24.10.2015 Views

28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

78o21arPC

78o21arPC

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

ökologische Landbau das umgekehrte Bild. Hier bestehen eher eine Kohlenstoff-Über- und<br />

eine Stickstoff-Unterversorgung (Capriel, 2006 in: LfL 2010, S. 43).<br />

Die Humussituation hat sich demnach nicht verbessert. Im Gegensatz zu den Aussagen<br />

des SRU von 1985 (SRU 1985, S. 210) liegen jedoch heute repräsentative Datengrundlagen<br />

darüber vor, und <strong>der</strong> Humusgehalt wird in Bodenroutineuntersuchungen mit bestimmt.<br />

Humusbilanzen werden auch auf betrieblicher Ebene erstellt.<br />

Zudem wird mit <strong>der</strong> Bodenzustandserhebung (BZE) Landwirtschaft erstmalig eine<br />

deutschlandweite, konsistente und repräsentative Inventur <strong>der</strong> Kohlenstoffvorräte in den<br />

obersten 100 cm landwirtschaftlich genutzter Böden durchgeführt. Dabei werden die<br />

Vorräte an organischem Kohlenstoff in landwirtschaftlich genutzten Böden in<br />

Deutschland erfasst. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag, damit Deutschland seinen<br />

Verpflichtungen gemäß <strong>der</strong> Klimarahmenkonvention <strong>der</strong> Vereinten Nationen und dem<br />

Kyoto-Protokoll nachkommen kann. Die erhobenen Daten sollten in jedem Falle für<br />

weitergehende Auswertungen verfügbar gemacht werden.<br />

Am Beispiel <strong>der</strong> Regenwürmer können die Wechselwirkungen zwischen den<br />

verschiedenen Belastungen gezeigt werden. So führen stoffliche Belastungen,<br />

Bodenbearbeitung und Bodenverdichtungen zur Beeinträchtigung von Regenwürmern,<br />

die dann wie<strong>der</strong>um ihren Beitrag zum Humusbildung nicht leisten können und damit<br />

auch zum Humusabbau beitragen. Ebenso tragen Bodenorganismen zur<br />

Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Pufferleistungen bei. Regenwürmer nehmen Schwermetalle auf,<br />

worüber diese in die Nahrungskette gelangen, da die schwermetallhaltigen<br />

Regenwürmer gefressen werden (SRU 1985, S. 196)<br />

6.2.3 Einfluss <strong>der</strong> Landwirtschaft - Entwicklungen seit 1985<br />

Die Landwirtschaft ist <strong>der</strong> größte Nutzer des Bodens und hat damit einen wesentlichen<br />

Einfluss auf dessen Zustand. Landwirtschaftliche Produktionspraktiken sind maßgeblich<br />

für den Zustand des Bodens verantwortlich. Dabei beeinflusst die Landwirtschaft vor<br />

allem die natürlichen Funktionen des Bodens und wird wie<strong>der</strong>um durch den Boden in<br />

ihrer Nutzungsfunktion (siehe oben, c) beeinflusst. Im Folgenden werden diejenigen<br />

landwirtschaftlichen Faktoren dargestellt, die die Bodenfunktionen beeinflussen. Dabei<br />

wirken sich einzelnen Faktoren häufig auf mehrere Bodenfunktionen aus.<br />

Die Landwirtschaft hat durch den verstärkten Zubau von Betriebsgebäuden (Ställe,<br />

Maschinenhallen usw.) - beson<strong>der</strong>s auch im Außenbereich von Ortschaften – sowie von<br />

Wirtschaftswegen zunehmend Einfluss auch auf die Flächenversiegelung. Die Zahl von<br />

neu errichteten landwirtschaftlichen Gebäuden ist in Tab. 34 dargestellt. Die überbaute<br />

Fläche liegt demnach seit 2000 jährlich zwischen 2.375 und 3.504 ha. Allerdings ist aus<br />

<strong>der</strong> Tabelle nicht ersichtlich, ob es sich um Neuversiegelungen handelt, o<strong>der</strong> ob die<br />

überbauten Flächen schon zuvor versiegelt waren.<br />

125

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!