplätze zu schaffen wäre eine
effektive Lösung, um die Region in eine blühende Landschaft dreier Nationen zu
verwandeln, doch dies liegt nicht in den Händen von Architekten. Wir setzen bei den
weichen Standortfaktoren Bildung, Kultur, Erholung und Tourismus an. Wir entwickeln
Qualitäten für Bürger und Touristen.
Wir schärfen die jeweilige Identität und Spezialität der drei Städte deutlicher. Nicht
Konkurrenz, sondern das Prinzip funktionaler Ergänzung. Die Symbiose ist der Anreiz zur
regionalen Bewegung der Menschen und für ein intensives Kennenlernen der Nachbarn.
Das alltagsweltliche Miteinander bei Freizeit und Sport, beim Flanieren, in der Disco oder
beim Einkaufen führt zum Abbau von Vorurteilen. Nach und nach werden Vertrauensgemeinschaften
aufgebaut, und es kommt zu gemeinsamen Projekten aus der Bürgerschaft.
Regionales Konzept für das Dreiländereck:
Verbinden, Netzwerkbildung und Funktionsteilung
Trialog ist eine komplexe Angelegenheit, deshalb gilt es offene Prozesse zu fördern und
Rückhalt bei der Bevölkerung zu fi nden. Für Bewegung in Beinen und Köpfen der Menschen
braucht es eine grenzübergreifende Verbindung, Vernetzung und Funktionsteilung
auf allen Ebenen. Wir planen eine Ringverbindung mit Regiotram und Rad. Der Straßenbau
befi ndet sich bereits in Planung. Ein gemeinsamer öffentlicher Verkehrsverbund
erhöht den Anreiz über die Grenze zu fahren. Die längerfristige Regiotramverbindung
wird mit einer Roburbuslinie überbrückt.
Zur medialen Vernetzung werden dreisprachige Radiosender, Fernsehprogramm
und Zeitung mit Standbeinen in jeder Stadt aufgebaut. Dabei gilt es unterschiedliche
gesellschaftliche Gruppen anzusprechen und zu beteiligen. Um einer Scheinintegration
der Region vorzubeugen und Selbstorganisationsprozesse aus der Bürgerschaft anzuschieben,
ist Bürgerinformation und -beteiligung eine entscheidende Voraussetzung.
Die Vereine im Dreiländereck vernetzen wir im Vereinshaus und im Bürgerbüro, welche
in Zittau in der „living factory“ integriert werden. In Hrádek und Bogatynia werden an
zentraler Stelle ebenfalls Ansprechpunkte für Bürger geschaffen. Zum Aufspüren von
Ideen und Ängsten der Bürger wird mittelfristig ein trilaterales Bürgerforum organisiert.
Das Bürgerbüro im Roburwerk dient dafür als Ausgangspunkt.
Gemeinsame Wege (bestehende und noch zu realisierende), wie Radwege (z. B. Oder-
Neißeradweg), sowie die Regiotram verbinden die drei Städte zu einem länderübergrei-