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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Landschaftsrahmenplänen als geschlossenes Konzept, die in <strong>der</strong> Regionalplanung weitaus<br />

mehr Gewicht als zahllose Einzelgutachten über örtliche Vorkommen und<br />

Schutzbedürftigkeit haben sollen (SRU 1985, S. 312).<br />

2.) Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Intensivierung ökologischer Vorrangflächen<br />

a) Wegfall <strong>der</strong> Landwirtschaftsklausel des § 15 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes<br />

(von 1976), was auch ermögliche, Landschaftsschutzgebiete mit einschneidenden<br />

und effizienten Schutzanfor<strong>der</strong>ungen festzusetzen (SRU 1985, S. 311).<br />

b) Erlass allgemeiner gesetzesunmittelbarer und bußgeldwehrter<br />

Verän<strong>der</strong>ungssperren für die allgemein bestimmbaren und sichtbaren<br />

naturbetonten Biotope (wie Wallhecken, Tümpel, Geländestreifen, Feldholzinseln<br />

usw.). Für weniger leicht zu erkennende naturbetonte Flächen sollten<br />

Verän<strong>der</strong>ungssperren spätestens mit Beginn von Biotopkartierungen erlassen<br />

werden (SRU 1985, S. 312).<br />

c) Die Sicherung und Ausglie<strong>der</strong>ung kleinflächiger Elemente des Biotopverbundes<br />

sollten von jedem Landwirt ohne Entgelt gefor<strong>der</strong>t werden. Soweit<br />

Pflegemaßnahmen vereinbart o<strong>der</strong> auferlegt werden, sollten diese entgolten<br />

werden (SRU 1985, S. 312, 313).<br />

d) Die Grundstückseigentümer sollten auf Spitzenpachten verzichten, sofern Auflagen<br />

einzuhalten sind (Pachtmin<strong>der</strong>ung) (SRU 1985, S. 313).<br />

e) Der Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln an Feldrainen und<br />

Wegrän<strong>der</strong>n, etwa für Randflächen <strong>der</strong> Schläge bis zu einer Breite von 3 m, sollten<br />

beschränkt und entsprechende Regeln umweltschonen<strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

entwickelt werden (SRU 1985, S. 317).<br />

3.) Berücksichtigung umweltpolitischer Belange auf allen Ebenen<br />

a) Gezieltere Ausrichtung von Maßnahmen <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Infrastrukturverbesserung an umweltpolitischen Belangen (SRU 1985, S. 318).<br />

b) Verbesserung <strong>der</strong> personellen und finanziellen Ausstattung von<br />

Naturschutzbehörden (SRU 1985, S. 311)<br />

c) „drastische Begrenzung“ des Verlustes naturbetonter Landschaftsteile durch<br />

Siedlung, Industrie, Verkehr als nichtlandwirtschaftlichen „Flächenverbrauch“ (SRU<br />

1985, S. 321)<br />

d) Beachtung von Aspekten des Biotopschutzes im Rahmen <strong>der</strong> Flurbereinigung (SRU<br />

1985, S. 307):<br />

• Flurbereinigung als Instrument zur Durchsetzung des Biotopverbundes gegenüber<br />

den Landwirten durch die Naturschutzbehörde (SRU 1985, S. 313);<br />

• Novellierung des Flurbereinigungsgesetzes: Ausdehnung des nach § 47 FlurbG<br />

zulässigen Flächenabzugs für gemeinschaftliche und öffentliche Anlagen auf die<br />

kleinflächigen linien- und punktförmigen Landschaftsstrukturen, die für einen<br />

Biotopverbund erfor<strong>der</strong>lich sind. „Als Richtschnur für den durchschnittlichen<br />

Flächenbedarf gibt <strong>der</strong> Rat etwa 3% <strong>der</strong> Gesamtfläche des<br />

Flurbereinigungsgebietes an“ (SRU 1985, S. 317).<br />

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