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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Die Belastung von Grundwasser geschieht i.d.R. über diffuse Einträge. Punktuelle<br />

Belastungen des Grundwassers entstehen z.B. durch das Austreten von Schadstoffen an<br />

Unfallstellen. Oberflächengewässer werden sowohl über diffuse als auch über punktuelle<br />

Einträge belastet. In jedem Falle ist zu berücksichtigen,, dass zwischen Grund- und<br />

Oberflächengewässern ein Austausch stattfindet.<br />

Schadstoffe entstammen einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen:<br />

• Industrie (Direkte Einleitung und indirekte Einträge)<br />

• Bergbau<br />

• Kläranlagen<br />

• Urbane Gebiete (vor allem Kanalisationen und nicht an die Kanalisation<br />

angeschlossene Einwohner)<br />

• Drainagen<br />

• Oberflächenabfluss (auch durch den Straßenverkehr bedingt: Ölverluste und<br />

Reifenabrieb)<br />

• Erosion<br />

• Atmosphärische Deposition<br />

• Schifffahrt: „betriebs- o<strong>der</strong> unfallbedingte Freisetzung wassergefährden<strong>der</strong><br />

Stoffe und toxischer Anstriche“ (Län<strong>der</strong>arbeitsgemeinschaft Wasser 1996, S. 7).<br />

Die wassergefährdenden Stoffe werden in Wassergefährdungsklassen (1-3) entsprechend<br />

dem Einstufungsverfahrens <strong>der</strong> „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum<br />

Wasserhaushaltsgesetz über die Einstufung wassergefährden<strong>der</strong> Stoffe in<br />

Wassergefährdungsklassen“ (VwVwS) vom 17.5.1999 eingeteilt. Aktuell sind ca. 1850<br />

Stoffe als wassergefährdend klassifiziert (BMU 2010d, S. 97). Die Schadstoffwirkungen im<br />

Wasser lassen sich verschiedenen Wirkmechanismen zuordnen:<br />

• Verbrauch an Sauerstoff beim Abbau organischer Stoffe durch<br />

Mikroorganismen und dadurch bewirkter Rückgang o<strong>der</strong> Schwund<br />

sauerstoffbedürftiger Arten<br />

• Nährstoffeintrag mit einseitiger För<strong>der</strong>ung des Wachstums nährstofflieben<strong>der</strong><br />

Arten und Verdrängung <strong>der</strong> übrigen Arten (z.B. Algenwachstum in <strong>der</strong> Ostsee)<br />

(Eutrophierung)<br />

• Direkte und indirekte toxische Wirkungen auf Pflanzen- und Tierarten, sowie<br />

Anreicherung toxischer Stoffe in <strong>der</strong> Nahrungskette, die beide zum Absterben<br />

führen (SRU 1985, S. 258)<br />

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie for<strong>der</strong>t die Erreichung eines „guten Zustandes“ von<br />

Grundwasser und Gewässern (ökologischer Zustand, chemischer Zustand,<br />

mengenmäßiger Zustand) bis <strong>2015</strong>. Abb. 114 zeigt, dass <strong>der</strong> gute chemische Zustand von<br />

63% <strong>der</strong> Grundwasserkörper und 88% <strong>der</strong> Oberflächenwasserkörper erreicht wird, ein<br />

guter o<strong>der</strong> sehr guter ökologischer Zustand jedoch nur von 10% <strong>der</strong><br />

Oberflächenwasserkörper (BMU 2010d, S. 56).<br />

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