24.10.2015 Views

28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

78o21arPC

78o21arPC

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung <strong>der</strong> Agrarstruktur und des Küstenschutzes“<br />

grundlegend reformiert werden sollte.<br />

Die Gemeinschaftsaufgabe dient heute im Wesentlichen <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong><br />

Maßnahmen <strong>der</strong> 2. Säule. Diese enthält gemäß <strong>der</strong> neuen ELER-Verordnung ab <strong>2015</strong><br />

sechs Prioritäten:<br />

1. Wissenschaftstransfer und Innovation.<br />

2. Lebens- und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

3. Verarbeitung, Vermarktung, Tierschutz.<br />

4. Wie<strong>der</strong>herstellung, Erhaltung und Verbesserung landwirtschaftlicher Ökosysteme.<br />

5. Ressourceneffizienz, kohlenstoffarme und klimaresistente Wirtschaft.<br />

6. Soziale Inklusion und Armutsbekämpfung.<br />

Maßnahmen des Umwelt- und Naturschutzes werden vorwiegend in den Prioritäten 4 und<br />

5 umgesetzt. Die vom SRU bemängelten negativen Umwelt- und Naturschutzwirkungen<br />

einiger För<strong>der</strong>maßnahmen lassen sich auch heute noch feststellen. So wurden in <strong>der</strong><br />

vergangenen För<strong>der</strong>periode immer noch Meliorations- und Bewässerungsmaßnahmen,<br />

Erstaufforstungen ökologisch wertvoller Offenlandlebensräume, Wege- und Straßenbau<br />

geför<strong>der</strong>t, die zur „ Schädigung <strong>der</strong> Umwelt beitragen“ (Kommission Landwirtschaft am<br />

Umweltbundesamt 2011, S. 13f.). Dies galt teils auch für Agrarumweltmaßnahmen, <strong>der</strong>en<br />

unzureichende Zielgenauigkeit beanstandet wird (Umweltbundesamt o.J. d, S. 40). (siehe<br />

c). Die Programmgestaltung für die För<strong>der</strong>periode bis 2020 kann <strong>der</strong>zeit noch nicht<br />

bewertet werden.<br />

c) Einführung regionaler Bewirtschaftungsentgelte als Entgelt für Umweltleistungen<br />

Der SRU war 1985 <strong>der</strong> Ansicht, dass regionale Bewirtschaftungsbeiträge zur Entlohnung<br />

erbrachter Umweltleistungen eingeführt werden sollten. Dies ist durch die Etablierung<br />

von Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> 2. Säule weitgehend umgesetzt worden.<br />

Diese Entgelte erhalten Landwirte im Zuge <strong>der</strong> Erbringung definierter Maßnahmen,<br />

wobei zwischen handlungs- und erfolgsorientierten Maßnahmen unterschieden wird. In<br />

Deutschland werden die meisten Maßnahmen handlungsorientiert angeboten<br />

(Europäischer Rechnungshof 2000).<br />

In Deutschland standen für die För<strong>der</strong>periode 2007 bis 2013 zusammen (Mittel <strong>der</strong><br />

Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung <strong>der</strong> Agrarstruktur und des Küstenschutzes,<br />

Landesmittel, Mittel aus dem ELER) 14,6 Milliarden € für die 2. Säule zur Verfügung;<br />

einschließlich weiterer Zuschüsse <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> sind es sogar 17,9 Milliarden €.<br />

(Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2011, S. 2). Für die neue För<strong>der</strong>periode<br />

wurde beschlossen (Agrarministerkonferenz vom Herbst 2013), im Rahmen <strong>der</strong><br />

neuerdings ermöglichten „Flexibilisierung zwischen den Säulen“ 4,5% <strong>der</strong> Mittel <strong>der</strong><br />

ersten in die zweite Säule umzuschichten, womit die dort vorgenommenen Kürzungen<br />

mindestens kompensiert werden können.<br />

<strong>28</strong>0

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!