1 Regionalentwicklung der Oberlausitz Chancen und ... - IHI Zittau

32 Peter Heinrich
der 90er Jahre die modernste und leistungsfähigste Molkerei Deutschlands. Auf Grund
weiterer Nachfragen wird sie erweitert.
3.3 Ausbau der Verkehrswege
Nach der Wende war sofort erkennbar, dass das stark vernachlässigte Straßennetz die
Entwicklungschancen und die Konkurrenzfähigkeit der Region erheblich verschlechtern
würde. Entschlossen wurde das gesamte Verkehrsnetz mit Autobahnen, Bundesstraßen,
Kreis- und Gemeindestraßen saniert und auf einen modernen Stand gebracht. Ausschlaggebend
für die positive Entwicklung der Oberlausitz wurde der schnelle Aus- und
Neubau der A 4. Nachdem bereits zum 15. 7. 1994 die Autobahnbrücke über die Lausitzer
Neiße für Lkw verfügbar war, konnte am 5. 8. 1996 die allgemeine Verkehrsfreigabe
erfolgen. Konsequent wurde die gesamte A 4 von Dresden nach Ludwigsdorf bis März
1999 modern gebaut. Der Bau der B 178 von der Autobahn A 4 (bei Weißenberg) bis
Zittau und die Weiterführung bis Liberec/Reichenberg ist aufgenommen. Nunmehr
befi nden sich die B 96n von der Autobahn A 13 bei Ruhland bis Hoyerswerda und die
B 160 von Hoyerswerda bis Weißwasser in der Planung. Damit sollen die Nachteile der
autobahnfernen Lage von Hoyerswerda, Schwarze Pumpe und Weißwasser überwunden
und eine weitere leistungsfähige West-Ost-Verbindung aus den Räumen Halle-Leipzig
und Elsterwerda-Schwarzheide nach Polen bereitgestellt werden. Die Vorhaben B 96n,
B 160 und B 178 sind im aktuellen Bundesverkehrswegeplan der Kategorie „vordringlicher
Bedarf “ zugeordnet und bis 2015 zu realisieren.
Das Streckennetz der DBAG wurde zielstrebig modernisiert: Nahezu alle Gleisanlagen,
soweit sie langfristig weiterhin benötigt werden, wurden erneuert. Die Strecke
Dresden–Görlitz wurde vollständig zweigleisig ausgebaut und wird ab 2006 komplett
durch elektronische Stellwerke gesteuert. Die Strecken Arnsdorf–Kamenz, Bischofswerda–Zittau,
Zittau–Görlitz, Görlitz–Cottbus, Ruhland–Horka wurden teilweise aufwendig
saniert. Nach dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan ist die Elektrifi zierung der Strecke
Dresden–Görlitz und der Ausbau für 160 km/h vorgesehen. Die Strecke (Berlin–)
Cottbus–Görlitz soll zweigleisig ausgebaut und ebenfalls elektrifi ziert werden. Für den
Güterverkehr zwischen Deutschland und Polen ist die Strecke Falkenberg–Hoyerswerda–
Horka sehr bedeutsam. Sie soll für 120–140 km/h Geschwindigkeit ausgebaut werden.
Für den Abschnitt Knappenrode–Kohlfurt (Węgliniec) ist der zweigleisige Ausbau und
die Elektrifi zierung in den Jahren 2009/2010 vorgesehen.
Die Strecken Dresden–Görlitz–Breslau (Wrocław) und Falkenberg/Dresden–Hoyerswerda–Breslau
(Wrocław) haben auch im europäischen Rahmen eine herausragende Verbindungsfunktion
und sind wichtige Abschnitte im europäischen Transportkorridor III
(Leipzig/Berlin–Breslau (Wrocław)–Kattowitz (Katowice)–Lemberg (Lwiw)–Kiew.
Es ist jedoch auch von aufgegebenen Strecken zu berichten:
Görlitz SVT–Königshain: 23. 5. 1993 Schienenpersonennahverkehr (SPNV) eingestellt,
1997 stillgelegt,
Bahnsdorf/Sedlitz–Sabrodt–Spreewitz: in Abschnitten 1995, 2002, 2003 stillgelegt,
Weißwasser–Bad Muskau: 1995 stillgelegt,