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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Tab. 16:<br />

Flächenbedarf zur Erzeugung einer Gigawattstunde Strom bzw. Wärme pro Jahr (ha)<br />

Erneuerbare Energie-Option<br />

Flächenbedarf<br />

Stromerzeugung (ha je GWhel/a)<br />

Wärmebereitstellung (ha je<br />

GWhth/a)<br />

Biomasse-Anbau 98 49<br />

Biomasse-Reststoffe 148 74<br />

Geothermie 18 2<br />

Windenergie 7 -<br />

Photovoltaik 6 -<br />

Wasserkraft n.b.* -<br />

Solarthermie - 3<br />

Umgebungswärme - 3<br />

Erdwärmesonden - 11<br />

Abwasserwärme - 53<br />

*Wert nicht bekannt, da abhängig von lokalen Druck- und Durchflussvorgaben<br />

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung 2010, S. 9<br />

Für Windkraftturbinen werden nur relativ kleine Flächen (Stell- und Zufahrtsflächen)<br />

komplett versiegelt. Die restliche Fläche zwischen den Turbinen kann weiterhin<br />

landwirtschaftlich genutzt werden. An<strong>der</strong>s bei Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen: Hier<br />

wird zwar ebenfalls nur ein kleiner Teil <strong>der</strong> Fläche komplett versiegelt, allerdings werden<br />

große Flächen beschattet und die Anlagen eingezäunt. Unter den Solarzellen kann jedoch<br />

Grünland gedeihen, das bei entsprechen<strong>der</strong> Aufstän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zellen von Schafen<br />

beweidet werden kann und damit eine extensive Nutzung erlaubt.<br />

Auch bei Biogasanlagen wird die Anlagenfläche für Fermenter und Silos versiegelt,<br />

ebenso wie die Zufahrtswege, die im Gegensatz zu den Zufahrtswegen zu Windkraft- und<br />

Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen regelmäßig mit schweren Maschinen befahren werden<br />

müssen.<br />

Weitere Flächen sind u.U. für die Trassen <strong>der</strong> Stromkabel o<strong>der</strong> Gasleitungen notwendig,<br />

die für die Betreiber <strong>der</strong> Erneuerbare-Energien-Anlagen und die Netzbetreiber zugänglich<br />

bleiben müssen. Eine landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen ist i.d.R. jedoch<br />

weiterhin möglich. Bodenbelastungen entstehen darüber hinaus während des<br />

Bauprozesses <strong>der</strong> Anlagen, wobei Bodenbewegungen in großem Umfang ebenso wie<br />

Bodenverdichtungen stattfinden können. Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Errichtung von großen Wind-,<br />

Freiflächenphotovoltaik- und Biogasanlagen sind diese Wirkungen zu erwarten.<br />

Eine Studie <strong>der</strong> Akademie Leopoldina beziffert die Flächeneffizienz von Photovoltaik,<br />

Solarthermie und Windturbinen mit einem 10-fach höheren Faktor (W pro m 2 ) als die<br />

pflanzliche Photosynthese, wodurch <strong>der</strong> „Energy Return in Investment“ (gewonnene<br />

Energie geteilt durch investierte fossile Energie) bei Photovoltaik-Modulen ca. 7 beträgt,<br />

bei Windturbinen ca. 18, bei Biomasse hingegen meist kleiner als 3 ist (Nationale<br />

Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften Leopoldina 2012, S. 11f.).<br />

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