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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Trotz positiver Ansätze ist die dauerhafte Sicherung von Arten und Lebensräumen sowohl<br />

in den Schutzgebieten als auch beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Agrarlandschaft bisher nicht<br />

gewährleistet. Dafür ist beson<strong>der</strong>s die zunehmende Intensivierung (siehe Kapitel 6.1) <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen Produktion verantwortlich. Diese Entwicklung wird durch<br />

Rahmenbedingungen wie das EEG o<strong>der</strong> auch durch steigende Produktpreise vielerorts<br />

noch verstärkt (siehe Kapitel Kapitel 0). Für den Biodiversitätsverlust spielt zunehmend<br />

aber auch <strong>der</strong> Klimawandel eine Rolle, <strong>der</strong> 1985 noch nicht thematisiert wurde.<br />

Insgesamt kann festgehalten werden, dass <strong>der</strong> Biodiversitätsschutz politikübergreifend<br />

hohe Berücksichtigung findet, was sich sowohl in politischen Richtlinien und Gesetzen,als<br />

auch in konkreten Schutzmaßnahmen nie<strong>der</strong>schlägt. Dennoch ist <strong>der</strong> Biodiversitätsverlust<br />

bisher nicht eingeschränkt worden, son<strong>der</strong>n schreitet voran, und die landwirtschaftliche<br />

Produktion hat weiterhin einen maßgeblichen Einfluss darauf. Zur Erhaltung <strong>der</strong><br />

Biodiversität sind demnach weitere Schutzbemühungen erfor<strong>der</strong>lich, die auch die<br />

Landwirtschaft mit einschließen müssen. Die Erhaltung und Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong><br />

Agrarlandschaft als Lebensraum werden mit Einschränkungen <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />

Flächennutzung sowie <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Bewirtschaftung verbunden sein. Die<br />

Diskussionen im Rahmen <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> GAP 2013/2014 um die obligatorische<br />

Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen auf betrieblicher Ebene greifen den Vorschlag<br />

des SRU von 1985 auf, von den Landwirten die Bereitstellung entsprechen<strong>der</strong> Flächen<br />

ohne Entgelt zu for<strong>der</strong>n. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass ein zunehmen<strong>der</strong> Bedarf<br />

an Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen einer generellen Nicht-Nutzung<br />

landwirtschaftlicher Flächen entgegenstehen. Ebenso ist aus Umwelt- und<br />

Naturschutzsicht sicher zu stellen, dass die bereitgestellten Flächen nicht nur quantitativ,<br />

son<strong>der</strong>n auch in ihrer Qualität und Pflege umwelt- und naturschutzfachlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechen. Daneben ist die Effizienz des Mitteleinsatzes zu klären, denn<br />

eine Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen wird – nach aktuellem Diskussionsstand -<br />

mit <strong>der</strong> Gewährung von Zahlungsansprüchen verbunden sein. Die Vorschläge zur<br />

Gestaltung <strong>der</strong> GAP nach 2013 werden eingehen<strong>der</strong> in Kapitel 7.6. dargestellt.<br />

7.2 Begrenzung <strong>der</strong> Emissionen aus <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

7.2.1 For<strong>der</strong>ungen des SRU 1985<br />

Inhaltliche For<strong>der</strong>ungen<br />

Der SRU stellte unter <strong>der</strong> Überschrift „Begrenzung <strong>der</strong> Emissionen aus <strong>der</strong> Landwirtschaft“<br />

For<strong>der</strong>ungen und Empfehlungen zu den Themen Düngung, Pflanzenschutz und Erosion<br />

auf.<br />

Für den Themenkomplex Düngung sah <strong>der</strong> SRU Anpassungsbedarf, da insbeson<strong>der</strong>e eine<br />

wachsende Gefährdung <strong>der</strong> Trinkwasserversorgung durch steigenden Nitratgehalt (SRU<br />

1985, S. 321) zu beobachten war. Der SRU for<strong>der</strong>te allgemein die genauere Anpassung<br />

<strong>der</strong> Düngung an standörtliche Gegebenheiten, Bodeneigenschaften, Lage und<br />

Grundwasserflurabstand sowie an den Pflanzenbedarf und gegebenenfalls auch die<br />

Beschränkung des Düngereinsatzes (SRU 1985, S. 321). Des Weiteren sollten die Düngung<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen einer stärkeren staatlichen Kontrolle unterstellt werden (SRU<br />

1985, S. 321).<br />

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