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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Dioxinbelastungen entlang <strong>der</strong> Lebensmittelkette sind vor allem auf Ebene <strong>der</strong><br />

Futtermittelwirtschaft bekannt, wo erhöhte Dioxin-Werte in Tierfutter nachgewiesen<br />

wurden. Dioxin wird wie Radioaktivität und Schwermetalle jedoch auch durch die Luft<br />

transportiert und lagert sich als Deposition auf Pflanzen und Boden ab (BMU 2011c: S.<br />

16). Die pflanzliche Aufnahme von Dioxin (und PCB) über den Boden wird allerdings<br />

bisher als gering eingeschätzt (Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit 2006) Es ist jedoch festzuhalten, dass die Entstehung <strong>der</strong> Dioxin-,<br />

Schwermetall- und radioaktiven Belastung nicht im Zusammenhang mit Wirkfaktoren <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen Produktion steht, diese Stoffe jedoch durch das Vorkommen in z.B.<br />

Futtermitteln, Pflanzenschutz- und Düngemitteln und Klärschlamm auch über den Einsatz<br />

landwirtschaftlicher Betriebsmittel in die Umwelt gelangen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Lebensmittelüberwachung zeigen insgesamt, dass es immer wie<strong>der</strong> zu<br />

Belastungen mit Rückständen und Kontaminanten kommen kann. Es wird daher eine<br />

ausgewogene Ernährung empfohlen, um einseitig starken Belastungen einzelner Stoffe zu<br />

entgehen (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 2013, S. 2).<br />

6.6.3 Einfluss <strong>der</strong> Landwirtschaft – Entwicklungen seit 1985<br />

Der SRU nannte 1985 folgende „produktionsbedingte Stoffgruppen“, die aus <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen Produktion in die Lebensmittel gelangen können:<br />

• Pflanzenschutzmittel (Pestizide und Wachstumsregler) und Düngemittel<br />

(Nitrat)<br />

• Tierarzneimittel und Futtermittelzusatzstoffe<br />

• Mykotoxine, Schwermetalle, Gebrauchschemikalien (SRU 1985, S. <strong>28</strong>1)<br />

2011 wurden in Deutschland 17.157 Proben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln<br />

untersucht. Es handelt sich dabei zum einen um Plan- und Monitoringproben (16.661<br />

Proben) sowie um Verdachts-, Beschwerde- und Verfolgsproben (496 Proben). Bei den<br />

Plan- und Monitoringproben konnten bei 60,2% <strong>der</strong> Proben Rückstände nachgewiesen<br />

werden, bei 2,7% waren die zulässigen Rückstandshöchstgehalte überschritten. Von den<br />

Verdachts-, Beschwerde- und Verfolgsproben wiesen 49,4% Rückstände auf, wobei die<br />

Höchstgehalte bei 7,1% <strong>der</strong> Proben nicht eingehalten wurden (siehe Tab. 53) (Bundesamt<br />

für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit o.J.a).<br />

Tab. 53:<br />

Gesamtübersicht über die Ergebnisse des Jahres 2011 ("surveillance sampling"-Proben)<br />

Lebensmittelgruppen<br />

Proben<br />

gesamt<br />

Proben ohne<br />

Rückstände<br />

(nicht quantifizierbar)<br />

Proben mit<br />

Rückständen<br />

Proben mit<br />

Rückständen<br />

über dem<br />

Rückstandshöchst-gehalt<br />

Proben mit Rückständen<br />

über dem<br />

Rückstandshöchstgehalt<br />

-beanstandet-<br />

Getreide 476 317<br />

159<br />

5<br />

1<br />

(66,6 %)<br />

(33,5 %)<br />

(1,1 %)<br />

(0,2 %)<br />

Säuglings- und<br />

Kleinkin<strong>der</strong>nahrung<br />

251 241<br />

(96,0 %)<br />

10<br />

(4,0 %)<br />

0<br />

(0,0 %)<br />

0<br />

(0,0 %)<br />

203

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