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28/2015 „Umweltprobleme der Landwirtschaft‘‘

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30 Jahre SRU-Son<strong>der</strong>gutachten <strong>„Umweltprobleme</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft“ - Eine Bilanz<br />

die dafür relevanten Wirkungen <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Produktion, <strong>der</strong>en Entwicklung<br />

zwischen 1985 und heute so weit als möglich aufgezeigt wird. Kapitel 7 greift die vom<br />

SRU 1985 formulierten Handlungsempfehlungen auf und gibt einen Überblick über ihren<br />

Umsetzungsstand. Eine Diskussion <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse und die Ableitung von<br />

weiteren Handlungsbedarf wird in Kapitel 8 vorgestellt.<br />

Der SRU hatte 1985 eine Rangfolge <strong>der</strong> durch die Landwirtschaft verursachten<br />

Belastungen <strong>der</strong> Umwelt- und Naturschutzgüter nach ihrer Schwere aufgestellt und<br />

begründet. Als „schwerwiegendste Auswirkung mo<strong>der</strong>ner Landwirtschaft“ nannte er „die<br />

Beeinträchtigung, Verkleinerung, Zersplitterung und Beseitigung naturbetonter Biotope“,<br />

die er zugleich „als Hauptursache des starken Rückgangs wildleben<strong>der</strong> Pflanzen- und<br />

Tierarten ansah. Dieses weiterhin hoch aktuelle Problem wird heute als Verlust <strong>der</strong><br />

Biodiversität bezeichnet. Dann folgten die Belastungen des Grundwassers, des Bodens, <strong>der</strong><br />

Oberflächengewässer, <strong>der</strong> Lebensmittelqualität und an „letzter Stelle folgt[e] schließlich<br />

die Belastung <strong>der</strong> Luft“ (SRU 1985, Tz. 1175 u. Kap. 4.4; vgl. auch Haber 2008). Anhand<br />

<strong>der</strong> im vorliegenden Gutachten betrachteten allgemeinen und landwirtschaftlich<br />

verursachten Belastungstrends wird diese Reihenfolge aufgegriffen und kritisch<br />

reflektiert.<br />

Im vorliegenden Gutachten werden als Kriterium zur Untersuchung und Bewertung <strong>der</strong><br />

Umweltprobleme <strong>der</strong> Landwirtschaft insbeson<strong>der</strong>e Belastungsindikatoren (z.B.<br />

Pflanzenschutzmittelabsatz, Stickstoffüberschuss) und Wirkfaktoren (z.B.<br />

Flächenumwandlung, Habitatverän<strong>der</strong>ung) betrachtet. Durchgängige Daten- und<br />

Beobachtungsreihen von 1985 bis heute liegen in den meisten Fällen nicht vor. Vielfach<br />

sind Daten erst ab 1990 verfügbar und werden als Betrachtungsbasis genutzt.<br />

Der im Folgenden verwendete Begriff des Naturschutzes bezieht sich im vorliegenden<br />

Bericht auf alle Güter des Naturschutzes und beschränkt sich nicht wie häufig auf den<br />

Arten- und Biotopschutz. Umweltschutz ist, wie <strong>der</strong> SRU im Umweltgutachten 1987<br />

definiert hat, stets auf Lebewesen bezogen – in <strong>der</strong> Regel auf die Menschen – und daher<br />

nicht identisch mit Naturschutz.<br />

Kapitel 4 Entwicklungstendenzen <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

seit 1985<br />

4.1 Entwicklung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

Globalisierung<br />

Die Globalisierung, d.h. die weltweite Verflechtung von Wirtschaft, Gesellschaft, Kulturen<br />

und Politik hat seit 1985 maßgeblich an Bedeutung gewonnen, wozu sinkende Transportund<br />

Kommunikationskosten entscheidend beitrugen. Die Transportkosten sanken vor<br />

allem zwischen Anfang <strong>der</strong> 80-er und Ende <strong>der</strong> 90-er Jahre aufgrund <strong>der</strong> niedrigen<br />

Erdölpreise (Bundeszentrale für politische Bildung 2010). Doch auch die sinkenden Zölle<br />

und die Liberalisierung <strong>der</strong> Märkt durch das GATT (General Agreement on Tariffs and<br />

Trade) wirkten sich positiv auf die Globalisierung aus.<br />

Auch auf die Landwirtschaft hat die Globalisierung Auswirkungen. So haben für<br />

Deutschland sowohl Agrarausfuhren als auch Agrareinfuhren zugenommen (siehe Abb. 1,<br />

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