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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

- Erosion<br />

- Humusabbau<br />

Die Flächenversiegelung für Industrie, Infrastruktur und Siedlung ist in Kapitel 4<br />

dargestellt. Durch die Versiegelung <strong>der</strong> Oberfläche verliert <strong>der</strong> Boden, <strong>der</strong> für die<br />

Errichtung vieler Bauwerke sogar ganz o<strong>der</strong> teilweise entfernt wird, die Fähigkeit zur<br />

Erfüllung <strong>der</strong> oben unter Nr. 1, 2, 3a und 3c genannten Funktionen o<strong>der</strong> Leistungen.<br />

Hierin zeigt sich eine kaum lösbare Grundproblematik des Bodenschutzes.<br />

Immissionen, d.h. stoffliche Einträge gelangen zum einen über atmosphärische<br />

Depositionen in den Boden (Knappe, F. et al 2008, S. F5). Allerdings werden Böden auch<br />

direkt durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie das Ausbringen von Klärschlämmen,<br />

Aushübe o<strong>der</strong> den Austrag aus Deponien stofflich belastet. Stoffliche Belastungen können<br />

ferner von Säurebildnern, Schwermetallen, organischen und anorganischen Stoffen<br />

ausgehen.<br />

Insgesamt können sich die stofflichen Belastungen des Bodens sowohl auf seine<br />

natürlichen Funktionen (siehe oben Nr. 1) als auch auf die Nutzungsfunktion für die<br />

Land- und Forstwirtschaft (Nr. 3c) negativ auswirken. So können stoffliche Belastungen zu<br />

Vergiftungen <strong>der</strong> Bodenorganismen o<strong>der</strong> des Pflanzenbestandes führen und somit über<br />

die Nahrungskette auch zu Vergiftungen von Tieren und Menschen. Stoffliche<br />

Belastungen des Bodens können darüber hinaus auch die Filter-, Puffer- und<br />

Stoffumwandlungsleistungen des Bodens negativ beeinflussen. Der Boden kann unter<br />

normalen Umständen schädliche Stoffe anlagern, umwandeln und filtern, stoffliche<br />

Belastungen können jedoch zu einer Überlastung dieser Funktion führen, so dass die<br />

Bindungsfähigkeit zurückgeht. Schädliche Stoffe werden dann im Bodenwasser gelöst und<br />

können von Pflanzen aufgenommen o<strong>der</strong> in das Grundwasser ausgewaschen werden.<br />

Als eine <strong>der</strong> Quellen <strong>der</strong> Versauerung land- und forstwirtschaftlicher Böden wurde<br />

beson<strong>der</strong>s in den 1980er Jahren <strong>der</strong> saure Regen diskutiert, <strong>der</strong> vor allem für<br />

Waldschäden verantwortlich gemacht wurde (SRU 1983, SRU 1985). Nach<br />

Scheffer/Schachtschabel (1992, S. 115) ist „durch den verstärkten Säureeintrag aus <strong>der</strong><br />

Atmosphäre (...) <strong>der</strong> pH-Wert in vielen Waldböden Nord- und Mitteleuropas in den letzten<br />

3-6 Jahrzehnten um bis zu ca. eine pH-Einheit gesunken“. Die Acidität des Nie<strong>der</strong>schlags<br />

wurde in erster Linie durch Schwefel- und Stickstoffoxide hervorgerufen.<br />

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