1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau
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Theoretische Anmerkungen zu Problemen <strong>der</strong> Modellierung <strong>und</strong> Operationalisierung 107<br />
Theoretische Anmerkungen zu Problemen <strong>der</strong> Modellierung<br />
<strong>und</strong> Operationalisierung im Anfor<strong>der</strong>ungs- <strong>und</strong><br />
Erwartungsspektrum <strong>der</strong> Regionalforschung<br />
ECKEHARD BINAS<br />
1. Einleitung<br />
Das Bedürfnis, die Entwicklung bzw. Verän<strong>der</strong>ungen des Bisherigen vorherzusagen <strong>und</strong><br />
dabei die möglichen Gefahren zu erkennen, schließlich gar noch die Ursachen selbiger<br />
zu ermitteln <strong>und</strong> Wege <strong>und</strong> Instrumente zu fi nden, solchen auszuweichen o<strong>der</strong> sie zu<br />
bannen, solche Bedürfnisse sind vermutlich so alt wie <strong>der</strong> Mensch, wenigstens so alt<br />
wie unsere Kultur. Wenn im Folgenden also die Rede davon sein soll, welche Möglichkeiten<br />
o<strong>der</strong> auch Grenzen wir fi nden, diesem Bedürfnis zu entsprechen <strong>und</strong> dies gar<br />
noch nach den Maßstäben <strong>der</strong> zeitgenössischen Wissenschaften, so knüpfen wir an eine<br />
alte Tradition an <strong>und</strong> tun auch gut daran, <strong>der</strong>en Erfahrungen zu nutzen. D. h. auch<br />
zu fragen, warum unseren Vorgängern solche Unternehmungen – nennen wir sie mal<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Zukunft mit Mitteln <strong>der</strong> Gegenwart bzw. mit Mitteln <strong>der</strong> Erfassung<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Modellierung hochkomlexer Systeme – bis heute immer nur mäßig schlecht<br />
bis recht gelangen <strong>und</strong> sie die Defi zite ihrer Vorher- <strong>und</strong> Aussagen mit Hermeneutik<br />
<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Spekulation bzw. Glaubenssätzen kompensiert haben. Wenn darüber hinaus<br />
auch noch Modelle gef<strong>und</strong>en werden sollen, die zum einen mit gewissem Verallgemeinerungsanspruch<br />
auftreten <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en im Maßstab nomothetischer Wissenschaften<br />
operabel, in empirischen Untersuchungen quantifi zierend exakt <strong>und</strong> also Aussagen über<br />
Zusammenhänge <strong>und</strong> Abhängigkeiten systematisch verifi zierbar sein sollen, dann können<br />
wir ungefähr erahnen, auf welches unsicheres Gelände wir gelangen. Daran än<strong>der</strong>t<br />
sich auch nichts, wenn eine nun wie<strong>der</strong> neue Rechnergeneration eine um ein Vielfaches<br />
multiplizierte Datenmenge auswerten <strong>und</strong> korrelieren kann. Denn auch diese neuen<br />
Rechner sind auf Daten angewiesen, die für sie aufbereitet <strong>und</strong> eingeordnet wurden.<br />
Bevor also Interdependenzeffekte von Faktoren <strong>der</strong> <strong>Regionalentwicklung</strong> im Modell<br />
dargestellt <strong>und</strong> Entwicklungsverläufe in Szenarien (unter Berücksichtigung z. B. <strong>der</strong> Zyklentheorie,<br />
z. B. Kondratieff-Zyklen <strong>und</strong> den sog. Megatrends) durchgespielt/simuliert<br />
werden können, müssen wir uns <strong>der</strong> Voraussetzungen, <strong>der</strong> selektiven Entscheidungen<br />
<strong>und</strong> auch <strong>der</strong> noch einmal einschränkenden Instrumentarien gewiss sein, auch wenn<br />
sich in ihrer Anwendung diese wie<strong>der</strong> verbessern lassen.<br />
Deshalb möchte ich im Folgenden einige Anmerkungen dazu machen, welche Überlegungen<br />
<strong>und</strong> sicher auch noch ungelösten Probleme zu den Vorleistungen solcher