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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Die Streuobstflächen nehmen jedoch kontinuierlich ab. So ging beispielsweise <strong>der</strong><br />

Bestand an Streuobstflächen in Nordrhein-Westfalen zwischen 1979 und 2009 um 74%<br />

zurück (Umweltbundesamt 2010a, S. 89) (siehe auch Kapitel 6.1).<br />

Das Landschaftsbild wird ferner durch extensive Grünlandflächen geprägt, die durch eine<br />

hohe Artenzahl (Pflanzen- und Tierarten) und einen bunten Blütenflor gekennzeichnet<br />

sind (siehe auch Kapitel 6.1). Die Intensität <strong>der</strong> Grünlandnutzung ist jedoch in den letzten<br />

Jahrzehnten einerseits ständig gesteigert worden, wodurch <strong>der</strong> Lebensraum für an<br />

nährstoffarme Standorte angepasste Pflanzen- und Tierarten schrumpfte und auch das<br />

Landschaftsbild das Element artenreicher blühen<strong>der</strong> Wiesen verlor. An<strong>der</strong>erseits geht <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Grünlandnutzung überhaupt zurück (siehe Kapitel 6.1).<br />

Vielfalt und Eigenart einer Landschaft lassen sich vor allem anhand des Vorkommens von<br />

Landschaftselementen o<strong>der</strong> -strukturen beschreiben. Diese sind nicht nur von <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft geschaffen worden, son<strong>der</strong>n umfassen auch natürliche, vom Relief o<strong>der</strong><br />

von Gewässern bedingte Erscheinungen wie z.B. Felsen, die sichtbar aus <strong>der</strong> Landschaft<br />

herausragen. Landschaften ohne solche Landschaftselemente werden als langweilig und<br />

eintönig empfunden. Eine Darstellung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Ausstattung mit<br />

Landschaftselementen ist mangels statistischer Daten über einen größeren Zeitraum<br />

hinweg bisher nicht möglich. Erhebungen im Zusammenhang mit Cross Compliance<br />

zeigen, dass in den betrachteten Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Flächenanteil dieser<br />

Landschaftselemente im Agrarland 0,3 bis 0,4 % beträgt, wobei Cross Compliancerelevante<br />

Elemente den größten Umfang einnehmen (Nitsch, H. et al. 2009).<br />

Als Indikator, <strong>der</strong> extensive Flächennutzungen (artenreiche Grünland-, Acker-, Streuobstund<br />

Weinbergsflächen sowie Brachen) und das Vorkommen von Landschaftselementen in<br />

<strong>der</strong> Agrarlandschaft (z.B. Hecken, Raine, Feldgehölze und Kleingewässer) gemeinsam<br />

darstellt, gilt <strong>der</strong> High Nature Value- (HNV) Indikator (Oppermann, R., et al. 2012a). Er<br />

wurde erstmalig 2009 erfasst, so dass eine Entwicklung bisher nicht dargestellt werden<br />

kann. 2009 betrug <strong>der</strong> Indikatorwert 13%, er soll bis <strong>2015</strong> auf 19% gesteigert werden<br />

(BMU 2007, S. 50).<br />

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